Einkommen und der Gender Pay Gap

Obwohl in den letzten Jahren Verbesserungen umgesetzt und dadurch die geschlechtsspezifischen Lohnunterschiede verringert werden konnten, zählt Österreich nach wie vor zu den EU-Ländern mit dem größten Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern. Diese Differenz wird meist mit dem EU-Indikator Gender Pay Gap veranschaulicht. In Österreich lag der Gender Pay Gap laut Eurostat 2022 bei 18,4 Prozent, und damit deutlich über dem EU Schnitt (EU-27) von 12,7 Prozent.

Gender Pay Gap Stand März 2024

Die Gründe für beziehungsweise Einflussfaktoren auf den hohen Gender Pay Gap sind nur teilweise erklärbar: Eine Analyse der Statistik Austria vom März 2021 auf Basis der Daten zum Gender Pay Gap aus 2018 zeigt, dass nur ⅓ des gesamten Gender Pay Gap (im Jahr 2018 6,4 Prozentpunkte von insgesamt 20,4 Prozent) aufgrund von Merkmalen wie Branche, Beruf, Alter, Dauer der Unternehmenszugehörigkeit und Arbeitszeitausmaß erklärt werden können. Damit kommt zum Ausdruck, dass die strukturellen Unterschiede beziehungsweise Ungleichheiten zwischen Frauen und Männern am Arbeitsmarkt zwar ein bedeutender Faktor für die Höhe der geschlechtsspezifischen Einkommensunterschiede sind, jedoch ⅔ des gesamten Gender Pay Gap (im Jahr 2018 14,0 Prozentpunkte von insgesamt 20,4 Prozent) nicht statistisch durch diese Merkmale erklärt werden können.

Um gleichen Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit zu erreichen, bedarf es in Österreich noch vielfältiger Maßnahmen: Bisher wurden einerseits Maßnahmen gesetzt, um die strukturellen Faktoren für den hohen Gender Pay Gap zu reduzieren. Dazu zählen:

  • Förderung der Karriereperspektiven von Mädchen und Frauen in allen – und insbesondere den sogenannten MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) – Berufen durch Informationsmaßnahmen wie die Online-Informationsplattform "meine Technik" oder etwa den Girls' Day und den Girls' Day MINI.
  • Abbau von Hindernissen für Frauen bei der Ausübung einer Vollzeitstelle: Dazu zählen unter anderem die Fortführung der Bemühungen zur Bereitstellung ausreichender und qualitativ hochwertiger Kinderbetreuungs- und Pflegeplätze und zur Erhöhung der Väterbeteiligung.
  • Initiativen zur Förderung von Frauen in wirtschaftlichen Führungs- und Entscheidungspositionen wie das Projekt "Frauen in Führungspositionen. Women are top!" oder weitere Maßnahmen.

Andererseits wurden mit den Maßnahmen zur Einkommenstransparenz bereits Initiativen und gesetzliche Schritte gesetzt, um die Einkommenstransparenz in Österreich zu erhöhen.

Für die Abbildung der geschlechtsspezifischen Verdienstunterschiede der unselbständig Beschäftigten werden in Österreich verschiedene Kennzahlen verwendet, mit denen unterschiedliche Facetten der Erwerbseinbindung und gleichwertigen Entlohnung aufgezeigt werden können. Eine Übersicht über die Datenquellen der Indikatoren und deren Entwicklung im Zeitvergleich informiert über die unterschiedlichen Kennzahlen (siehe hierzu weiterführende Links).

Weiterführende Informationen

Links und Dokumente