Jugendstaatssekretärin Plakolm: Jugendarbeit bietet jungen Menschen einen geschützten Raum

Vergabe des "Österreichischen Jugendpreises 2023"

Am Dienstagabend wurde unter der Moderation des Comedian Dr. Bohl bereits zum 8. Mal der "Österreichische Jugendpreis" an herausragende Initiativen und Projekte der außerschulischen Jugendarbeit vergeben. Der Preis stand in diesem Jahr unter dem Motto "Generation Zuversicht" und wurde erstmalig auch in der Kategorie "Kommunale Jugendarbeit" vergeben.

Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm ehrte in 4 Kategorien je 3 Preisträger für ihr Engagement und zeigte sich erfreut, denn: "Eine starke Jugendarbeit direkt vor Ort bietet jungen Menschen einen geschützten Raum, um ihre Freizeit aktiv zu gestalten, vielfältige Erfahrungen zu sammeln, soziales Engagement zu entwickeln und sich am Geschehen in der eigenen Gemeinde zu beteiligen." Ehrenamtliches Engagement sei der Kitt, der die Gesellschaft zusammenhalte. Österreich lebe von Menschen, die mehr tun als ihre Pflicht, so Plakolm. "Mit der Auszeichnung unterstreichen wir die Bedeutung dieses Engagements und möchten damit die wertvolle Arbeit für die jungen Leute im Land wertschätzen."

"Ich sehe Vertreter der freiwilligen Feuerwehr, Sportlerinnen und Pfadfinder, die in ihrer Freizeit ehrenamtlich mehr tun als ihre Pflicht und dabei eine riesen Gaude haben. Und das zeigen auch die Zahlen, nicht nur mein Gefühl – sei es im 8. Bericht zur Lage der Jugend oder in der Ö3-Jugendstudie: Junge Menschen schauen zuversichtlich in die Zukunft", betonte die Staatssekretärin.

Der "Österreichische Jugendpreis"

Mit dem "Österreichischen Jugendpreis" werden seit 2016 in Kooperation mit der Bundesjugendvertretung, dem Bundesweiten Netzwerk Offene Jugendarbeit, dem Bundesnetzwerk Österreichische Jugendinfos sowie dem OeAD als Österreichische Nationalagentur für die EU-Programme Erasmus+ Jugend & Europäisches Solidaritätskorps mit dem Jugendpreis die besten Projekte der außerschulischen Jugendarbeit ausgezeichnet.

In Österreich leisten rund 200.000 qualifizierte Freiwillige und Ehrenamtliche bei Vereinen und Organisationen der außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit hervorragende Arbeit.

Die Preise wurden auch heuer wieder in den bewährten Kategorien "Nationale Jugendarbeit", "Europäische Initiativen" und "Journalistische Leistungen im Interesse der Jugend" sowie der neu geschaffenen Kategorie "Kommunale Jugendarbeit – Jugendprojekte in den Gemeinden" vergeben.

Die Preisträgerinnen und Preisträger der 4 Kategorien

In der Kategorie "Nationale Jugendarbeit" wurden folgende Projekte ausgezeichnet:

  • Der Verein "Amazone" aus Vorarlberg räumt mit seinem Projekt "body rEVOLution!" mit Schönheitsidealen auf. Mädchen und junge Frauen forschen, recherchieren, diskutieren und hinterfragen in Workshops Körpernormen und Schönheitsideale, Diversität, Diskriminierung und Benachteiligung sowie Menschenrechte. Ihre Erkenntnisse fließen in die Erarbeitung von Bildungsformaten und Bildungsmaterialien für Jugendliche ein.
  • "WIENXTRA" aus Wien wurde für sein Projekt der partizipativen Kinder- und Jugendmillion geehrt. Mit der Wiener Kinder- und Jugendstrategie soll Wien zur kinder- und jugendfreundlichsten Stadt der Welt werden. Dafür stellt die Stadt Wien eine Million Euro für Jugendprojekte zur Verfügung. Alle, die zwischen 5 und 20 Jahre alt sind und ihren Lebensmittelpunkt in Wien haben, konnten ihre Ideen für ihr Wien von morgen einreichen und so mitentscheiden, wie ihre Stadt besser werden kann.
  • Das "Österreichische Jugendrotkreuz" wurde österreichweit für die "Psychische Erste Hilfe" geehrt. Jeder Mensch ist im Laufe des Lebens mit schwierigen Situationen konfrontiert. Die Unterstützung von wichtigen Personen hilft uns bei der Bewältigung und kann Krisen abmildern oder sogar ganz verhindern. Mit "Psychische Erste Hilfe" lernen Jugendliche, wie sie anderen Menschen in schwierigen Zeiten zur Seite stehen können.

