EU-Mission für klimaneutrale Städte bis 2030: Klagenfurt am Wörthersee und 99 weitere Städte innerhalb der EU beteiligt

100 Städte in allen 27 EU-Mitgliedstaaten an der Mission "Städte" beteiligt – Zudem dabei: 12 Städte in Ländern, die mit "Horizon Europe", dem Forschungs- und Innovationsprogramm der EU (2021-2027), assoziiert sind oder potenziell assoziiert werden können – Städte als Dreh- und Angelpunkt für den erfolgreichen Übergang zur Klimaneutralität

Le travail de l'apiculteur

Am 28. April 2022 gab die Europäische Kommission jene Städte in der EU bekannt, die an der EU-Mission für klimaneutrale und intelligente Städte bis 2030, der Mission "Städte", teilnehmen werden. Beteiligt sind 100 Städte in allen 27 EU-Mitgliedstaaten und weitere 12 Städte in Ländern, die bereits mit "Horizon Europe" assoziiert sind oder die Option einer Assoziierung haben. In Österreich ist die Kärntner Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee eine der 100 "Klima-Vorzeigestädte" der EU.

75 Prozent der EU-Bürgerinnen und -Bürger leben im städtischen Raum. Insgesamt verbrauchen städtische Gebiete mehr als 65 Prozent der weltweiten Energie und sind somit für mehr als 70 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich. Es ist daher wichtig, dass Städte als Versuchs- und Innovationsökosysteme für den Übergang zur Klimaneutralität fungieren.

Timmermans: Europa benötigt Städte für den erfolgreichen Übergang zur Klimaneutralität

"Der grüne Wandel ist inzwischen in ganz Europa zu spüren. Aber es bedarf immer Wegbereiter, die sich selbst noch ehrgeizigere Ziele setzen. Diese Städte zeigen uns den Weg zu einer gesünderen Zukunft. Wir werden sie dabei unterstützen! Lassen Sie uns noch heute mit der Arbeit beginnen", erklärte die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen.

"Die Städte stehen bei der Bekämpfung der Klimakrise an vorderster Front. Ob es um die Ökologisierung städtischer Räume, die Bekämpfung der Luftverschmutzung, die Verringerung des Energieverbrauchs in Gebäuden oder die Förderung sauberer Mobilitätslösungen geht: Die Städte sind häufig der Dreh- und Angelpunkt des Wandels, den Europa für den erfolgreichen Übergang zur Klimaneutralität benötigt. Ich gratuliere den heute ausgewählten Städten und freue mich auf die Lösungen, die Sie entwickeln werden, um die Zukunft für Ihre Einwohnerinnen und Einwohner und Unternehmen grüner zu gestalten", erklärte Frans Timmermans, Exekutiv-Vizepräsident der Europäischen Kommission sowie Koordinator des europäischen "Green Deal".

Im Fokus: Mobilität, Innovation, Partizipation

Die Mission "Städte" wird im Rahmen des Programms "Horizon Europe" im Zeitraum von 2022 bis 2023 Mittel in Höhe von 360 Millionen Euro erhalten, damit sie die notwendigen Innovationen anstoßen kann, um bis 2030 Klimaneutralität zu erreichen. Gegenstand der Forschungs- und Innovationsmaßnahmen sind saubere Mobilität, Energieeffizienz und grüne Stadtplanung; sie bieten die Möglichkeit zur Entwicklung gemeinsamer Initiativen und zur Intensivierung von Synergien mit anderen EU-Programmen.

Zu den Vorteilen für Städte zählen maßgeschneiderte Beratung und Unterstützung durch eine spezielle Missionsplattform, die von "NetZeroCities" betrieben wird, zusätzliche Finanzierungsmittel und -möglichkeiten sowie die Gelegenheit zur Beteiligung an großen Innovationsmaßnahmen und Pilotprojekten. Die Mission soll auch die Vernetzung, den "Best Practice"-Austausch zwischen Städten fördern und bei der Einbeziehung von Bürgerinnen und Bürgern unterstützen.

Nächste Schritte: Ausarbeitung von "Klimastadt-Verträgen"

Auf Aufforderung der Kommission sollen die 100 ausgewählten Städte "Klimastadt-Verträge" ausarbeiten, die einen Gesamtplan für Klimaneutralität in allen Sektoren wie Energie, Gebäude, Abfallwirtschaft und Verkehr sowie entsprechende Investitionspläne umfassen – Bürgerinnen und Bürger, Forschungseinrichtungen und der Privatsektor werden daran beteiligt sein. Die Städte können so mit den Behörden der EU sowie den nationalen und regionalen Behörden – und vor allem mit ihren eigenen Bürgerinnen und Bürgern – in Kontakt treten, um die ambitionierten Ziele zu erreichen.

Angesichts des überwältigenden Interesses – 377 Städte haben sich beworben – sieht die Europäische Kommission ferner Unterstützung für nicht ausgewählte Städte über die Missionsplattform sowie Finanzierungsmöglichkeiten im Rahmen des Arbeitsprogramms "Mission Städte" von "Horizon Europe" vor.

Hintergrund: Teilnahme an der EU-Mission "Städte"

Im November 2021 erfolgte der Aufruf zur Interessensbekundung der Städte zur Teilnahme an der Mission, der bis zum 31. Januar 2022 möglich war. Unabhängige Sachverständige bewerteten die einzelnen Interessenbekundungen. Zusätzliche Kriterien sollten eine geografische Ausgewogenheit gewährleisten und eine in Bezug auf Größe, Wirkung und innovative Ideen möglichst große Diversität von Städten ermöglichen. Insgesamt gingen Bewerbungen von 377 Städten für die Teilnahme an der Mission ein. In den 100 Städten, die in dieser Runde ausgewählt wurden, leben insgesamt 12 Prozent der Bevölkerung der EU.

Im September 2021 hatte die Kommission mit der Annahme einer Mitteilung über die EU-Missionen die Mission für 100 klimaneutrale und intelligente Städte bis 2030 eingeleitet – nach Billigung der einzelnen Durchführungspläne im Sommer 2021. Neben der Mission "Städte" gibt es 4 weitere EU-Missionen, die sich mit globalen Herausforderungen in den Bereichen Anpassung an den Klimawandel, Wiederherstellung unserer Ozeane und Gewässer, gesunde Böden sowie Krebsbekämpfung befassen. Das Arbeitsprogramm für Missionen im Rahmen von "Horizon Europe" wurde am 15. Dezember 2021 veröffentlicht.

Missionen stellen eine Neuheit im Rahmen von "Horizon Europe" dar und dienen der Unterstützung folgender Prioritäten der Europäischen Kommission:

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