Bereits 118 Regionen und lokale Behörden an der EU-Mission "Anpassung an den Klimawandel" beteiligt – darunter Niederösterreich und das Römerland Carnuntum

Insgesamt sollen mindestens 150 Regionen und lokale Gemeinschaften im Rahmen der Mission unterstützt werden – Ziel ist die Umsetzung von Maßnahmen im Bereich der "grünen" Transformation – Bis 2030 sollen die Regionen klimaresilient werden – Bundesland Niederösterreich und das Römerland Carnuntum beteiligen sich an der Mission

Vesdre Dam in Belgien

Am 7. Juni 2022 hat die Europäische Kommission die ersten 118 Regionen und lokalen Behörden bekannt gegeben, die an der EU-Mission "Anpassung an den Klimawandel" teilnehmen werden, um den europäischen "Green Deal" und die EU-Strategie zur "Anpassung an den Klimawandel" zu unterstützen. Österreich ist mit dem Bundesland Niederösterreich und dem Römerland Carnuntum bereits Unterzeichner der Charta der Mission zur Anpassung an den Klimawandel.

Charta der Mission "Anpassung an den Klimawandel" von 118 Regionen und lokalen Behörden unterzeichnet

Im Rahmen der Mission "Anpassung an den Klimawandel" sollen mindestens 150 Regionen und Gemeinschaften bei ihren Anstrengungen unterstützt werden, den Wandel zu beschleunigen, um bis 2030 klimaresilient zu werden. Dazu zählt beispielsweise, dass die 118 unterstützten Regionen und lokalen Behörden die Klimarisiken besser verstehen, entsprechende Vorsorge- und Bewältigungsmaßnahmen treffen sowie innovative Lösungen für den Aufbau von Resilienz entwickeln. Zu diesem Zweck haben sie eine Charta der Mission unterzeichnet. Die 118 Unterzeichner repräsentieren 18 Mitgliedstaaten und 6 weitere Länder, die mit "Horizon Europe" dem Forschungs- und Innovationsprogramm der EU, assoziiert sind oder assoziiert werden können. Darüber hinaus sollen 17 private Unternehmen, Dienstleistungszentren, Forschungsnetze und lokale Aktionsgruppen, die sich für die Verbesserung der Klimaresilienz einsetzen, die Charta ebenfalls unterstützen und "Freunde" der Mission werden.

Europäische Kommission und Ausschuss der Regionen: Aufruf zur Beteiligung an der Charta

Für die Mission "Anpassung an den Klimawandel, einschließlich gesellschaftlicher Veränderungen" werden im Zeitraum von 2021 bis 2023 Mittel in Höhe von 370 Millionen Euro im Rahmen von "Horizon Europe" bereitgestellt. Die Mission verfolgt die folgenden 3 Ziele:

  • Europa auf die Bewältigung von Klimaveränderungen vorbereiten;
  • Entwicklung von Strategien, Innovationsagenden und Entwicklungspfaden in 150 Regionen, bis hin zu Klimaresilienz im Jahr 2030;
  • Umsetzung von mindestens 75 groß angelegten und auf andere europäische Regionen übertragbaren Demonstrationsvorhaben im Bereich der Klimaresilienz.

Die Forschungs- und Innovationsmaßnahmen betreffen den Wiederaufbau von Gebieten nach extremen Wetterereignissen, die Wiederherstellung von Überschwemmungsgebieten, vertikale Landwirtschaft, neuartige Versicherungskonzepte oder die Schaffung der "perfekt angepassten" Stadt, welche Stürmen oder Hitzewellen standhält. Ferner besteht die Möglichkeit, gemeinsame Initiativen mit anderen EU-Missionen und -Programmen zu entwickeln. Die Mission bietet auch Gelegenheiten zur Vernetzung, zum "Best Practice"-Austausch zwischen Regionen und lokalen Behörden sowie Unterstützung bei der Einbeziehung von Bürgerinnen und Bürgern. Die Europäische Kommission und der Ausschuss der Regionen (AdR) laden weitere Bewerberinnen und Bewerber aus allen EU-Mitgliedstaaten dazu ein, sich der Charta anzuschließen.