In der Kategorie "Europäische Initiativen" wurden folgende Projekte ausgezeichnet:

  • Beim Projekt "eljub E-Book Woche 2022" in Zusammenarbeit mit dem Land Niederösterreich und dem Verein "pilgern & surfen melk" standen der interkulturelle Austausch und ein gemeinsam erlebtes Europa im Mittelpunkt. Gleichzeitig förderte eljub E-Book 2022 das Bewusstsein für die Möglichkeiten der Kommunikation in digitalen und audiovisuellen Medien und die Jugendlichen lernten spielerisch den bewussten und kritischen Umgang damit.
  • Das Projekt "It's a kind of magic" der "Jungen Europäische Föderalisten – Landesverband Steiermark" wurde ebenso ausgezeichnet. Im Trainingskurs wurden Fachkräfte der Jugendarbeit in der Vermittlung des Themas Wohlbefinden geschult. Sie erhielten einen Einblick in verschiedene Methoden und lernten, Stressfaktoren für sich selbst und ihre Arbeit mit Jugendlichen zu erkennen und gezielt zu entschärfen.
  • Das "aha – Jugendinformationszentrum Vorarlberg" wurde für das Projekt "Solidarität und Diversität in Vorarlberg" geehrt. Ziele und Wirkungen der Freiwilligenprojekte waren vor allem Empowerment und Förderung der Freiwilligen, internationaler Austausch sowie Sensibilisierung für Diversität, Offenheit, Solidarität, Gleichberechtigung, Toleranz und Akzeptanz. Die Sensibilisierung fand sowohl auf persönlicher Ebene als auch mit den Aufnahmeorganisationen und dem sozialen Umfeld im neuen Land statt.

In der Kategorie "Journalistische Leistungen im Interesse der Jugend" wurden folgende Projekte ausgezeichnet:

  • "3 Fake News zu Abtreibungen", Anastasia Lopez (Wien), Medium: TikTok-Kanal: BAIT Media ist der erste Faktencheck-Kanal für Jugendliche auf TikTok und Instagram. Falschinformationen verbreiten sich schnell, so auch zum Thema Abtreibung. Um dem entgegenzuwirken, hat BAIT eine Reihe von Videos zu den Themen Sexualität, Verhütung und Abtreibung produziert und die häufigsten Falschinfos aufgedeckt.
  • "Das Schlimmste ist, zu verdrängen", Sebastian Haller (Wien), Medium: derstandard.at: Suizid ist oft noch ein Tabuthema. Die Gründe für Suizid und Suizidgedanken sind komplex – eine einzige Ursache gibt es nicht. Wie sollen Betroffene damit umgehen? Der Beitrag porträtiert zwei Jugendliche, die über ihre Erfahrungen mit Suizid und Suizidgedanken sprechen – und wie sie sich davon wieder lösen konnten.
  • "Nachrichtenreihe Lern.Film.Studio mit Jugend-Themen", Susanne Radke (Salzburg), Medium: Regional TV Salzburg: In der Reportage, die Jugendliche gemacht haben, sind Nachwuchs-Reporter der Frage nachgegangen, was ein Jugendzentrum ausmacht und wie viel politische Unterstützung diese in ihren Gemeinden bekommen. Die Jugendlichen haben festgestellt, dass die Flachgauer Gemeinden Nussdorf und Mattsee ganz unterschiedlich mit ihren Jugendzentren umgehen. Entstanden ist dieser Film im Rahmen einer Workshopreihe des Bildungsvereins LernFilmStudio.

In der Kategorie "Kommunale Jugendarbeit – Jugendprojekte in den Gemeinden (NEU!)" wurden folgende Projekte ausgezeichnet:

  • Das "Jugendparlament Steyr" aus Oberösterreich ist eine informelle Gruppe, die sich aus Parteijugenden, Gewerkschaftsjugend und Mitglieder der Landesschülervertretung zusammensetzt. Das Jugendparlament bietet jungen Menschen zwischen 14 und 30 Jahren, die in Steyr leben, arbeiten oder in Ausbildung sind, die Möglichkeit, sich aktiv an der Gestaltung ihrer Heimatstadt zu beteiligen, ihre Stimme in Entscheidungsprozesse der Stadt einzubringen und ihre Anliegen und Vorschläge vorzubringen.
  • Die "Kinderstadt Mini-Salzburg" des Vereins "Spektrum" aus Salzburg öffnete 2022 als Spielstadt Mini-Salzburg bereits zum 10. Mal ihre Tore. Das dreiwöchige Planspiel und Bildungsprojekt lädt alle jungen Salzburgerinnen und Salzburger ein, hier alles zu tun, was man in einer Stadt eben tun kann, um dabei soziale, politische, wirtschaftliche und kulturelle Zusammenhänge zu erleben und mitzugestalten.
  • Der "Projektmarathon der Landjugend Niederösterreich – Projekte, die Wirkung zeigen!" der "Landjugend Niederösterreich" wurde ebenso ausgezeichnet. Rund 2.000 Landjugendmitglieder haben beim Projektmarathon ihre Kompetenzen in der Projektplanung sowie ihr handwerkliches Können unter Beweis gestellt. Das Ziel war es, ein gemeinnütziges Projekt in der Gemeinde innerhalb von 42 Stunden umzusetzen.

Bilder von diesem Termin sind über das Fotoservice des Bundeskanzleramts kostenfrei abrufbar.