"ReSet the Trend" – Neue EU-Kampagne im Kampf gegen "Fast Fashion"

Initiative der Kommission möchte insbesondere junge Menschen zu einem nachhaltigeren Umgang mit Kleidung animieren – "Make fast fashion out of fashion": Aktivitäten vor allem in den Sozialen Medien – Kampagne soll zu Reduktion des Kleidungsabfalls beitragen

T-Shirts

Die Europäische Kommission hat am 26. Jänner 2023 die mehrsprachige Kampagne "ReSet the Trend" gestartet, um Europäerinnen und Europäer in den Kampf gegen "Fast Fashion" einzubeziehen und die Öffentlichkeit für die EU-Strategie für nachhaltige und zirkuläre Textilien zu sensibilisieren. Aufbauend auf dem Erfolg des "Europäischen Jahres der Jugend" 2022 soll die Kampagne insbesondere junge Europäerinnen und Europäer dazu ermutigen, Vorbilder zu werden und "Fast Fashion" aus der Mode zu bringen.

Nach Angaben der Kommission werden jedes Jahr 5,8 Millionen von Tonnen Kleidung produziert, getragen und weggeworfen. Das entspricht 11,3 Kilogramm Kleidungsabfall pro Person. Des Weiteren stellt der Textilverbrauch eine der 3 größten Belastungen für Wasser und Bodennutzung dar. Unter dem Motto und Hashtag #ReFashionNow möchte die Kampagne diese Probleme ansprechen und das gesellschaftliche Bewusstsein für die ökologischen, sozialen, wirtschaftlichen und gesundheitlichen Vorteile einer Umgestaltung des Textilsektors schärfen.

Kommissar Virginijus Sinkevičius: "Langfristig sollen nur die nachhaltigsten Produkte in Europa auf den Markt kommen"

Der Kommissar für Umwelt, Ozeane und Fischerei, Virginijus Sinkevičius, erklärte dazu: "Die Welt verändert sich. Dinge zu produzieren, zu benutzen und dann wegzuwerfen ist altmodisch. In unserer Welt ist es wirtschaftlich nicht mehr sinnvoll. Es schadet dem Planeten und unserer Gesundheit. Aus diesem Grund hat Europa eine neue Strategie für Textilien. Wir wollen Teil der Lösung sein. Wir haben ein Ziel: Langfristig sollen nur die nachhaltigsten Produkte hier in Europa auf den Markt kommen. Wir wollen, dass jeder Teil dieses Wandels ist und den Trend neu setzt."

"Make fast fashion out of fashion" – Kampagne ruft zur Beteiligung in den Sozialen Medien auf

Die Kampagne "ReSet the Trend" lädt vor allem junge Menschen dazu ein, relativ einfache Verhaltensweisen umzusetzen, um die Nachhaltigkeit des Textilsektors zu fördern und den persönlichen Konsum von "Fast Fashion" zu begrenzen. Dazu zählt unter anderem, den Kauf von neuen beziehungsweise nicht notwendigen Kleidungsstücken zu reduzieren und häufiger auf "Secondhand"-Kleidung sowie Kleidung aus nachhaltigen Produkten, wie Bio-Baumwolle, zurückzugreifen, um die Umweltbelastung durch chemische Düngemittel, Pestizide und Wasser zu verringern. Des Weiteren ruft die Kampagne dazu auf, ein Foto mit dem "ReSet the Trend"-Filter und dem Hashtag #ReFashionNow in Sozialen Medien zu veröffentlichen, um vor allem jungen Menschen einen nachhaltigen Umgang mit Kleidung näher zu bringen.

Hintergrund: Maßnahmen der EU für einen nachhaltigeren Textilsektor

Nach Angaben der Kommission ist der Textilsektor eine der am wenigsten nachhaltigen Industrien weltweit. Als ressourcenintensiver Sektor gehört er zu den 3 größten Wasser- und Landverbrauchern und zu den 5 größten Verbrauchern von Rohstoffen und Treibhausgasemissionen weltweit. Die globale Textilproduktion hat sich zwischen 2000 und 2015 fast verdoppelt. Der Verbrauch von Kleidung und Schuhen soll bis 2030 voraussichtlich um 63 Prozent steigen, von derzeit 62 Millionen Tonnen auf 102 Millionen Tonnen im Jahr 2030.

Um die Produktion und den Verbrauch von Textilien nachhaltiger zu gestalten, arbeitet die EU an der Umgestaltung der Modeindustrie, damit die Verbraucherinnen und Verbraucher beim Kauf von Kleidung eine nachhaltigere Wahl treffen können. Die EU-Strategie für nachhaltige und kreislauffähige Textilien, die von der Europäischen Kommission am 30. März 2022 angenommen worden ist, befasst sich mit der Produktion und dem Verbrauch von Textilien, wobei die Bedeutung des Textilsektors anerkannt wird. Sie setzt die Verpflichtungen des europäischen "Green Deals", des Aktionsplans für die Kreislaufwirtschaft und der Industriestrategie um.

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Letzte Aktualisierung: 26. Jänner 2023