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Größte Erfolgsgeschichte der Europäischen Union: Erasmus+

Aktuelles und offizielles Sujet von Erasmus+

Das EU-Programm "Erasmus+" ist eine der größten Erfolgsgeschichten der Europäischen Union. Es ermöglicht Lernenden und Lehrenden, ihre fachlichen, sprachlichen und interkulturellen Kompetenzen zu verbessern, und ist ein unverzichtbarer Bestandteil für die Weiterentwicklung und Internationalisierung des österreichischen Bildungswesens geworden.

Österreich nimmt bereits seit 1992/93 an dem Programm teil. Seither haben rund 115.000 Studierende, 80.000 Schülerinnen und Schüler, 12.000 Lehrkräfte und auch bereits rund 9.000 Lehrlinge aus Österreich an dem Programm teilgenommen, um im Ausland zu studieren, zu unterrichten, zu lernen oder ein Praktikum zu absolvieren.

Umgekehrt sind die Zahlen genauso beeindruckend: 1995 betrug der Anteil der ausländischen Studierenden an den österreichischen Universitäten 12 Prozent. Aktuell kommen 29 Prozent aller Studierenden aus dem Ausland. 92 Prozent aller Studierenden an den österreichischen Universitäten sind EU-Bürgerinnen und -Bürger.

Ähnliches gilt auch für den Austausch von Hochschulprofessorinnen und -professoren. Da vor dem EU-Beitritt 1995 mit der Verleihung der Professorinnen- oder Professor-Titels durch den Bundespräsidenten automatisch die Verleihung der österreichischen Staatsbürgerschaft einhergegangen ist, waren nahezu 100 Prozent der Professorinnen und Professoren Österreicherinnen und Österreicher. Aktuell haben 42 Prozent aller Professorinnen und Professoren an den Universitäten eine nicht-österreichische Staatsangehörigkeit.

Im Rahmen des EU-Bildungsprogramms Erasmus+ gibt es auch für österreichische Hochschuleinrichtungen vielfältige Kooperationsmöglichkeiten mit Universitäten sowie Unternehmen innerhalb und außerhalb Europas. Diese fördern unter anderem die Modernisierung der Ausbildung, Kreativität, Innovation und das Unternehmertum. Diese Kooperationen tragen zur Internationalisierung und Sichtbarkeit der österreichischen Hochschuleinrichtungen bei und damit auch zur Steigerung der Attraktivität des Wissenschaftsstandortes Österreich.

All diese Kooperationen fördern und unterstützen zudem die Mobilität der Studierenden, Lehrenden und Forschenden.

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eTwinning – Die Plattform für alle Pädagoginnen und Pädagogen in Europa

Logo der Plattform eTwinning

Die Plattform "eTwinning" bietet allen Pädagoginnen und Pädagogen, die an einer Schule oder einem Kindergarten in einem europäischen Land arbeiten, eine Vielzahl an Möglichkeiten, sich mit Kolleginnen und Kollegen auszutauschen, zu kooperieren, sich fortzubilden und Projekte zu entwickeln.

Diese Aktion im Rahmen des Programms "Erasmus+" verfolgt das Ziel, mit einfachen Mitteln die Zusammenarbeit zwischen den europäischen Schulen zu stärken und dabei den Einsatz der modernen Kommunikations- und Informationstechnologien zu fördern.

Diese Grafik zeigt den Anstieg der "eTwinnning"-Registrierungen in Österreich von 2005 bis 2019.
Diese Grafik zeigt den Anstieg der "eTwinnning"-Registrierungen in Österreich von 2005 bis 2019. Foto BMBWF

Österreich gehört zu den ersten Ländern, die "eTwinning" bereits seit dem Start im Jahr 2005 umsetzen. Bis heute haben sich über 4.745 österreichische Pädagoginnen und Pädagogen aus 1.808 Bildungseinrichtungen (Schulen, Kindergärten, Pädagogische Hochschulen) auf der Plattform registriert. Seit 2005 wurden insgesamt 2.043 "eTwinning"-Projekte gestartet. Seit 2014 können mit der "eTwinning"-Plattform auch Projekte durchgeführt werden, an denen ausschließlich österreichische Schulen beteiligt sind.

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Hintergrundinformationen zum "e-Twinning" in Österreich

Europäisches Sprachensiegel

Eine Gruppe an Menschen künstlerisch dargestellt

Mit dem Europäischen Sprachensiegel werden seit 1998 europaweit innovative und kreative Leuchtturmprojekte im Bereich des lebenslangen Sprachenlehrens und -lernens ausgezeichnet. Die Europäische Kommission will damit Best-Practice-Modelle sichtbar und als Inspirationsquelle nutzbar machen. Die ausgezeichneten Projekte werden in einer internationalen Datenbank veröffentlicht.