Vizepräsident Timmermans: "Veränderungen, die wir in der Praxis brauchen, finden auf der lokalen Ebene statt"

"Auch wenn die Klimaverhandlungen auf globaler Ebene geführt und ein Großteil unserer Rechtsvorschriften auf EU-Ebene festgelegt werden, finden die Veränderungen, die wir in der Praxis brauchen, auf der lokalen Ebene statt: Stadt für Stadt, Viertel für Viertel, Straße für Straße. Veränderungen geschehen nur dann, wenn sie von der Basis ausgehen und sich nach oben ausbreiten. Ob Ökologisierung öffentlicher Räume, Entwicklung von Wasserrückhaltesystemen oder Gebäudeisolierung – in all diesen Bereichen entwickeln Städte und Regionen bereits heute innovative Ideen zur Anpassung an den Klimawandel. Die mehr als 100 Regionen und Gemeinschaften, die sich an der Mission 'Anpassung an den Klimawandel' beteiligen, werden echte Wegbereiter sein, die Millionen von Europäerinnen und Europäern zeigen, dass eine 'grüne', saubere und gesunde Zukunft für alle möglich ist", erklärte Frans Timmermans, der für den europäischen "Green Deal" zuständige Exekutiv-Vizepräsident der Europäischen Kommission.

"Dank der Mission werden die Regionen und lokalen Behörden beim Wandel Europas zu einem resilienteren Kontinent eine Vorreiterrolle einnehmen und Innovationen anstoßen. Als Teilnehmende an dieser Mission erhalten sie Zugang zum vollen Potenzial von Forschung und Innovation und können den Transfer der entwickelten Lösungen in die Gesellschaft beschleunigen", so Mariya Gabriel, Kommissarin für Forschung und Innovation.

"Die Regionen Europas erfahren heute die Auswirkungen der Klimakrise. Vom Anstieg des Meeresspiegels bis hin zu Überschwemmungen oder Hitzewellen – wir arbeiten daran, Lösungen zu finden, die dazu beitragen können, Menschen zu schützen und die Natur zu retten. Die Teilnahme an dieser Mission wird es mehr als 100 Regionen und Gemeinschaften ermöglichen, als Vorreiter zu erkunden, wie wir mit lokalen Maßnahmen die Anpassung an den Klimawandel voranbringen können", betonte Vasco Alves Cordeiro, der Erste Vizepräsident des Ausschusses der Regionen.

Hintergrund: Missionen – ein neuer Ansatz im Rahmenprogramm "Horizon Europe"

Am 14. März 2022 hatte die Kommission die Regionen der EU und die lokalen Behörden dazu eingeladen, sich an der Mission "Anpassung an den Klimawandel" zu beteiligen. Im Anschluss an die Bekanntmachung von 7. Juni 2022 werden die Unterzeichner die Umsetzungsplattform für Missionen, die ab Anfang 2023 einsatzbereit sein wird, nutzen können. Gemeinsam sollen so Wege zur Klimaresilienz entwickelt sowie Klimadaten und -methoden für Klimarisikobewertungen und wirksame Anpassungsmaßnahmen zugänglich gemacht werden.

Im September 2021 war die Mission "Anpassung an den Klimawandel" mit der Annahme der Mitteilung über EU-Missionen gestartet worden; im Anschluss war die Genehmigung der individuellen Durchführungspläne der Missionen erfolgt. Am 15. Dezember 2021 wurde ein eigenes Arbeitsprogramm für Missionen im Rahmen von "Horizon Europe" veröffentlicht.

Ziel der (zeitlich auf maximal 10 Jahre begrenzten) Missionen ist es, zur Bewältigung aktueller gesellschaftlicher Herausforderungen durch interdisziplinäre Innovationen und Forschung beizutragen – immer auch mit dem Fokus auf einen starken "Impact" und besondere Sichtbarkeit. Neben "Anpassung an den Klimawandel, einschließlich gesellschaftlicher Veränderungen" befassen sich 4 weitere EU-Missionen (die sogenannten "Mission Areas") mit den folgenden globalen Herausforderungen:

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