Kulturminister Gernot Blümel bei Welterbezentrum-Direktorin Mechthild Rössler in Paris

Gernot Blümel, Bundesminister für EU, Kunst, Kultur und Medien traf Mechthild Rössler, die Direktorin des Welterbezentrums der UNESCO (Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur) in Paris zu einem Arbeitsgespräch. Im Fokus des Gesprächs standen die Themen, mit denen Österreich bei der 43. Sitzung des Welterbekomitees in Baku auf der Tagesordnung sein wird:

  1. Das "Historische Zentrum von Wien", kulturelles Welterbe, das aktuell auf der "Roten Liste" der UNESCO für gefährdete Welterbestätten steht
  2. Der "Donaulimes", ein Teil der ehemaligen Grenze des römischen Reiches in Österreich, Deutschland, Ungarn und der Slowakei, der bei der nächsten Welterbekomitee-Sitzung in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen werden soll
  3. Die "Großglockner Hochalpenstraße", ein technisches Juwel und Vorzeigemodell für die Integration von Technik, Natur, Umwelt, Infrastruktur und Tourismus, die bei der nächsten Welterbekomitee-Sitzung in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen werden soll.

Die Direktorin des Welterbezentrums, Mechthild Rössler, zeigte sich von der Initiative der österreichischen Bundesregierung und dem intensiven Einsatz von Bundesminister Gernot Blümel sehr angetan: "Gernot Blümel hat die Relevanz des kulturellen Erbes erkannt und setzt sich intensiv für den Schutz und die Bewahrung ein. Dank der Bemühungen der österreichischen Bundesregierung ist der Diskurs mit der UNESCO wieder in Gang gekommen - das freut mich." Auch Kunst- und Kulturminister Gernot Blümel war vom konstruktiven Austausch erfreut: "Wir wollen das Weltkulturerbe für Wien erhalten und werden als Bundesregierung alles dafür tun. Wenn es notwendig ist, werden wir auch rechtliche Maßnahmen ergreifen, das habe ich auch Direktorin Mechthild Rössler gegenüber im persönlichen Gespräch nochmals betont. Unser klares Ziel ist, dass Wien Welterbe bleibt und bei der kommenden Welterbekomitee-Sitzung den Status nicht aberkannt bekommt. Direktorin Rössler hat mir in unserem Gespräch versichert, dass der intensive Einsatz des Bundes gesehen und gehört wird und auch in die Beschlüsse bei der nächsten Welterbekomitee-Sitzung einfließen."

Neben dem vielzitierten "Historischen Zentrum von Wien", das als Weltkulturerbe erhalten bleiben soll, so Rössler und Blümel unisono, waren auch 2 weitere Gebiete Thema des Arbeitsgesprächs. So sollen bei der 43. Sitzung in Baku Ende Juni/Anfang Juli 2 weitere österreichische Stätten in die Welterbeliste aufgenommen werden – vorausgesetzt, der Prozess läuft weiterhin so erfolgreich wie bisher. Zur Abstimmung über die Aufnahme steht einerseits der Donaulimes, ein Teil der "Frontiers of the Roman Empire". Dabei handelt es sich um jenen Teil der ehemaligen Grenze des Römischen Reichs, der ehemals durch Österreich, Deutschland, Ungarn und der Slowakei verlief. Diese transnationale Einreichung wurde unter der Federführung Ungarns als gemeinsames Projekt eingereicht. Außerdem wird das Welterbekomitee über die Aufnahme der "Großglockner Hochalpenstraße" entscheiden. Das technische Juwel, das 1930-1935 von Franz Wallack als "Schule des Sehens" konzipiert und erbaut wurde, liegt im Nationalpark Hohe Tauern. Es ist ein Vorzeigemodell für die Integration von Technik, Natur, Umwelt, Infrastruktur und Tourismus und wird im Sommer hoffentlich als UNESCO-Weltkulturerbe ausgezeichnet.

"Es war mir eine Freude, mit Direktorin Rössler auch über den Donaulimes und die Großglockner Hochalpenstraße zu sprechen, anders als in Wien funktioniert hier die Zusammenarbeit mit der UNESCO ausgezeichnet. Schlüssel dafür waren offene Gespräche mit allen Beteiligten und die ernsthafte aktive Miteinbeziehung des internationalen Denkmalrats von Beginn an. Wenn alles gut geht, haben wir in Österreich im Sommer vielleicht nicht mehr 10, sondern ganze 12 Welterbestätten", so Kulturminister Blümel.

Die nächste Sitzung des Welterbekomitees findet von 30. Juni bis 10. Juli in Baku, Aserbaidschan statt.