In Österreich wird der Wettbewerb alle 2 Jahre im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung und der "Nationalagentur Erasmus+ Bildung" vom Österreichischen Sprachen-Kompetenz-Zentrum durchgeführt. In den letzten 20 Jahren wurden in Österreich 964 Projekte für den Wettbewerb eingereicht, 168 davon wurden mit dem Sprachensiegel ausgezeichnet. Österreich ist damit das aktivste Sprachensiegel-Land Europas und bringt wertvolle sprachbezogene Initiativen hervor.

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Professionalisierung der Gleichstellungsarbeit

Gleichberechtigung

Die Europäische Kommission hat mit der Mitteilung zur Verwirklichung des Europäischen Forschungsraums (EFR; Englisch "European Research Area" ERA) im Jahr 2012 ein handlungsweisendes Dokument zur Gleichstellungspolitik in den Mitgliedstaaten vorgelegt. Eine der darin festgelegten Prioritäten ist die Gleichstellung der Geschlechter und Gender Mainstreaming – zentrale Basis unter anderem auch für die Gleichstellungspolitik des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung.

Ursprünglich definierte schon der Vertrag von Lissabon den Europäischen Forschungsraum (EFR) als einen einheitlichen, weltoffenen und auf dem Binnenmarkt basierenden Forschungsraum. Der EFR ermöglicht den freien Verkehr von Forscherinnen und Forschern, wissenschaftlichen Erkenntnissen und Technologien.

In weiterer Folge forderte in diesem Zusammenhang der Europäische Rat jeden Mitgliedstaat auf, für die nationale Umsetzung des Europäischen Fahrplans für den EFR durch nationale Aktionspläne oder Strategien zu sorgen. Mit der "Österreichischen ERA-Roadmap" kommt Österreich dieser Aufforderung der Forschungsministerinnen und -minister der Europäischen Union nach und folgt sowohl strukturell als auch inhaltlich der europäischen ERA-Roadmap.

Ein zentrales Ziel dabei ist unter anderem die Gleichstellungspolitik. Diese wurde folglich in der österreichischen "ERA Road Map" mit 3 Zielsetzungen festgeschrieben:

  • ausgeglichene Geschlechterrepräsentanzen,
  • Förderung gleichstellungsorientierter Strukturen und Prozesse im Sinne eines Kulturwandels,
  • Einbindung der Genderdimension in Forschungsinhalte und forschungsgeleitete Lehre.

Erste Erfolge sieht man daran, dass der Anteil der Professorinnen an Universitäten von 21,6 Prozent (2012) auf 25 Prozent (2018) gesteigert werden konnte.

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DREAM – Danube River Research and Management

Wasserbaulabor

Das Wasserbaulabor "RRMC – Responsible River Modelling Center" (Englisch für ein verantwortungsvolles Fluss-Modellierungszentrum) bietet der Universität für Bodenkultur Wien weltweit einzigartige Forschungsmöglichkeiten zu Hochwasserschutz, Wasserkraft, Sohleintiefung und Fließgewässerforschung. Das Labor weist europaweit den größten Labordurchfluss auf und etabliert Österreich als einen der wichtigsten wasser- und fließgewässerbezogenen Forschungsstandorte weltweit.

Das seit 2015 bestehende Forschungsgerinne dient als Zuleitung in den "Main Channel", dem Herzstück des Wasserbaulabors. Dieser ist 25 Meter breit, etwa 100 Meter lang und kann eine Wassertiefe von 3 Meter erzielen. Dort können Flüsse, je nach Fragestellung, maßstabgerecht und naturgetreu nachgebildet werden.

Das Wasserbaulabor ist ein Projekt Österreichs im Rahmen der EU-Strategie für den Donauraum (EUSDR, Englisch für "EU Strategy for the Danube Region") und ein Paradebeispiel von Kooperation auf nationaler, regionaler und europäischer Ebene: Die Gesamtkosten von rund 49 Millionen Euro werden vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (in Kooperation mit Tschechien, Ungarn und der Slowakei), der Stadt Wien, dem Land Niederösterreich sowie 4 Bundesministerien unter Federführung des Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (gemeinsam mit dem Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus, dem Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie dem und Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort) getragen.

