Jugendprogramme und Netzwerke in der EU

Die Europäische Union (EU) umfasst 28 Mitgliedsstaaten. Alphabetisch gereiht und aufgelistet nach ihrem Beitrittsjahr finden Sie sowohl die derzeitigen Mitgliedsstaaten, als auch Beitrittskandidatenländer auf der Website der EU.

"Wir alle sind Nobelpreisträger!"

 Im Jahr 2012 wurde die EU für ihren Einsatz für Frieden, Versöhnung, Demokratie und Menschenrechte in Europa mit dem Friedensnobelpreis geehrt. Die Zusammenarbeit innerhalb der EU hat sich als erfolgreiches Friedensprojekt erwiesen. Transnationale Jugendaustauschprogramme und -netzwerke legten als friedensstiftende Maßnahme den Grundstein für ein gemeinsam ge- und erlebtes Europa.

EU-Jugendprogramme Erasmus+ und ESK

Jungen Menschen steht die Möglichkeit offen, im Rahmen von EU-Förderprogrammen an vorbereiteten Austauschformaten teilzunehmen oder auch eigene Ideen als Projekte zu formulieren und umzusetzen.

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EU

Jungen Menschen steht die Möglichkeit offen, im Rahmen von EU-Jugendprogrammen an vorbereiteten Austauschformaten teilzunehmen, eigene Ideen als Projekte zu formulieren und umzusetzen und an Solidaritätseinsätzen in anderen EU-Ländern teilzunehmen.

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Für die Umsetzung in Österreich beauftragen das Bundeskanzleramt – Sektion V und die Europäische Kommission eine gemeinsame Nationalagentur - in Österreich OeAD, Agentur für Bildung und Internationalisierung, die als Nationalagentur für "Erasmus+: Jugend in Aktion" sowie für das "Europäische Solidaritätskorps" tätig ist (Nationalagentur). 9 Regionalstellen in den Bundesländern ermöglichen den Antragstellenden guten und niederschwelligen Zugang zu Information und Beratung.

Zielgruppe der "Erasmus+: Jugend in Aktion"-Aktivitäten sind Jugendliche zwischen 13 und 30 Jahren und in der Jugendarbeit Tätige - all jene, die im Team mit internationalen Partnern ein Projekt zu einem "Thema von gemeinsamem Interesse" erarbeiten und durchführen wollen. Die Besonderheit des Programms besteht in seinem niederschwelligen Zugang. Die Teilnahme steht Einzelpersonen genauso wie Vereinen, Jugendorganisationen oder informellen Gruppen offen, es sind keine bestimmten Vorkenntnisse erforderlich.

Das Europäische Solidaritätskorps (ESK) ermöglicht jungen Menschen zwischen 18 und 30 Jahren, sich solidarisch an entsprechenden Aktivitäten in anderen europäischen Ländern zu beteiligen. Auch für die Aufnahme von Praktika und Jobs gibt es Unterstützung, die Regionalstellen und die Nationalagentur wissen über das "Wie" und "Wann" genau Bescheid.

Kleine Gruppen von 5 und mehr Jugendlichen können auch eigene Solidaritäts-Projekte ins Leben rufen und dafür Unterstützung aus dem ESK-Fördertopf erhalten. Antragsstellung: OeAD, Agentur für Bildung und Internationalisierung

ESK

Am 5. Oktober 2018 ist das Europäische Solidaritätskorps (ESK) in Kraft getreten. Das Programm soll jungen Menschen zwischen 18 und 30 Jahren die Möglichkeit bieten, sich außerhalb ihres Herkunftslandes (Jugendliche mit geringeren Chancen auch innerhalb) in solidarischen Tätigkeiten zu engagieren und dadurch unter anderem zum gesellschaftlichen Zusammenhalt beizutragen und praktische Erfahrung zu sammeln.

