Europäische Kommission stellt neue Erasmus+ App mit integriertem europäischen Studierendenausweis vor

Mit der am 21. September 2021 vorgestellten Erasmus+ App erreicht die Europäische Kommission einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zur Digitalisierung des Programms Erasmus+.

2 Studierende

Die neu vorgestellte Erasmus+ App stellt eine wesentliche Neuerung auf dem Weg zur Digitalisierung des Programms Erasmus+ dar. Sie ist in allen 24 EU-Amtssprachen verfügbar und ermöglicht den Zugang zum europäischen Studierendenausweis. Dieser ist in der gesamten Europäischen Union gültig. Mit dieser Initiative sollen Studierende die Möglichkeit bekommen, sich bei einem Studienaufenthalt im Ausland einfach und sicher an Hochschuleinrichtungen in Europa elektronisch auszuweisen und einzuschreiben. Die Immatrikulation vor Ort entfällt und der bürokratische Aufwand ist durch die papierlose Erledigung der Formalitäten wesentlich geringer.

"Ich freue mich, dass die Schnittstelle unseres erfolgreichen und bekannten Programms für junge Menschen, Erasmus+, der Zielgruppe immer besser entspricht. Digitaler, mobiler und stärker gemeinschaftsorientiert. Die neue App und ihr integrierter Studierendenausweis veranschaulichen genau jenen europäischen Bildungsraum, für den wir stehen", erklärte der für die Förderung der europäischen Lebensweise zuständige Vizepräsident der Europäischen Kommission, Margaritis Schinas.

Papier gehört offiziell der Vergangenheit an. Für mobile Erasmus+ Studierende wird die Erasmus+ App ein unentbehrlicher Begleiter sein. Alle notwendigen Daten und Informationen werden an einer Stelle gebündelt. Das bedeutet weniger Stress, weniger Zeitaufwand für Formalitäten und mehr Flexibilität. Der über die App verfügbare Studierendenausweis ist ein wichtiger Schritt in Richtung eines echten europäischen Bildungsraums: ein Bildungsraum, zu dem sich alle Studierenden zugehörig fühlen, in dem alle die gleichen Dienste nutzen können und in dem Bildungsergebnisse einheitlich anerkannt werden“, ergänzte die EU-Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend, Mariya Gabriel.

Digitales Serviceangebot der App ist auch Beitrag zur Nachhaltigkeit – Netzwerk für ein papierloses Erasmus (Erasmus without Paper)

Die neue App ist für Android und iOS erhältlich und bietet folgende Services:

  • Einholen von Informationen über die Partnereinrichtungen und Auswahl des gewünschten Ziels für den Auslandsaufenthalt
  • Digitale Unterzeichnung der Online-Lernvereinbarung
  • Entdecken des Veranstaltungsangebots, Tipps zum Zielort sowie Kontaktmöglichkeiten zu anderen Studierenden
  • Anforderung des europäischen Studierendenausweises, der an der jeweiligen Gasthochschule und dem Zielland Eintritt zu verschiedenen Diensten, Museen, kulturellen Aktivitäten und Vergünstigungen bereithält.

Mehr als 4.000 Hochschulen sind Teil des Netzwerkes für ein papierloses und damit nachhaltiges Erasmus+, das sicheren Datenaustausch bietet und die Verwaltung von Lernvereinbarungen erleichtert. Die digitale Vernetzung ermöglicht die Einführung des Studierendenausweises und darüber hinaus die flächendeckende Anerkennung.

Hintergrund: Entwicklung des Programms Erasmus+

10 Millionen Menschen haben seit dem Programmstart 1987 einen Erasmus+ Auslandsaufenthalt wahrgenommen. Eine Besonderheit des Programms der neuen Förderperiode (2021 bis 2027) ist der Einbezug aller Altersgruppen für Studien- und Lernaufenthalte, Praktika, Lehrstellen sowie der Austausch von Personal bei allgemeiner und beruflicher Bildung, Jugend und Sport. 600.000 Hochschulstudierende werden von 2021 bis 2022 voraussichtlich einen Auslandsaufenthalt mit Erasmus+ verbringen.

Eine im Jahr 2019 veröffentlichte Studie zu den Auswirkungen von Erasmus+ auf die Hochschulbildung belegt den positiven Einfluss des Programms auf die soziale und persönliche Entwicklung sowie den Bildungs- und Berufsweg der Studierenden: Der Auslandsaufenthalt hilft laut Studie den Studierenden, eine klarere Vorstellung über die eigene berufliche Zukunft zu entwickeln und das Studium dementsprechend auszurichten, verbessert die interkulturelle Kompetenz und stärkt das Identitätsempfinden, sich als Europäerinnen und Europäer zu begreifen.

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