Staatssekretär Pröll: "KI ist eine Zukunftstechnologie, der wir uns nicht verschließen dürfen"
Laut Erhebung der Statistik Austria haben 73 Prozent der Bevölkerung nur geringe Kenntnisse über künstliche Intelligenz (KI)
"Fast drei Viertel der Bevölkerung fühlen sich bei KI nicht ausreichend informiert. Das ist ein Weckruf – und ein Auftrag. Denn KI ist eine Zukunftstechnologie, der wir uns nicht verschließen dürfen", sagte der für Digitalisierung zuständige Staatssekretär im Bundeskanzleramt, Alexander Pröll, anlässlich der Präsentation einer Erhebung der Statistik Austria im Rahmen der "Digitalen Kompetenzstrategie". Bei dieser Spezial-Erhebung im Auftrag der Bundesregierung wurde erhoben, dass 73 Prozent der österreichischen Bevölkerung über wenig bis gar kein Wissen zu KI verfügt.
"Bei kompetentem Umgang mit künstlicher Intelligenz haben wir noch Aufholbedarf, um die Chancen optimal zu nützen. Die Digitale Kompetenzoffensive erhält deshalb einen eigenen Schwerpunkt, der Wissen über KI und seine Anwendungen fördern soll", so der Digitalisierungsstaatssekretär.
Junge, hochgebildete Männer stehen KI am aufgeschlossensten gegenüber
Neben dem Ergebnis, dass die österreichische Bevölkerung ihr Wissen über KI großteils als ungenügend einstuft, ergab die Erhebung auch, dass die meisten dennoch eine Meinung zur wachsenden Nutzung von künstlicher Intelligenz haben. Dabei ergibt sich jedoch kein einheitliches Bild: Insgesamt sind etwas mehr Personen negativ als positiv eingestellt.
Der neuen Technologie gegenüber aufgeschlossen sind vor allem junge, hochgebildete und männliche Personen. So belegen die Antworten, dass Personen zwischen 16 und 34 Jahren und jene mit Matura- oder Studienabschluss der Nutzung von KI am positivsten gegenüberstehen. Die Bereitschaft von Frauen, die zunehmende KI-Nutzung in der Gesellschaft als positiv zu beurteilen, reduzierte sich gegenüber Männern um rund ein Drittel. "Mit der ressortübergreifenden Initiative ‘She goes AI‘, die auch im Regierungsprogramm verankert ist, soll gemeinsam mit Partnern und Stakeholdern der Anteil von Frauen im KI-Sektor erhöht werden. Mit ‘She goes AI‘ wollen wir gezielt Mädchen und Frauen in Forschung und Wirtschaft den Ein- oder Umstieg in den KI-Bereich erleichtern", so Staatssekretär Pröll.
KI für Berufstätige
Hinsichtlich des Nutzens der künstlichen Intelligenz im eigenen Beruf hielten sich positive und negative Beurteilungen in etwa die Waage. Eine eindeutige Tendenz zeigte sich, was die Frage nach einer möglichen Verdrängung durch KI am Arbeitsplatz betrifft: 76 Prozent zeigten sich gar nicht oder wenig besorgt.
Was die Verwendung von generativen KI-Tools betrifft gaben 86 Prozent der Nichtanwenderinnen und Nichtanwender an, dass sie schlicht keinen Bedarf hätten, 48 Prozent gaben Datenschutz- und Privatsphärebedenken an; fehlendes, mangelndes Wissen über die Verwendung von KI-Tools oder überhaupt über die Existenz von KI-Tools, Qualitäts- und ethische Bedenken sowie rechtliche Bedenken wurden ebenfalls genannt.
"Die beste technische Lösung ist nutzlos, wenn sie von den Menschen nicht genutzt werden kann. Für die ressortübergreifende Planung und Umsetzung von Vorhaben und Maßnahmen soll bis Ende 2025 ein gemeinsamer ‘Aktionsplan KI-Kompetenzen Austria‘ entwickelt werden. Ein Basis-Curriculum für KI-Kompetenzen soll Grundlage für zielgruppenspezifische Maßnahmen sein", so Staatssekretär Alexander Pröll abschließend.
Über die Erhebung "IKT-Einsatz in Haushalten" 2024 – Sonderauswertung "Künstliche Intelligenz – Nutzung und Einstellung in Österreich"
Die Erhebung wurde 2024 im Auftrag der "Digitalen Kompetenzoffensive" der Bundesregierung von der Statistik Austria durchgeführt. Datengrundlage bildete die Erhebung über den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien in Haushalten (IKTH) 2024. Befragt wurden nur Haushalte mit Haushaltsmitgliedern im Alter von 16 bis 74 Jahren. Die Bruttostichprobe bestand 2024 aus 7.340 Haushalten sowie 13.793 Personen im Alter von 16 bis 74 Jahren. Die Responserate lag auf Haushaltsebene bei 61 %, auf Personenebene bei 42 %. Die Nettostichprobe umfasste somit 4.445 Haushalte bzw. 5.774 Personen. Für die Erhebung 2024 wurde Statistik Austria im Rahmen der "Digitalen Kompetenzoffensive" der Bundesregierung beauftragt, national zusätzliche Fragen zu künstlicher Intelligenz ins Fragenprogramm der Erhebung zu inkludieren. Die Daten zu KI liegen daher nur für Österreich vor.