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Hintergrundinformationen zum Bau des Wasserbaulabors, Universität für Bodenkultur Wien

Förderungen für europäische Pionierforschung

Schülerinnen und Schüler während des Unterrichts

Seit dem Jahr 2007 vergibt der Europäische Forschungsrat (Englisch: "European Research Council", ERC) die prestigeträchtigen "ERC Grants" (Englisch für Förderungen des Europäischen Forschungsrates), die auf wissenschaftliche Exzellenz als alleiniges Kriterium der Zuerkennung fokussieren. Diese Förderpreise für Pionierforschung werden an herausragende Forscherinnen und Forscher vergeben, die ihr Forschungsprojekt in der EU und den zum EU-Forschungsrahmenprogramm assoziierten Staaten durchführen. Neben einem Fördervolumen von 1,5 bis 3,5 Millionen Euro zur Umsetzung des jeweiligen Forschungsprojekts bringt ein "ERC Grant" internationales Renommee und Sichtbarkeit mit sich und stärkt so den Forschungsstandort.

Forschende an österreichischen Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen können aktuell (Stand: Dezember 2019) auf 263 eingeworbene "ERC Grants" in den Hauptförderlinien des ERC (Starting Grants, Consolidator Grants, Advanced Grants) verweisen. Bisher konnten über den ERC Fördermittel in der Höhe von 439,45 Millionen Euro eingeworben werden.

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Österreich herausragend gut im Umgang mit geistigem Eigentum

Künstliche Intelligenz

Die Nationale Kontaktstelle für Wissenstransfer und Geistiges Eigentum (kurz "NCP-IP") wurde per Beschluss der Bundesregierung am 2. März 2010 auf Basis der EU-Empfehlungen im Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung gemeinsam mit dem Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort und dem Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie eingerichtet.

Die Kontaktstelle koordiniert Transferaktivitäten zwischen Wissenschaft und Wirtschaft auf nationaler Ebene, agiert mit über 50 Veranstaltungen für Wissenschaft und Wirtschaft als Vernetzungsplattform und vertritt Österreich in den entsprechenden europäischen Gremien. Ein wichtiges Projekt des "NCP-IP" ist der Leitfaden zum Abkommen über geistiges Eigentum (Englisch: "Intellectual Property Agreement Guide").

Der Austausch von Wissen zwischen Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen erfordert oft komplexe vertragliche Vereinbarungen. Um den Prozess des Technologietransfers effizient und rechtssicher zu gestalten, haben Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft und Ministerien standardisierte, kostenlose Online-Vertragsmuster in englischer und deutscher Sprache entwickelt. Seit 2014 wurden rund 30.000 Zugriffe verzeichnet.

Im Ländervergleich über die Umsetzung der Empfehlung für den Umgang mit geistigem Eigentum bei Wissenstransfertätigkeiten und für einen Praxiskodex für Hochschulen und andere öffentliche Forschungseinrichtungen hat laut einer Studie der Europäischen Kommission Österreich außerordentlich gut abgeschnitten und den ersten Rang aller beobachteten Staaten belegt. Die Analyse hat gezeigt, dass in Österreich für 93 Prozent der Empfehlungen der Europäischen Kommission bereits Maßnahmen zur Verbesserung von Wissenstransfers gesetzt oder zumindest geplant wurden. Damit liegt Österreich deutlich über dem europäischen Durchschnittswert von 53 Prozent.

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Anerkennungswesen

Teilansicht eines Universitätsgebäudes

Die Nationalen Informationszentren für akademische Anerkennung (National Academic Recognition Information Centers – NARIC) stellen auf EU-Ebene einen Meilenstein in der Anerkennung von Hochschulqualifikationen dar. Das NARIC ist dafür zuständig, auf Antrag Bewertungen ausländischer Hochschulqualifikationen zur Verwendung auf dem österreichischen Arbeitsmarkt durchzuführen, und steht Studierenden, Absolventinnen und Absolventen, Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern sowie Hochschulen mit Informationen zu ausländischen Bildungssystemen zur Seite.

Seit 25 Jahren gibt es unzählige Erfolgsgeschichten und Errungenschaften in diesem Bereich. Ein Beispiel dafür ist das im Jahr 2013 online gegangene Antragsystem (Anerkennungs-Antrags, und Informationssystem – AAIS), über das seither mehr als 40.000 Bewertungsanträge (Stand: Dezember 2019) einfach und schnell bearbeitet werden konnten.

"ENIC NARIC AUSTRIA" wurde 1984 von der Europäischen Kommission eingerichtet. Ihre Hauptaufgabe ist die Förderung der Mobilität von Studierenden, Lehrenden sowie Forscherinnen und Forschern. Mit dem Beitritt Österreichs zur Europäischen Union wurde die für internationale Anerkennungsfragen zuständige Fachabteilung im Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung mit den "NARIC"-Agenden betraut.

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