Plastik-Gipfel im Kanzleramt: Mit Umwelt und Ressourcen nachhaltig umgehen

"Klares Zeichen gegen Wegwerfgesellschaft" – "Abfallvermeidung treibt uns voran"

"Als Bundesregierung ist es für uns ein klares Ziel, nachhaltig mit unserer Umwelt und unseren Ressourcen umzugehen. Mit dem Verbot von Einweg- und Mikroplastik setzen wir dafür einen wichtigen Schritt. Wir sind überzeugt davon, dass es bessere Alternativen zu Plastik gibt und dass es sinnvoll ist, von der Wegwerfgesellschaft wegzukommen", sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz nach dem Plastikgipfel mit Wirtschafts-, Wissenschafts-, Handels- und Branchenvertretern, Umweltorganisationen sowie Expertinnen und Experten bei einem anschließenden Pressestatement mit Umweltministerin Elisabeth Köstinger und Regierungskoordinator Norbert Hofer im Bundeskanzleramt.

Das große Ziel sei es, gegen die Wegwerfgesellschaft, aber auch gegen Müll anzukämpfen. "Mit dem Verbot von Einwegplastiksackerln und Mikroplastik leiten wir einen Systemwechsel in Österreich ein und schaffen ein neues Umweltbewusstsein. Gemeinsam mit dem Handel sowie allen Beteiligten wollen wir nun in die Umsetzung gehen und ich danke für den sehr guten konstruktiven Austausch heute", so der Bundeskanzler. Das Verbot sei eine bewusste Entscheidung, die Österreich getroffen habe. Man habe auf österreichischer Ebene Möglichkeiten, Schwerpunkte zu setzen, die sinnvoll seien, ergänzte Sebastian Kurz.

Bundesminister Norbert Hofer erläuterte die Notwendigkeit dahingehend, dass man "über Verpackungsmaterial insgesamt viel mehr nachdenken" müsse: "Innovation spielt eine große Rolle. In Zukunft müssen wir danach trachten, Kunststoffe aus anderen Materialien herzustellen." Kohlenstoffdioxid spiele eine wesentliche Rolle bei diesen Überlegungen. "Abfallvermeidung ist das Stichwort, das uns vorantreibt. Wir wollen aber keinesfalls das Plastiksackerl durch ein anderes umweltbelastendes Einwegmaterial mit schlechter Ökobilanz ersetzen", ergänzte Hofer, der sich zuversichtlich zeigte und von einem fruchtbaren Diskussionsprozess mit allen Beteiligten sprach.

Bundesminister Norbert Hofer, Bundeskanzler Sebastian Kurz und Bundesministerin Elisabeth Köstinger © BKA/Dragan Tatic

"Mit dem Verbot der Plastiksackerl setzen wir ein klares Zeichen gegen die Wegwerfgesellschaft", betonte Bundesministerin Elisabeth Köstinger, die davon sprach, dass 400 Millionen Plastiksackerl im Umlauf seien, was einem Gewicht von 7 000 Tonnen entspreche. "Uns ist es wichtig, die Gesellschaft, die Konsumentinnen und Konsumenten auf diesem Weg mitzunehmen. 'Mehrweg‘ ist eines der maßgeblichen Schlüsselwörter." Mit Wissenschaft, Forschung und Technologie arbeite man an zusätzlichen Lösungen, die allesamt eine positive Ökobilanz aufzuweisen hätten. "Wir werden mit sehr gutem Beispiel vorangehen", verwies Köstinger auf die Ausverhandlung der EU-Einwegplastikrichtlinie im Zuge der kürzlich abgelaufenen Ratspräsidentschaft. "Die Wirtschaft erkennt die Bestrebungen als Chance, Österreich im Bereich der Umwelttechnologie weiter voranzubringen. Ökologie und ein erfolgreicher Wirtschaftsstandort gehen Hand in Hand", so die für Nachhaltigkeit und Tourismus zuständige Bundesministerin abschließend.

Durch das im Dezember 2018 seitens der Bundesregierung angekündigte Verbot von Plastiksackerln ab 2020 sollen jährlich rund 5 000 bis 7 000 Tonnen an weggeworfenen Kunststofftragetaschen vermieden werden. Nicht mehr erlaubt sein sollen die Beimengung von Mikroplastikpartikeln in Kosmetik- und Reinigungsmitteln sowie die Produktion von biologisch nicht abbaubaren Kunststofftragetaschen. Ein Vergleich der Jahre 2016 und 2025 soll eine Verringerung der Plastikverpackungen um 20 bis 25 Prozent ergeben.

Bilder sind über das Fotoservice des Bundeskanzleramtes kostenfrei abrufbar.