Shoah Namensmauern

Die Namensmauern Gedenkstätte für die in der Shoah ermordeten Kinder, Frauen und Männer aus Österreich

Um den österreichischen Opfern der Shoah einen würdigen Ort der Erinnerung zu widmen, entschied die österreichische Bundesregierung im Gedenkjahr 2018, die Pläne für eine Shoah Namensmauern Gedenkstätte des jüdischen Holocaust-Überlebenden Kurt Yakov Tutter aufzunehmen und umzusetzen. Als Begründung für diese Entscheidung führte der Ministerrat an, der Erkenntnis über die Mitverantwortlichkeit Österreichs an der Vertreibung und Ermordung von Jüdinnen und Juden unter der Herrschaft der Nationalsozialisten konkrete Taten folgen lassen zu wollen:

„(…) Obwohl gerade im Judentum ein Gedenkort für die Verstorbenen von großer Bedeutung ist, existiert jedoch bisher für die Nachfahren der in der Shoah ermordeten jüdischen Österreicherinnen und Österreicher kein Ort der individuellen, namentlichen Erinnerung an die Opfer. 
Die Bundesregierung beabsichtigt aus diesem Grund, die Schaffung eines solchen Erinnerungsorts an einem zentralen Platz in der Wiener Innenstadt zu unterstützen. In dessen Zentrum soll eine Namens-Gedenkmauer für die in der Shoah ermordeten Jüdinnen und Juden aus Österreich stehen. Damit soll verdeutlicht werden, dass diese etwa 66.000 Toten
(Anmerkung: Schätzung, Stand März 2018. Nach derzeitigem Forschungsstand sind etwa 65.000 österreichische Opfer der Shoah namentlich bekannt.) keine anonyme Menge, sondern lauter Individuen mit einer persönlichen Geschichte sind.“ (Quelle: 11. Ministerrates vom 14. März 2018: "11/12 Vortrag an den Ministerrat: Shoah-Erinnerungsort Namensmauer" (PDF, 76 KB))

In Gesprächen zwischen dem Bundeskanzleramt und der Stadt Wien einigte man sich auf die Errichtung einer Shoah Namensmauern Gedenkstätte im Ostarrichipark nahe der Wiener Innenstadt. Nach einer knapp über einjährigen Bauphase wurde sie schließlich am 9. November 2021 in einer feierlichen Zeremonie eingeweiht und eröffnet.

Die Gedenkstätte ist innerhalb kürzester Zeit ein zentraler Ort der Begegnung und der Erinnerung an die österreichischen Opfer der Shoah geworden: nicht nur für Überlebende und deren Angehörige, sondern für all jene, die sich bewusst dort treffen oder zufällig an den Namensmauern vorbeigehen. Vielen wird beim Durchschreiten der Gedenkstätte das schiere Ausmaß des Unrechts, das vom Nationalsozialismus und seinen Anhängerinnen und Anhängern ausging, erst bewusst. Die Opferzahl erscheint mit 65.000 Namen unfassbar hoch und bildet doch nur einen Bruchteil der Opfer der nationalsozialistischen Verbrechen ab. Sie stehen dort als in Stein gemeißeltes Zeugnis und lassen unwillkürlich die Worte „NIE WIEDER“ aufkommen.

Der Initiator

Auf Initiative des aus Österreich stammenden Holocaust-Überlebenden Kurt Yakov Tutter und des Vereines zur Errichtung einer Shoah Namensmauern Gedenkstätte konnte im Jahr 2018 mit der Umsetzung dieses wichtigen Erinnerungsprojektes begonnen werden. Kurt Yakov Tutter ist 1930 in Wien geboren. 1939 flüchtete er mit seiner Familie nach Belgien. Seine Eltern wurden 1942 aus Brüssel nach Auschwitz deportiert. Eine belgische Familie in Gent beherbergte Kurt und seine Schwester Rita illegal und rettete ihnen so das Leben. 1948 wanderte Kurt Tutter nach Kanada aus, er wohnt seither in Toronto.

Eröffnung der Shoah Namensmauern Gedenkstätte

Am 9. November 2021 wurde die Shoah Namensmauern Gedenkstätte im Ostarrichipark eröffnet.

Sie haben Interesse informiert zu werden? Dann schreiben Sie uns unter shoah-namensmauern@bka.gv.at.