Allgemeines zu Gewalt gegen Frauen

Ursachen und Formen

Frauen können von vielfältigen Gewaltformen betroffen sein, die sowohl auf psychischer, körperlicher oder sexueller Ebene ausgeübt werden. Zudem tritt Gewalt gegen Frauen auch auf wirtschaftlicher Ebene (zum Beispiel Vorenthalten von Geld für die Haushaltsführung) oder auf sozialer Ebene (zum Beispiel Einstellung wie auch gesellschaftliche Normen) auf.

Zusätzlich können Frauen und Mädchen auch von "traditionsbedingter Gewalt", wie Zwangsheirat oder Weiblicher Genitalverstümmelung (FGM/C), betroffen sein.

Die Gewalt kann von einer Person direkt (individuelle Gewalt) oder auch durch die ganze Gesellschaft (strukturelle Gewalt) ausgeübt werden (etwa durch ungleiche gesellschaftliche Machtverhältnisse zwischen Männern und Frauen).

Individuelle und strukturelle Gewalt sind eng miteinander verknüpft. Um Gewalt wirksam bekämpfen zu können, müssen die Maßnahmen daher

  • sowohl am Täter direkt ansetzen und zugleich das Opfer unterstützen als auch
  • die Veränderungen der ungleichen Machtverhältnissen zwischen den Geschlechtern zum Ziel haben.

Vorkommen

Am häufigsten erleben Frauen Gewalt in ihrer Familie. Polizeilichen Schätzungen zufolge werden rund 90 Prozent aller Gewalttaten in der Familie und im sozialen Nahraum (also zum Beispiel durch Verwandte, Freunde oder Bekannte) ausgeübt. Aus der jüngsten Prävalenzstudie zu geschlechtsspezifischer Gewalt gegen Frauen in Österreich geht zudem hervor, dass 16,41 Prozent aller Frauen in Österreich, zwischen 18 und 74 Jahren, körperliche und/oder sexuelle Gewalt in intimen Partnerschaften erlebt haben.

Unabhängig von der Gewaltform sind Frauen mit Behinderungen besonders gefährdet, Gewalt zu erfahren. Dies vor allem durch die Abhängigkeit von Unterstützungsleistungen, die durch andere Menschen erbracht werden müssen.

Schutz und Hilfe

Österreichweit besteht ein umfassendes Hilfsangebot zu Gewalt gegen Frauen und Mädchen:

Weiterführende Informationen