Besichtigung des Koralmtunnels: Europa der Regionen "auf Schiene"

130 Kilometer neue Strecke, davon 47 Tunnelkilometer, über 100 Brücken sowie 23 moderne Bahnhöfe und Haltestellen: Europaministerin Edtstadler auf Besichtigungstour bei der Koralmbahn

Bundesministerin Karoline Edtstadler

Europaministerin Karoline Edtstadler besuchte, gemeinsam mit Staatssekretär Magnus Brunner, am 23. Juli den Koralmtunnel und machte sich bei der Infobox im steirischen Leibenfeld (Deutschlandsberg) ein Bild vom Baufortschritt. Der historische Tunneldurchschlag der Nordröhre konnte vor knapp einem Monat aufgrund der Covid-19-Pandemie nur per Livestream verfolgt werden. 18 Jahre nach den ersten Probebohrungen sind nun beide Röhren vollständig gegraben. Durch die Koralmbahn wird sich die Reisezeit zwischen Graz und Klagenfurt voraussichtlich ab dem Jahr 2025 auf rund 45 Minuten verkürzen.

Europaministerin Karoline Edtstadler betonte anlässlich ihres Besuchs: "Die Koralmbahn ist ein wesentlicher Abschnitt im transeuropäischen Schienennetz und verbindet Österreich mit der Adria. Damit wird auch ein großer Schritt hin zu einem noch enger miteinander verbundenen Europa der Regionen gemacht. Als Europaministerin freut es mich daher umso mehr, dass dieses von der Europäischen Union ko-finanzierte Projekt mit dem erst kürzlich erfolgten Durchschlag der zweiten Tunnelröhre nun auf der Zielgerade ist. Das Projekt Koralmtunnel ist auch ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie die infrastrukturelle Weiterentwicklung die Wertschöpfung in den Regionen steigert und diese damit stärkt."

Auch Staatssekretär Magnus Brunner zeigte sich beeindruckt: "Der 33 Kilometer lange Koralmtunnel ist das Herzstück der insgesamt 130 Kilometer langen Koralmbahn und lässt damit die Steiermark und Kärnten näher zusammenrücken. Die Arbeit, die hier von Menschen und Maschine in den letzten Jahren geleistet wurde, ist beeindruckend. Der Koralmtunnel ist nicht nur ein wesentlicher Meilenstein im Ausbau des öffentlichen Verkehrs, sondern auch ein Aushängeschild der heimischen Ingenieurskunst. In 45 Minuten von Graz nach Klagenfurt, das ist nicht nur für den Personenverkehr, sondern auch für den Güterverkehr ein wesentlicher Schritt nach vorne."

Hintergrund: Koralmbahn – Investitionen in das Europa der Regionen

Die Koralmbahn ist als Teil der Baltisch-Adriatischen Achse ein Verkehrskorridor des Transeuropäischen Verkehrsnetzes (TEN-T) der Europäischen Union zur Weiterentwicklung und Stärkung des Binnenmarktes. Das im Jahr 1999 gestartete Infrastrukturprojekt umfasst 130 Kilometer Neubaustrecke zwischen Graz und Klagenfurt. Nach der geplanten Fertigstellung im Jahr 2025 soll sich die Fahrtzeit zwischen den beiden Städten auf 45 Minuten verringern. Laut Rahmenplan sind 5,3 Milliarden Euro an Investitionen für den Zeitraum 2018 bis 2023 geplant. Verbaut beziehungsweise beauftragt wurden aktuell rund 4 Milliarden Euro; die Höhe der bis dato zugesagten und teilweise geflossenen EU-Fördermittel beträgt etwa 63,6 Millionen Euro.

Herzstück der Strecke ist der 33 Kilometer lange Koralmtunnel – der sechstlängste Eisenbahntunnel der Welt. Er verbindet künftig nicht nur Graz als zweitgrößten Ballungsraum in Österreich mit Klagenfurt und die Steiermark mit Kärnten, sondern ist als Teil des transeuropäischen Schienennetzes auch ein Schritt hin zu einem enger miteinander verbundenen Europa der Regionen. Ein leistungsfähiges Schienennetz mit internationaler Anbindung ist für die Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene ein wesentlicher Beitrag für mehr Nachhaltigkeit.

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