EU-Programm Erasmus+ 2021-2027 unterstützt Aktivitäten im europäischen Bildungsraum

Das EU-Programm Erasmus+ fördert Bildung, Jugend und Sport in Europa. Schwerpunkte der neuen Förderperiode des Programms von 2021 bis 2027 sind soziale Inklusion, der "grüne" und digitale Wandel sowie die Förderung der Teilhabe junger Menschen am demokratischen Leben.

Erasmus-Studentinnen in Murcia (Spanien)

Am 1. Juni 2021 haben Mitglieder der Bundesregierung, allen voran Bildungsminister Heinz Faßmann, und die Österreichischen Agentur für Bildung und Internationalisierung (OeAD) die neue Programmgeneration von Erasmus+ präsentiert und über die Umsetzung des Programms in Österreich informiert. "Grüner", digitaler und globaler soll das beliebte Mobilitätsprogramm der Europäischen Union künftig werden, das seit 34 Jahren existiert.

Mit der neuen Programmgeneration von Erasmus+ und dem Europäischen Solidaritätskorps (ESK) investiert Europa unmittelbar in die Zukunft. Erasmus+ (von 2021 bis 2027) unterstützt Prioritäten und Aktivitäten, die im europäischen Bildungsraum, dem Aktionsplan für digitale Bildung und der europäischen Kompetenzagenda festgelegt sind. Das ESK ermöglicht Jugendlichen sich in gemeinnützigen Projekten im In- und Ausland zu engagieren.

Erasmus+ stärkt die Europäische Säule Sozialer Rechte in 20 Grundsätzen, setzt die "EU-Jugendstrategie 2019-2027" um und fördert die europäische Dimension des Sports. Mit Erasmus+ werden vielfältige Mobilitäts- und Kooperationsmöglichkeiten in folgenden Bereichen geboten:

  • Hochschulbildung,
  • berufliche Aus- und Weiterbildung,
  • Schulbildung (einschließlich frühkindlicher Betreuung, Bildung und Erziehung),
  • Erwachsenenbildung,
  • Jugendarbeit sowie
  • Sport.

Das Programm verfolgt die Prinzipien der Inklusion und Vielfalt und richtet sich an Menschen unterschiedlichen Alters und mit unterschiedlichem Hintergrund, wobei der Schwerpunkt in den Jahren 2021 bis 2027 auf benachteiligten Menschen liegen wird. Programmneuerungen sind die verstärkte Internationalisierung sowie die Kurzzeitmobilität (DiscoverEU) sein. Mit "DiscoverEU" – als Bestandteil der Jugendkomponente von Erasmus+ – können Jugendliche bis zu einem Monat lang durch Europa reisen. Außerdem werden die Mobilitätsaktivitäten durch Sprachlernangebote über das Erasmus+-Instrument zur Online-Sprachunterstützung ergänzt.

Erasmus+ in Österreich

Im Erasmus+ Bildungsbereich werden bis zu 240.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Österreich aus den 4 Sektoren Hochschule, Schulbildung, Berufsbildung und Erwachsenenbildung erwartet, die bis zum Ende der Programmperiode 2027 mit Erasmus+ mobil sind. Das sind durchschnittlich rund 34.300 Personen pro Jahr. Im Erasmus+ Jugendbereich sind es pro Jahr 13.000 Menschen. Sprich, bis zum Ende der Programmperiode werden rund 91.000 Teilnehmende die Austauschmöglichkeiten genützt haben. Beim ESK geht man von rund 3.000 Teilnehmenden in 7 Jahren aus. Neben dem digitalen und "grünen" Wandel ist der inklusive Zugang zu den Programmen für alle Menschen ein besonderer Schwerpunkt der neuen Förderperiode.

