Innovation und Dynamik von Start-ups in der Tabakfabrik Linz

Von der Zigarettenproduktion zum Kreativwirtschaftszentrum: Europaministerin Karoline Edtstadler besucht Start-ups in der Tabakfabrik Linz.

Bundesministerin Karoline Edtstadler besucht im Rahmen ihres Bundesländertags in Oberösterreich die Tabakfabrik

Bis 2009 wurden in der Tabakfabrik Linz Zigaretten hergestellt – nun ist es das oberösterreichische Zentrum der Kreativwirtschaft und Digitalisierung: Europaministerin Karoline Edtstadler überzeugte sich am 31. Juli im Rahmen ihrer Österreich-Dialoge zur EU gemeinsam mit Florian Gschwandtner, dem Gründer der Fitness-App "Runtastic", und dem für Wirtschaft und Europa zuständigen Landesrat Markus Achleitner von der Dynamik und Innovationskraft der Tabakfabrik im Linzer Hafenviertel.

Die Europaministerin traf unter anderem mit Start-up-Gründerinnen und -Gründern zusammen, die ihre Geschäftsideen aufgrund der Coronavirus-Krise weiterentwickelt haben. So hat beispielsweise das in der Tabakfabrik angesiedelte Start-up "finothek" mit "halloSophia" (kurz für sophisticated advise) ein Programm entwickelt, das Unternehmen bei der Bewältigung der Coronavirus-Krise mit digitalen Finanzlösungen unterstützt. Von der Europäischen Kommission wurde dieses digitale Beratungszentrum beim "Hackathon #EUvsVirus" als eine der 117 innovativen Ideen identifiziert, die dabei helfen können, die europäische und globale Krise zu bewältigen. "halloSophia" erreichte in der Kategorie "speed-up access to financial support" den dritten Platz. Auch die Start-up-Plattform NOVID20 sucht angesichts der Coronavirus-Pandemie nach Wegen aus der Krise. Mit einer Open-Source-App, die unter anderem von Georgien eingesetzt wird, können Kontakte automatisch erfasst und bei einer auftretenden Infektion anonymisiert gewarnt werden. NOVID20 setzt dabei auf die ehrenamtliche Zusammenarbeit von Expertinnen und Experten (Software-Unternehmen, Hochschulen und Cyber-Security-Firmen) mit Studierenden. Die Non-Profit-Plattform hat sich an einer Coronavirus-Studie an Wiener Schulen beteiligt, bei der statt unangenehmer Rachen-Nasen-Abstrichen eine unkomplizierte Gurgel-Testmethode zum Einsatz kommt.

"Start-ups tragen nicht nur wesentlich zur Stärkung des Wirtschaftsstandortes bei und sorgen für regionale Zusammenarbeit und Wertschöpfung. Sie leisten auch wertvolle Beiträge für sozialen Zusammenhalt und internationale Vernetzung. Ich bin davon beeindruckt, wie Kreativität und Entrepreneurship zu innovativen Unternehmensgründungen führen können", betonte Europaministerin Karoline Edtstadler.

Hintergrund: Tabakfabrik Linz – von der Zigarettenproduktion zum Start-up-Zentrum

In der zwischen 1929 und 1935 errichteten, denkmalgeschützten Industrieanlage der Tabakfabrik Linz hat sich seit 2009 – nach Einstellung der Tabakerzeugung – eine große Zahl an Ein-Personen-Unternehmen und Start-ups angesiedelt. Die Geschäftsfelder umfassen fast alle Sparten der Kreativwirtschaft – darunter Design, Werbung und Marketing, Architektur, Software – aber auch den Sozialbereich. Der Start-up-Campus "factory300" bietet Gründerinnen und Gründern Räumlichkeiten, Beratung und Finanzierung an. Auf der so genannten "Strada del Start-up" werden jungen Unternehmen flexibel mietbare Büro- und Werkstatträume zur Verfügung gestellt. Die "Grand Garage" als offene Werkstatt organisiert analog und digital Workshops sowie Kurse und stellt den Kreativen Equipment und Tools (3D-Druck, Holzwerkstatt usw.) zur Verfügung. Die Tabakfabrik Linz unterstützt als Teil des "Digital Makers Hub" mit ihrer Expertise und Infrastruktur zudem österreichische kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bei ihren Digitalisierungsbemühungen. Dies ist auch der Europäischen Kommission durch den Auf- und Ausbau von "Pan-European Digital Innovation Hubs" ein Anliegen.

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