Raab zu Equal Pension Day: Frauen müssen auch in der Pension ökonomisch abgesichert leben können

Maßnahmen zu Empowerment, Kinderbetreuung, Vereinbarkeit und Partnerschaftlichkeit

Anlässlich des Equal Pension Days am 4. August hält Frauenministerin Susanne Raab fest:

"Frauen müssen ihr Leben lang, auch in der Pension, ökonomisch abgesichert leben können. Darauf müssen wir achten. Daher setzen wir auf eine Vielzahl von unterschiedlichen Maßnahmen, die den Gender Pension Gap weiter verringern und damit Frauen in der Pension unabhängig leben können, ohne in die Altersarmut zu schlittern. Zweifelsohne gibt es hier für uns als Gesellschaft und Politik noch viel zu tun, auch wenn wir auf einem guten Weg sind."

Der Gender Pension Gap, also der Unterschied der durchschnittlichen Alterspensionen von Frauen und Männern, liegt bei 37,8 Prozent. Das heißt, dass Frauen im Alter um mehr als ein Drittel weniger Pension pro Monat zur Verfügung haben als Männer. Das ist in mehreren Faktoren begründet. Die geringeren Erwerbseinkommen von Frauen, durch Teilzeitanstellungen oder Karrierewege in schlechter bezahlten Branchen, sind die Hauptursache des Gaps. Ebenso spielen die Beitragszeiten aus Pflichtversicherungen eine wesentliche Rolle, die sich zum Beispiel durch Erwerbsunterbrechungen für Kinderbetreuung und Pflege oder mangelnde Vereinbarkeit von Beruf und Familie ergeben.

Um den Gender Pension Gap zu schließen, braucht es einen breiten Maßnahmen-Mix, der nicht nur die Bundesregierung, sondern auch die Sozialpartner und Unternehmen umfasst. Daher gilt es, die Erwerbsbeteiligung von Frauen zu stärken, etwa auch in Branchen, die hohes Zukunftspotenzial, wie MINT, aufweisen und daher bessere Karrieremöglichkeiten und höhere Gehälter bieten. Der von Frauenministerin Susanne Raab gegründete Frauenfonds LEA setzt hier mit spezifischen Maßnahmen an: so wird im Rahmen von Workshops an Schulen mit Mädchen und auch Burschen ein Raum für Austausch rund um die Themen Gleichstellung, Empowerment und Berufsorientierung geschaffen. Über die Role-Model-Initiative inspirieren und begeistern weibliche Vorbilder junge Mädchen zur Wahl einer Karriere, an die sie vielleicht so nicht gedacht hätten.

"Mir ist wichtig, dass Frauen genau jenes Lebensmodell wählen können, dass ihrer derzeitigen Situation am meisten entspricht. Gleichzeitig ist es entscheidend, dass Frauen über die Auswirkungen der Teilzeitarbeit auf ihre Pension und ihre finanzielle Absicherung Bescheid wissen, um informierte Entscheidungen zu treffen. Daher haben wir im neuen Eltern-Kind-Pass, der ab Herbst startet, eine Elternberatung eingeführt. In dieser Beratung werden unter anderem die Themen partnerschaftliche Aufteilung der Elternzeit und Karenz, Auswirkungen von Teilzeit auf die Pension sowie Pensionssplitting behandelt", so die Frauenministerin. Zum Pensionssplitting hält Raab an den Koalitionspartner gerichtet fest: "Es ist einfach unverständlich für mich, dass man etwas dagegen haben kann, wenn die Pensionsansprüche zwischen Müttern und Vätern fair verteilt werden."

Um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und die Partnerschaftlichkeit zu stärken, investiert der Bund in den nächsten Jahren eine Milliarde Euro in den Ausbau der Kinderbetreuung. So haben Frauen die Wahl, rascher wieder in den Beruf einzusteigen. Mit der Einführung des Papamonats, dem Familienzeitbonus und dem Partnerschaftsbonus wurden auch wichtige Regelungen für eine höhere Väterbeteiligung geschaffen. Das Bundeskanzleramt fördert zudem Maßnahmen, die zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf beitragen, zum Beispiel die Zertifizierungsangebote der Familie & Beruf Management GmbH (FBG), der Staatspreis "Familie & Beruf" oder das Netzwerk "Unternehmen für Familien".