Nehammer: Enge Verbundenheit mit Israel – Strategische Partnerschaft unterzeichnet

Treffen mit Regierungschef Lapid – mögliche zukünftige Gaseinkäufe – Besuch der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem

"Israel verfügt über eine hohe militärische Kompetenz und eine sehr effiziente Rüstungsindustrie. In dieser Hinsicht gibt es in Österreich Nachholbedarf, daher sollte das Verteidigungsbudget erhöht werden", betonte Bundeskanzler Karl Nehammer anlässlich seines Treffens mit dem israelischen Premierminister Yair Lapid in Tel Aviv, im Rahmen dessen eine umfassende strategische Partnerschaft unterzeichnet wurde. Diese Kooperation umfasst Bereiche wie Wirtschaftsbeziehungen, Sicherheitspolitik, Terrorismusbekämpfung, Klimapolitik, Jugendaustausch oder das Gedenken an die Opfer des Holocaust. "Von besonderem Interesse sind dabei die Drohnen- und Raketenabwehr. Wir können eine Gefährdung durch Drohnen nicht gänzlich ausschließen, immerhin befindet sich 500 Kilometer von unseren Grenzen entfernt ein Land im Krieg. Es geht nun um die Prüfung, welche Systeme für das Bundesheer geeignet sind", so der österreichische Regierungschef.

"Israel ist auch hinsichtlich seiner großen Gasfunde vor der Küste ein möglicher Partner, was künftige Gaseinkäufe betrifft. Man geht hier davon aus, dass man in den kommenden 2 Jahren 10 Prozent des Gasbedarfs der Europäischen Union decken können wird. Im Zuge der krisenhaften Lage ist die EU-Kommission gefordert", hielt Karl Nehammer fest. Die OMV sei in eine gute Position zu bringen, solange die europäische Plattform nicht funktioniere.

Erinnerung an die Opfer des NS-Regimes

Eine besondere Rolle während des Aufenthalts in Israel nimmt auch das Andenken an die Opfer des Holocaust ein. Nach einem Empfang der Altösterreicher in Jerusalem besuchte der Bundeskanzler die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem. Dort entzündete er eine Flamme zur Erinnerung an die von den Nazis ermordeten Jüdinnen und Juden und entschuldigte sich für die Rolle österreichischer NS-Täter: "Die Verbrechen von damals dürfen nie in Vergessenheit geraten und dürfen sich niemals wiederholen."

Darüber hinaus verlieh Nehammer die österreichische Staatsbürgerschaft an Nachkommen von NS-Opfern. Der Bundeskanzler wurde bei seinem Israel-Aufenthalt von Verteidigungsministerin Klaudia Tanner, Innenminister Gerhard Karner und dem Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde, Oskar Deutsch, begleitet. Auf dem Programm standen unter anderem auch Gespräche mit Verteidigungsminister Benny Gantz und Sicherheitsminister Omer Bar-Lev. Den Auftakt machte ein Besuch bei der Klagemauer in Jerusalem.

Bilder aus Israel sind über das Fotoservice des Bundeskanzleramts kostenfrei abrufbar.