Erasmus+ Digital

Orientiert an den Prioritäten des Aktionsplans für digitale Bildung, legt das Erasmus+ Programm in der neuen Förderperiode Wert auf die Entwicklung von Möglichkeiten für barrierefreies und digitales Lernen, die Förderung von Lehrenden, Ausbildenden und Jugendarbeiterinnen sowie Jugendarbeitern zur Nutzung digitaler Werkzeuge und Inhalte sowie die Förderung des Fernlernens und des integrierten Lernens. Die Mobilitätsmaßnahmen des Programms werden durch Initiativen wie das Praktikumsangebot "Digitale Chance" mehr Möglichkeiten zum Erwerb und zur Weiterentwicklung digitaler Kompetenzen bieten. Die Programmumsetzung wird stark digitalisiert und gleichzeitig durch die Einführung eines europäischen Studierendenausweises und einer überarbeiteten IT-Architektur vereinfacht.

Erasmus+ Green

In Übereinstimmung mit dem europäischen "Green Deal" regt das Programm die Teilnehmenden dazu an, auf Verkehrsmittel mit geringem CO2-Ausstoß als Alternative zum Fliegen umzusteigen, um zum beziehungsweise vom Erasmus+-Zielort zu reisen. Ein weiteres Ziel ist die Wissens- und Verständniserweiterung für Nachhaltigkeit und Klimaschutz sowie der Kompetenzerwerb der Europäerinnen und Europäer für die Etablierung nachhaltiger Gesellschaften, Lebensstile und Volkswirtschaften.

Mobilität zur Stärkung der europäischen Identität

Die Mobilität von Lernenden und Lehrenden ist zentraler Bestandteil des Erasmus+-Programms. Schätzungsweise werden etwa 10 Millionen Einzelpersonen an Mobilitätsaktivitäten im Ausland teilnehmen. Auslandserfahrungen dieser Art fördern die aktive Teilhabe der Gesellschaft und leisten so einen wertvollen Beitrag zu sozialer Inklusion und zu einer starken europäischen Identität. Mehr Flexibilität hinsichtlich Form und Dauer der Mobilität schafft für Hochschulstudierende mehr Möglichkeiten des Studierens oder Arbeitens in Europa und außerhalb. Die eigens geschaffene Erasmus+-App erleichtert diese Ziele.

Erasmus-Charta für Hochschulbildung

Im Rahmen des Programms Erasmus+ bildet die Erasmus-Charta für Hochschulbildung den allgemeinen Qualitätsrahmen für Kooperationsaktivitäten von Hochschuleinrichtungen auf europäischer und internationaler Ebene. Für alle Hochschuleinrichtungen des jeweiligen Programmlandes, die eine Beteiligung anstreben, muss das EU-Programm 2021 bis 2027 zur Förderung von allgemeiner und beruflicher Bildung, Jugend und Sport in Europa über die gültige Erasmus-Hochschulcharta (ECHE) 2021 bis 2027 verfügen.

Hintergrund: Das Programm Erasmus+

Für das Programm Erasmus+ von 2021 bis 2027 stehen ungefähr 26,2 Milliarden Euro zur Verfügung. Dies entspricht einer Verdoppelung der Mittel im Vergleich zum Vorgängerprogramm (2014 bis 2020), ergänzt durch etwa 2,2 Milliarden Euro aus den EU-Instrumenten für die externe Zusammenarbeit. 70 Prozent des Budgets dienen der Förderung von Mobilitätsmöglichkeiten für alle, im Sinne des lebenslangen Lernens. Für das Europäische Solidaritätskorps (ESK) steht eine weitere Milliarde zur Verfügung. Österreich erhält von 2021 bis 2027 voraussichtlich 683 Millionen Euro für Erasmus+ und das ESK aus dem Fördertopf der Europäischen Union.

Die Verwaltung des Programmes Erasmus+ erfolgt durch die Europäische Kommission, die Exekutivagentur für Bildung, Audiovisuelles und Kultur (EACEA), nationale Agenturen in den Programmländern sowie nationale Büros bestimmter Partnerländer.

Erasmus wurde im Jahr 1987 als Austauschprogramm für Hochschulstudierende eingerichtet. Seither hat sich das Programm kontinuierlich weiterentwickelt. Heute umfasst Erasmus+ in seinen 33 Programmländern ein breites Spektrum an Förderangeboten in den Bereichen Hochschulbildung, berufliche Aus- und Weiterbildung, Schulbildung, Erwachsenenbildung, Jugend und Sport und ist somit in der Bewertung der Bürgerinnen und Bürger eines der erfolgreichsten Programme der EU.

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