Zivildienst-Bilanz 2021
Im Jahr 2021 waren in ganz Österreich 14.154 Zivildiener in rund 1.600 Einrichtungen mit über 3.000 untergeordneten Einsatzstellen im Einsatz. Damit wurden etwas mehr Zivildiener zugewiesen als im Jahr davor.
Bedarfsdeckung gestiegen
Der Bedarf der Einrichtungen ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Nach dem Rekordbedarf von 16.500 Mann im Krisenjahr 2020 ist die Zahl im Jahr 2021 wieder etwas abgesunken auf 16.198.
Trotz der geburtenschwachen Jahrgänge, der großen Zahl an Untauglichen in den letzten Jahren (rund 28,5 Prozent waren 2021 untauglich oder vorübergehend untauglich) und der alternativen Freiwilligendienste konnte der Bedarf zu 87,4 Prozent gedeckt werden. Das ist eine Steigerung um 2,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Zuweisungen nach Bundesländern
Mit 3.330 Zuweisungen lag Wien an der Spitze der Zuweisungsstatistik, gefolgt von Oberösterreich mit 2.700, Niederösterreich mit 2.261 und der Steiermark mit 1.822 zugewiesenen Zivildienern. Es folgt Tirol mit 1.216, Salzburg mit 960 und Vorarlberg mit 911 Zuweisungen. Kärnten meldet 547 und das Burgenland 407 Zuweisungen.
Einsatzgebiete der Zivildiener
40 Prozent aller Zivildiener waren im Rettungswesen eingesetzt, 26,5 Prozent in der Sozial- und Behindertenhilfe, 11,3 Prozent in der Altenbetreuung und 8,5 Prozent in Krankenanstalten. Weitere Einsatzbereiche, in denen Zivildiener einen wertvollen Beitrag für die Gesellschaft leisten, sind unter anderem die Kinderbetreuung (4 Prozent), Katastrophenhilfe (2,8 Prozent), Flüchtlingsbetreuung (2,3 Prozent), landwirtschaftliche Betriebshilfe (1,2 Prozent) und die Öffentliche Sicherheit (1,1 Prozent).
Teiltauglichkeit 2021 eingeführt
Aufgrund der geburtenschwachen Jahrgänge ist die Zahl der tauglichen Männer in den letzten Jahren stark gesunken. Als wichtige Maßnahme der Bundesregierung, um den geburtenschwachen Jahrgängen entgegenzuwirken, wurde 2021 die Teiltauglichkeit eingeführt. Dadurch können junge Männer mit leichten körperlichen Einschränkungen auch den Grundwehr- beziehungsweise Zivildienst leisten. Die teiltauglichen Zivildiener werden Einrichtungen zugewiesen, bei denen sie Tätigkeiten mit geringer körperlicher Belastung ausüben, wie etwa administrative Tätigkeiten, Botendienste, oder Tätigkeiten rund um die Freizeitgestaltung der Klientinnen und Klienten.
Im Jahr 2021 wurden rund 200 teiltaugliche Männer zivildienstpflichtig, davon wurden über 70 bereits den Einrichtungen zugewiesen.