Globaler Bildungsgipfel in London – Europäische Union sagt Unterstützung zu

"Team Europe" möchte die Globale Partnerschaft für Bildung mit 1,7 Milliarden Euro unterstützen – Investitionen in den Bereichen Hochwertige Bildung, Gleichstellung und Gerechtigkeit – EU plant, bis 2030 weltweit 69 Millionen neue Lehrkräfte einzustellen

Schulkinder im Flüchtlingslager Tindouf - Laayoune

Im Rahmen des Globalen Bildungsgipfels am 29. Juli 2021 in London haben die europäischen Institutionen und die EU-Mitgliedstaaten als "Team Europe" bekanntgegeben, für die sogenannte Globale Bildungspartnerschaft insgesamt 1,7 Milliarden Euro bereitzustellen. Mit dem Geld sollen Bildungssysteme für über 1 Milliarde Mädchen und Jungen in bis zu 90 Ländern und Gebieten unterstützt werden. Bereits im Juni 2021 hatte die EU angekündigt, 700 Millionen Euro im Zeitraum 2021 bis 2027 für die Globale Bildungspartnerschaft aufzubringen. Mit der nun erfolgten Erhöhung leistet die EU den größten Beitrag zu dieser internationalen Kooperation.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen: "Bildung sollte überall ein universelles Recht sein"

Vertreten wurde die EU auf dem Gipfeltreffen in London von der EU-Kommissarin für internationale Partnerschaften, Jutta Urpilainen, und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Letztere hob vor allem die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf die Bildung von Kindern hervor und betonte, dass die EU entschlossen sei, Bildungssysteme international zu unterstützen: "Bildung ist eine grundlegende Infrastruktur für die menschliche Entwicklung. Sie bietet Zugang zu Lesen, Schreiben, Mathematik, Logik, digitalen Kompetenzen – dem Verständnis unseres Lebens. Ganz gleich auf welchem Kontinent man lebt, sollte Bildung überall ein wirklich universelles Recht sein. Aus diesem Grund engagiert sich die Europäische Union stärker für die internationale Zusammenarbeit im Bildungsbereich als die gesamte übrige Welt. Und wir werden unsere Anstrengungen in diesen außergewöhnlichen Zeiten weiter intensivieren."

Jutta Urpilainen ergänzte: "Wir haben uns verpflichtet zu verhindern, dass Covid-19 die jahrzehntelangen Fortschritte beim Zugang zu Bildung zunichtemacht, und werden diesen Worten Taten folgen lassen. Mit den nun zugesagten 1,7 Milliarden Euro ist 'Team Europe' der anerkannt größte Geber der Globalen Bildungspartnerschaft und unterstützt eine kostenlose, inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung für alle. Bildung ist die Antriebskraft, um bei der Verwirklichung aller Ziele für nachhaltige Entwicklung voranzukommen und wird eine zentrale Rolle beim Wiederaufbau spielen. Gemeinsam mit unseren Partnern können wir sicherstellen, dass jedes Kind die Chance hat zu lernen und erfolgreich zu sein."

Hochwertige Bildung und Gleichberechtigung im Fokus

Die Eckpfeiler der EU-Unterstützung für die Globale Bildungspartnerschaft sind die Gewährleistung von hochwertiger Bildung, Gleichberechtigung und Gerechtigkeit sowie die Abstimmung von Qualifikationen und Arbeitsplatzangeboten. Dabei möchte die EU bis 2030 mindestens 69 Millionen gut ausgebildete und motivierte Lehrkräfte im Primär- und Sekundarbereich einstellen – davon 17 Millionen in Afrika. In Folge der Covid-19-Pandemie ist es zu einer Zunahme von Ungleichheiten gekommen, die ebenfalls durch die Investitionen bekämpft werden sollen. Insbesondere die Gleichstellung der Geschlechter, die Förderung der Bildung und Selbstbestimmung von Mädchen sowie die Nutzung digitaler Innovationen sollen durch die Investitionen beschleunigt werden. Zu diesem Zweck sollen zukunftsrelevante Kompetenzen in Bezug auf den "grünen" und digitalen Wandel für Fach- und Führungskräfte sowie Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger gestärkt werden.

Hintergrund: Globaler Bildungsgipfel und Globale Partnerschaft für Bildung (GPE) 2021 bis 2025

Der Globale Bildungsgipfel ist eine Konferenz zur Mobilisierung von Finanzmitteln für die Globale Partnerschaft für Bildung (GPE) 2021 bis 2025. Die GPE umfasst Vertreterinnen und Vertreter aller Interessensgruppen im Bildungsbereich, einschließlich Partnerländer, Geberinnen und Geber, internationale Organisationen, zivilgesellschaftliche Gruppen, Stiftungen sowie den Privatsektor und ist damit die einzige globale Partnerschaft für Bildung.

In Kooperation mit der Weltbank stellt die GPE Finanzhilfen für Länder der unteren Einkommenskategorie zu Verfügung. Für den Zeitraum 2014 bis 2020 haben die EU und ihre Mitgliedstaaten 50 Prozent der Beiträge bereitgestellt. Der Großteil der Mittel wird an afrikanische Länder beziehungsweise an Länder vergeben, in denen die Mehrheit der Kinder nie oder nur selten eine Schule besuchen und geschlechterspezifische Ungleichheiten sehr ausgeprägt sind.

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