Das Programm beruht auf dem vormals über Erasmus+ abgewickelten Europäischen Freiwilligendienst und umfasst 3 Arten von Aktionen:

1. Freiwilligenaktivitäten

  • unbezahlt
  • individuell oder in Teams
  • gefördert werden organisatorische Kosten; Reisekosten; Taschengeld für Jugendliche

2. Praktika und Arbeitsstellen

  • bezahlt im Rahmen von Arbeitsverträgen nach nationalen Gegebenheiten zwischen Jugendlichen und teilnehmender Einrichtung
  • individuell
  • gefördert werden organisatorische Kosten; Reisekosten; Übersiedlungskosten

3. Solidarische Projekte

  • unbezahlt
  • Jugendliche setzen ihre eigenen Projekte um
  • gefördert werden organisatorische und Coaching-Kosten

Jugendliche können sich bereits mit 17 Jahren im ESK-Portal Solidarity registrieren, ein persönliches Profil anlegen und angeben, für welche Art von Aktionen sie zur Verfügung stehen wollen. Interessierte Einrichtungen, die zuerst nach eingehender Prüfung ein Qualitätssiegel erhalten haben müssen, können dann mit jenen aus dem Pool an potentiellen Bewerber und Bewerberinnen in Kontakt treten, die für ihre Aktionen in Frage kommen.

In Österreich ist OeAD, Agentur für Bildung und Internationalisierung, als Nationalagentur mit der Umsetzung des Programms betraut.

RAY-Forschungsnetzwerk

Das in Österreich bestehende RAY-Netzwerk Research Youth liefert Begleitforschung zur Umsetzung der Programmziele von "Erasmus+:  Jugend in Aktion". Die bisherigen Ergebnisse bestätigen, dass die Teilnahme an "Jugend in Aktion"-Aktivitäten alle 8 Schlüsselkompetenzen stärkt. Forschungsberichte des RAY-Netzwerk stehen zum Herunterladen zur Verfügung: RAY - Reports (auf Englisch)

Schlussfolgerungen ("conclusions") und Entschließungen ("resolutions") des Rates

Der Rat nutzt auch nicht-legistische Möglichkeiten, um einen politischen Standpunkt zu einem gemeinsamen Thema zum Ausdruck zu bringen. Der entsprechende Textvorschlag wird vom Vorsitz eingebracht und in der Ratsarbeitsgruppe verhandelt, die Ministerinnen und Minister treffen dann nach einer Aussprache im Rat dazu eine einvernehmliche Entscheidung. Wird keine Einvernehmlichkeit erzielt, kann der Vorsitz den Text als "Schlussfolgerungen/Entschließung des Vorsitzes" verabschieden.

Schlussfolgerungen (conclusions): Der Vorsitz bringt einen Textvorschlag zu einem Thema von gemeinsamer Relevanz ein, der Text umreißt dann die aktuell bekannten Rahmenbedingungen und spricht Empfehlungen für zukünftige Aktivitäten von Mitgliedstaaten und Europäischen Kommission aus.

Im Jugendbereich wurden in den letzten Jahren vor allem im Rahmen des "Strukturierten Dialogs" Themen für Schlussfolgerungen entwickelt. Unter österreichischem  Ratsvorsitz wurden RSF zur "Rolle der Jugendarbeit im Kontext von Migration und Flucht" verabschiedet.

Entschließungen (resolutions): Diese Form eines nicht-legistischen Ratsbeschlusses wird vor allem zur Darlegung geplanter zukünftiger Aktivitäten in einem bestimmten Bereich gewählt. Im Jugendbereich wurden unter österreichischem Vorsitz die Neufassung der EU-Jugendstrategie als Ratsentschließung verabschiedet.

Europäisches Jugendforum

Das Europäische Jugendforum ist eine Organisation, die im Jahre 1996 von nationalen Jugendräten und internationalen Nichtregierungsorganisationen (NGOs) gegründet wurde. Heute besteht das Europäische Jugendforum aus knapp 100 Mitgliedsorganisationen.

Ziel des europäischen Jugendforums ist es, die Europäische Union, den Europarat und die Vereinten Nationen auf jugendrelevante Aktionen aufmerksam zu machen, die Mitgliedsorganisationen des Jugendforums zu unterstützen und die Zusammenarbeit mit ihnen zu koordinieren. Des Weiteren setzt sich das Europäische Jugendforum für Partizipation von Jugendlichen auf allen politischen Ebenen ein.

