EU und Republik Korea starten "Grüne Partnerschaft"

EU und Republik Korea gründen Partnerschaft für eine vertiefte Zusammenarbeit zu Klima- und Umweltschutz sowie sauberer Energie – Kommissionspräsidentin von der Leyen: "Die EU und die Republik Korea verfolgen beide das Ziel einer klimaneutralen Zukunft"

Charles Michel, Yoon Suk Yeol und Ursula von der Leyen von Links nach rechts

Die EU und die Republik Korea haben am 22. Mai 2023 eine "Grüne Partnerschaft" gegründet, um die Zusammenarbeit zu stärken und "Best Practices" zum Klima- und Umweltschutz, zu einer sauberen und fairen Energiewende und anderen Bereichen des ökologischen Wandels auszutauschen. Die "Grüne Partnerschaft" wurde im Rahmen des Gipfeltreffens EU-Korea von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und vom koreanischen Präsidenten Yoon Suk-yeol in Seoul in Korea ins Leben gerufen. Dabei bekräftigten beide Parteien unter anderem das Ziel, den weltweiten Temperaturanstieg auf unter 1,5 Grad Celsius begrenzen und bis spätestens 2050 Klimaneutralität erreichen zu wollen. 

Kommissionspräsidentin von der Leyen: "Zusammenarbeit bei strategischen Projekten für saubere Energie vertiefen"

"Die EU und die Republik Korea verfolgen beide das Ziel einer klimaneutralen Zukunft. Unsere ´Grüne Partnerschaft´ wird uns bei der Verwirklichung dieses Ziels helfen. Wir werden nun an der Annäherung in Schlüsselbereichen arbeiten und die Zusammenarbeit bei strategischen Projekten für saubere Energie vertiefen. Denn das kommt unseren Lieferketten, unserer Wettbewerbsfähigkeit und dem Planeten zugute", so die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen.

Kommissionsvizepräsident Frans Timmermans, zuständig für den europäischen "Green Deal", ergänzte: "Korea und die EU liegen geografisch auf der anderen Seite der Erde, sehen sich aber gleichermaßen der Bedrohung unseres Planeten durch die Klimakrise, den Verlust an biologischer Vielfalt und Umweltverschmutzung ausgesetzt. Im Rahmen dieser ´Grünen Partnerschaft´ werden wir gemeinsam den Übergang zur Klimaneutralität beschleunigen. Ich freue mich, dass wir als enge Partner unsere Kräfte bündeln werden, damit der ökologische Wandel für alle unsere Bürgerinnen und Bürger fair abläuft."

Bekämpfung des Klimawandels als gemeinsames Ziel – Zusammenarbeit mit Drittländern geplant

Die "Grüne Partnerschaft" zwischen der EU und der Republik Korea umfasst mehrere Schwerpunktbereiche: 

  • Verstärkung der Anstrengungen zur Bekämpfung des Klimawandels, einschließlich der Zusammenarbeit bei der Anpassung an den Klimawandel, der Bepreisung von CO2-Emissionen, Methanemissionen und der Klimaschutzfinanzierung;
  • Intensivierung der Zusammenarbeit in Umweltfragen insbesondere zur Eindämmung und Umkehr des Verlusts an biologischer Vielfalt, Waldschädigung und Entwaldung, der Förderung der Kreislaufwirtschaft und der Einbeziehung des gesamten Lebenszyklus von Kunststoffen sowie der Umsetzung des globalen Biodiversitätsrahmens von Kunming und Montreal;
  • Unterstützung einer sauberen und fairen Energiewende durch Intensivierung der Zusammenarbeit in den Bereichen erneuerbare Energien, Energieeffizienz, erneuerbarer und CO2-armer Wasserstoff, ein gerechter Übergang weg von der Kohleverstromung, Batterien und "grüne" Mobilität sowie CO2-Abscheidung, -Nutzung und -Speicherung (Englisch: Carbon Capture Utilization and Storage, kurz: CCUS);
  • Zusammenarbeit mit Drittländern zur Erleichterung ihres ökologischen Übergangs, insbesondere in den Bereichen Klimaschutz, Anpassung an den Klimawandel und Resilienz, saubere und faire Energiewende und Kreislaufwirtschaft;
  • Bündelung der Kräfte in anderen Bereichen wie Unternehmenszusammenarbeit, nachhaltiges Finanzwesen, Forschung und Innovation, nachhaltige Lebensmittelsysteme, Nachhaltigkeit und Resilienz der Lieferketten sowie Beschäftigung und der sozialen Dimension des ökologischen Wandels.

Im Einklang mit den Schwerpunkten ihrer "Grünen Partnerschaft" haben die EU und die Republik Korea ferner vereinbart, Klimaschutzmaßnahmen auf internationaler Ebene in multilateralen und plurilateralen Foren zu fördern, insbesondere als wichtige Geber von Klimaschutzfinanzierungen und als Vermittler für einen gerechten Übergang in Drittländern. Des Weiteren wollen die beiden Parteien Entwicklungsländer und Schwellenländer bei der Umsetzung von klima- und umweltpolitischen Maßnahmen unterstützen.

Hintergrund: Gipfeltreffen EU-Republik Korea

Das 10. Gipfeltreffen zwischen der EU und der Republik Korea fand am 22. Mai 2023 in Seoul statt; in diesem Rahmen wurde auch der 60. Jahrestag der diplomatischen Beziehungen zwischen der EU und Südkorea begangen. In einer Gemeinsamen Erklärung strichen die Führungsspitzen beider Seiten hervor: "Wir bekräftigen, dass unsere Partnerschaft auf gemeinsamen Interessen beruht sowie auf den gemeinsamen Werten der Demokratie, der Menschenrechte, der Rechtsstaatlichkeit, eines wirksamen Multilateralismus, eines offenen, freien und fairen Handels und der regelbasierten internationalen Ordnung." Zu den erörterten Themen zählten unter anderem Frieden und Stabilität, Wirtschaft und Handel sowie nachhaltige Entwicklung.

Zuletzt hatte ein Gipfeltreffen im Jahr 2018 stattgefunden; zu diesem Zeitpunkt hatten die Führungsspitzen der EU und Südkoreas ihre engen Beziehungen und den Einsatz für die Stärkung ihrer strategischen Partnerschaft und zur Bekämpfung des Protektionismus betont. 

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