Erasmus+: Kommission veröffentlicht Projektausschreibungen für 2024

Insgesamt 4,3 Milliarden Euro EU-Förderung für Erasmus+ 2024 für den internationalen Austausch von Schülerinnen, Schülern und Studierenden – Österreich erhält 64,5 Millionen Euro

Erasmus-Studierende in Svalbard, Norwegen

Die Europäische Kommission hat am 28. November 2023 die Projektausschreibung 2024 für Erasmus+, das EU-Programm für die allgemeine und berufliche Bildung, Jugend und Sport, veröffentlicht. Im Jahr 2024 soll der internationale Austausch von Schülerinnen, Schülern und Studierenden in der Hochschul- und Berufsausbildung mit 4,3 Milliarden Euro gefördert werden. Um die Inflation auszugleichen und für eine möglichst umfassende Beteiligung zu sorgen, werden die Zuschüsse für 2024 um 5,9 Prozent angepasst – 2023 wurden die Stipendien für die meisten Mobilitätsmaßnahmen bereits um 12,27 Prozent angehoben. Österreich erhält 2024 mehr als 64,5 Millionen Euro für Erasmus+ an Fördermitteln. Neben Schülerinnen, Schülern und Studierenden sollen auch Erwachsene, Lehrkräfte und Bildungspersonal sowie junge Menschen in nichtformalen Lernprogrammen gefördert werden.

Nachhaltiges Reisen im Fokus

Im Mittelpunkt der Förderungen für 2024 steht unter anderem nachhaltiges Reisen: Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die aus abgelegenen Gebieten oder Orten mit schlechter Anbindung stammen, sollen bei der Nutzung "grüner" Verkehrsmittel eine entsprechende Entschädigung erhalten. Auf diesem Weg soll nachhaltige Mobilität zu einem neuen Standard von Erasmus+ werden.

Zusammenarbeit zur Setzung zentraler Prioritäten

Erasmus+ erfolgt nach 4 zentralen Prioritäten: Inklusion und Vielfalt, bürgerschaftliches Engagement und Teilhabe am demokratischen Leben, Umwelt und Bekämpfung des Klimawandels sowie digitaler Wandel. Um an diesen Prioritäten zu arbeiten, können sowohl Einzelpersonen als auch Organisationen im Rahmen von Erasmus+-Kooperationsmaßnahmen zusammenarbeiten. Dabei können die Kooperationen von kommunaler bis zur internationaler Ebene stattfinden, beispielsweise durch die Allianzen Europäischer Hochschulen, den Zentren für berufliche Exzellenz und den Erasmus+-Lehrkräfteakademien.

Gemeinsame europäische Werte

Einer der zentralen Punkte von Erasmus+ ist weiterhin die Betonung der gemeinsamen Werte der EU. Die von den Teilnehmenden durchgeführten Aktivitäten sollen im Zeichen der Menschenwürde, Menschenrechte, Freiheit, Demokratie, Gleichheit und Rechtsstaatlichkeit stehen. Der Geschäftsführer der Österreichischen Agentur für Bildung und Internationalisierung (OeAD), Jakob Calice, betonte die Wichtigkeit europäischer Werte im Rahmen des Programms: "Erasmus+ leistet einen wichtigen Beitrag zur Vermittlung von europäischen Werten. Die Erasmus+-Priorität 'Teilhabe am demokratischen Leben' wird im kommenden Jahr mit der Wahl zum Europäischen Parlament – der Europawahl – besonders im Fokus stehen."

Auch die Unterstützung der Ukraine durch Erasmus+ wird im Jahr 2024 fortgeführt. Erasmus+ setzt Maßnahmen, die die Mobilität von Lernenden aus der Ukraine nach Europa fördern und aus der Ukraine geflohenen Menschen mit neuen Kompetenzen ausstatten soll. Des Weiteren sollen Desinformation bekämpft und Flüchtlinge in ein neues Bildungssystem aufgenommen werden. 

Hintergrund: Erasmus+

Erasmus+ ermöglicht Auslandsaufenthalte und fördert europäische sowie globale Kooperationen. Die zentralen Aufgaben des Programms sind die grenzüberschreitende Mobilität für Menschen aller Altersgruppen, die Unterstützung politischer Reformen und die Zusammenarbeit im Rahmen europäischer Projekte.

Für die Förderperiode 2021-2027 stehen Erasmus+ insgesamt 26,2 Milliarden Euro zur Verfügung zu denen noch rund 2,2 Milliarden Euro aus den EU-Außenfinanzierungsinstrumenten hinzukommen. Österreich erhält in diesem Zeitraum rund 666 Millionen Euro für Erasmus+. In der aktuellen Programmperiode sollen laut Prognosen 331.000 Menschen aus Österreich an Erasmus+ Programmen teilnehmen. Insgesamt waren seit 1987 über 14 Millionen Menschen mit Erasmus+ unterwegs und konnten so an Maßnahmen im Bereich der allgemeinen und beruflichen Bildung sowie an Mobilitätsaktivitäten junger Menschen teilnehmen. Um möglichst vielen Personen die Möglichkeit zu geben, an Erasmus+ teilzunehmen, wird die Reichweite des Programms kontinuierlich erweitert.

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