Europaministerin besucht landwirtschaftlichen Betrieb: Nein zu Mercosur-Abkommen in jetziger Form

Nein zum EU-Mercosur-Abkommen in der aktuellen Form, Förderung von hohen europäischen Lebensmittel-Standards: Europaministerin Karoline Edtstadler bekräftigt bei ihrem Kärnten-Besuch die Unterstützung für heimische Landwirtinnen und Landwirte

Bundesministerin Karoline Edtstadler in Kärnten

Zum Auftakt ihres Besuches in Kärnten im Rahmen der Österreich-Dialoge besuchte Europaministerin Karoline Edtstadler am 10. Juli gemeinsam mit Landesrat Martin Gruber einen landwirtschaftlichen Betrieb in Kappel am Krappfeld. Dabei bekräftigte die Europaministerin einmal mehr die kritische Position Österreichs zum geplanten Freihandelsabkommen der EU mit dem Mercosur (Argentinien, Brasilien, Paraguay, Uruguay) in seiner derzeitigen Form: "Die Corona-Krise hat uns gezeigt, dass wir in Europa wieder mehr selbst produzieren müssen, um unabhängiger zu werden von anderen globalen Mächten. Wir haben auch gesehen, dass gerade die Landwirtschaft als Teil der kritischen Infrastruktur enorm wichtig für die Versorgungssicherheit in Österreich und Europa ist."

Die Landwirtschaft hat während der Coronavirus-Krise eine unersetzliche Rolle gespielt. Man dürfe die hohen europäischen Standards bei Tierwohl, Naturschutz und der Verwendung von Pestiziden daher nicht gefährden, so Europaministerin Edtstadler weiter: "Österreichs Bauern produzieren die besten Lebensmittel der Welt und ihre Produkte werden überall geschätzt. Wir sind daher nicht grundsätzlich gegen Freihandelsverträge, jedoch dürfen diese nicht zulasten der Bäuerinnen und Bauern gehen oder deren Wettbewerbsfähigkeit gefährden."

Auch in punkto Klimaschutz seien regionale Produkte stets die bessere Entscheidung, rechnet Europaministerin Edtstadler vor: "Billig-Importe aus dem EU-Ausland sind wahre Klima-Killer. Ein Kilogramm Rindfleisch aus Brasilien verursacht beispielsweise fast fünfmal so viel CO2-Emissionen wie ein Kilogramm Rindfleisch aus Österreich. Mit dem Einkauf von regionalen Produkten kann also jede und jeder auch einen Beitrag zum Klimaschutz leisten."

Weitere Informationen:

Regierungsprogramm "Aus Verantwortung zu Österreich" 2020 bis 2024 (Position zu Mercosur-Abkommen auf Seiten 113 und 125) (PDF, 3 MB)