EU-Kommission und Vereinte Nationen stellen weitreichende Pakte für den Energiebereich vor

Die 3 Pakte sollen Investitionen mobilisieren, die Zusammenarbeit mit Partnern fördern und die Energiewende beschleunigen – Fahrplan zur Förderung eines weltweiten Energiesystems und Impulse für sauberen Wasserstoff

Schwimmender Solarpark

Im Rahmen des Dialogs der Vereinten Nationen (UNO/UN) auf hoher Ebene über Energie in New York vom 22. bis 24. September 2021 haben die EU-Kommission zusammen mit der Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA) und der Internationalen Energieagentur (IEA) 3 Pakte im Energiebereich vorgestellt. Stellvertretend für die EU nahmen der Exekutiv-Vizepräsident und Kommissar für Klimaschutz, Frans Timmermans, und EU-Energiekommissarin Kadri Simson an dem Dialog teil. Beide betonten bei den Gesprächen die Bereitschaft zur Beschleunigung der Energiewende und die Bemühungen der EU, bis 2030 für einen allgemeinen Zugang zu Energie zu sorgen. In ihren Reden im Rahmen der Sitzungen des Dialogs auf hoher Ebene gingen beide auf das Ziel des europäischen "Green Deal" ein, Europa bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent zu machen und die Treibhausgasemissionen in der EU bis 2030 um 55 Prozent zu senken.

Exekutiv-Vizepräsident Timmermans: "Erholung von der Pandemie als Chance für eine schnellere Energiewende"

Für Exekutiv-Vizepräsident Timmermans sind vor allem die Loslösung von fossilen Brennstoffen und die Zeit nach der Covid-19-Pandemie endscheidend für eine nachhaltige globale Energiewende: "Saubere Energie ist heute bezahlbarer denn je. Daher müssen wir jetzt die weltweite Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen beenden. Die Erholung von der Pandemie bietet uns die Chance, die Energiewende zu beschleunigen und neue, auf erneuerbare Energie gestützte Energiesysteme aufzubauen. Es ist wichtig, dass wir diese Herausforderungen jetzt – während der wirtschaftlichen Erholung – angehen und zusammenarbeiten, um die Energiewende weltweit zu beschleunigen", so Timmermans.

EU-Energiekommissarin Kadri rief zu einer weltweiten Beteiligung an der von UN und EU unterstützten Strategie auf. Sie ergänzte: "Die EU unterstützt den weltweiten Dialog über eine sozial gerechte Energiewende und kann dabei auf eigene Erfahrungen mit dem Kohleausstieg zurückgreifen. Wir fordern andere Geldgeber, internationale Finanzinstitutionen und Investoren auf, diese Schritte gemeinsam mit uns zu gehen, um Pläne und Strategien in konkrete Projekte umzusetzen, die eine saubere Energieversorgung gewährleisten und nachhaltige Arbeitsplätze fördern."

Umfassende Kooperationen, um weltweiten Zugang zu Energie sicherzustellen

Die 3 von der EU-Kommission vorgestellten UN-Pakte umfassen finanzielle Rahmenbedingungen, um einen allgemeinen Zugang zu Energie sicherzustellen und die Energiewende global zu beschleunigen. Sie sind eng mit den klima- und energiepolitischen Prioritäten der EU verbunden und sollen den Zugang zu Energie, eine gerechte Energiewende sowie erneuerbare Energien und sauberen Wasserstoff fördern.

Die 3 UN-Pakte für den Energiebereich im Detail:

  1. In Kooperation mit der IEA sollen Fahrpläne für eine emissionsfreie Energieversorgung für Länder entwickelt werden, die noch von Kohle als Energieträger abhängig sind. Die Fahrpläne sollen unter anderem Möglichkeiten zur Dekarbonisierung des Energiesystems aufzeigen, eine sozial ausgewogene Energiewende sicherstellen und die Energieversorgungssicherheit gewährleisten.
  2. Um regionale Strategien für die Energiewende ("Regional Energy Transition Outlooks") für Afrika, Lateinamerika, die Karibik und Europa sicherzustellen, soll die Zusammenarbeit mit der IRENA ausgebaut werden. Durch eine umfassende Analyse der Regionen in Bezug auf erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Infrastrukturen und Zugang zu Energie möchten die Kooperationspartner Investitionspläne entwerfen, konkrete politische Empfehlungen geben und sozioökonomische Auswirkungen prüfen.
  3. In Zusammenarbeit mit Dänemark, Deutschland, der IRENA und weiteren Partnern möchte die EU einen Katalog für einen Pakt für sauberen Wasserstoff ("Green Hydrogen Compact Catalogue") erarbeiten, um weltweit Impulse für sauberen Wasserstoff auszusenden.

Hintergrund: Dialog der Vereinten Nationen auf hoher Ebene über Energie

Der Dialog der Vereinten Nationen auf hoher Ebene über Energie ist das erste Treffen der UN im Energiebereich seit dem Jahr 1981. Es fand vom 22. bis 24. September in virtueller Form statt und zielt auf die Verwirklichung einer nachhaltigen Entwicklung der UN-Millenniumsentwicklungsziele ab. Der Dialog soll einen globalen Fahrplan entwickeln und damit die Ziele eines weltweiten allgemeinen Energiezugangs bis zum Jahr 2030 und einer Emissionsneutralität bis 2050 unterstützen.

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