Schwerpunkte für die Arbeit 2013-2018 des Europäischen Jugendforums bilden die prioritären Bereiche:

  • Umfassende Jugendpartizipation
  • Stärkung der Jugendorganisationen
  • Soziale Inklusion

Mehr Informationen

Europäische Jugendforum

Die EU-Jahresvorschau 2019

Die EU-Jahresvorschau 2019 bietet einen Rückblick auf die Tätigkeiten und Erfolge der Österreichischen EU-Präsidentschaft in den Politikfelder Frauenangelegenheiten, Gleichstellung und Jugend des Jahres 2018.

Im zweiten Teil des Berichts werden, basierend auf dem Arbeitsprogramm der Europäischen Kommission für das Jahr 2019 und dem 18-Monatsprogramm des Rates der EU für 2019 und 2020, die zu erwartenden Vorhaben beschrieben und dazugehörigen österreichischen Positionen erläutert.

EU-Programm Erasmus+: Jugend in Aktion

Mit dem Dachprogramm für Bildung, Sport und Jugend setzt die Europäische Kommission das bisherige Programm Jugend in Aktion mit einem eigenen Jugend-Kapitel in Erasmus+ fort: hier stehen Kofinanzierungsgelder zur Verfügung, die junge Antragstellende für ihre Projektideen nutzen können.

Durch verschiedene Formen von Jugend-Begegnungen (Workshops, Seminare, Trainings oder Freiwilligendienste) sollen gemeinsame europäische Ziele wie die Förderung aktiver Bürgerinnenschaft junger Menschen, die Entwicklung von Solidarität und Toleranz sowie gegenseitiges Verständnis von Jugendlichen unterschiedlicher Herkunftsländer erreicht werden.

Für die Umsetzung im Programmland beauftragen das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung und die Europäische Kommission eine gemeinsame Nationalagentur - in Österreich OeAD, Agentur für Bildung und Internationalisierung, in Arbeitsgemeinschaft mit dem Institut für Erziehungswissenschaften der Universität Innsbruck. 9 Regionalstellen in den Bundesländern ermöglichen den Antragstellenden guten und niederschwelligen Zugang zu Information und Beratung.

Zielgruppe der Programm-Aktivitäten sind Jugendliche zwischen 13 und 30 Jahren und in der Jugendarbeit Tätige - all jene, die im Team mit internationalen Partnern ein Projekt zu einem "Thema von gemeinsamem Interesse" erarbeiten und durchführen wollen. Die Besonderheit von Erasmus+: Jugend in Aktion besteht im niederschwelligen Zugang. Die Teilnahme steht Einzelpersonen genauso wie Vereinen, Jugendorganisationen oder informellen Gruppen offen, es sind keine bestimmten Vorkenntnisse erforderlich.

Neben Jugendbegegnungen, Jugendseminaren und dem Europäischen Freiwilligendienst bietet Erasmus+: Jugend in Aktion auch Netzwerkprojekte und  diverse Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten für in der Jugendarbeit Tätige.

Vertiefende Informationen zu den einzelnen Aktionslinien, Anträge, Fristen und Formalkriterien sind auf der Homepage der Österreichischen Agentur für Erasmus+: Jugend in Aktion zu finden.

Das in Österreich basierte RAY-Netzwerk liefert Begleitforschung zur Umsetzung der Programminhalte und konnte bestätigen, dass die Teilnahme an "Jugend in Aktion"-Aktivitäten alle 8 Schlüsselkompetenzen stärkt.

Der neue sektorenübergreifende Ansatz von Erasmus+  entspricht damit der EU-Jugendstrategie und wird neue Formen und Wege der Zusammenarbeit der Bildungs-, Ausbildungs- und Jugendpolitik-Sektoren öffnen.

Weiterführende Informationen

Kontakt

Abteilung Europäische- und internationale Jugend- und Familienpolitik
E-Mail: int.familien.jugend@bka.gv.at