Hiroshima-Jahrestag – "Grundlegendes Umdenken notwendig, können uns Zuwarten nicht leisten"

Bundeskanzler Kurz und Außenminister Schallenberg fordern Fortschritte bei der atomaren Abrüstung

Aus Anlass des 76. Jahrestags der Atombombenabwürfe in Hiroshima und Nagasaki erneuern Bundeskanzler Sebastian Kurz und Außenminister Alexander Schallenberg den Aufruf zur atomaren Abrüstung.

"Die Opfer von Hiroshima und Nagasaki erinnern uns daran, dass die Bedrohung durch Atomwaffen kein Thema der Vergangenheit ist, sondern nach wie vor eine der größten existentiellen Gefahren für die Menschheit darstellt. Es ist eine gefährliche Illusion zu glauben, dass Sicherheit auf Atomwaffen und der gegenseitigen Androhung der Vernichtung beruhen kann. Es braucht ein grundlegendes Umdenken, weg von atomarer Abschreckung", so Bundeskanzler Kurz.

Neue Technologien, wie Künstliche Intelligenz, Hyperschallwaffen und die Gefahr von Cyber-Angriffen erhöhen die atomaren Risiken weiter.

"Wir können uns ein Zuwarten beim Verbot von Atomwaffen nicht leisten. Wir müssen dieses existentielle Risiko präventiv beseitigen. Grund zur Hoffnung ist der am 22. Jänner in Kraft getretene Atomwaffenverbotsvertrag. Das neue völkerrechtliche Verbot von Atomwaffen aufgrund ihrer inakzeptablen humanitären Auswirkungen und unkontrollierbaren Risiken ist ein Meilenstein und ein Wegweiser, wie eine Abkehr von atomarer Abschreckung möglich ist", betont Außenminister Schallenberg.

Österreich wird sich weiterhin dafür einsetzen, diesen jungen Vertrag zu stärken und die notwendige Überzeugungsarbeit zu leisten. Das erste Vertragsstaatentreffen wird daher auch Anfang 2022 in Wien unter österreichischem Vorsitz stattfinden. Das ist auch eine Anerkennung der Tatsache, dass dieser Vertrag eine sehr starke österreichische Handschrift trägt.

Österreich gehört zu jenen Staaten, die maßgeblich den internationalen Atomwaffenverbotsvertrag (TPNW) vorangetrieben haben. Dieser Vertrag wurde im Jahr 2017 von 122 Staaten angenommen und trat am 22. Jänner 2021 in Kraft.