Bundeskanzler Kurz: Möglichst viele Mädchen und Frauen für MINT-Bereich begeistern

Zukunftsoffensive MINT-Fachkräfte

"Die Zukunftsinitiative im MINT-Bereich und in der IT ist ein wichtiger Schritt für den Wirtschaftsstandort Österreich und insbesondere auch für die Menschen in unserem Land. Wir wollen dafür möglichst viele junge Mädchen und Frauen gewinnen. Ein starker Wirtschaftsstandort bedeutet steuerliche Einnahmen, mit denen wir Pensionen, Gesundheitsversorgung, Pflege und andere Bereiche finanzieren können und damit Arbeitsplätze schaffen", sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Frauenministerin Juliane Bogner-Strauß, Bildungsminister Heinz Faßmann, Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer sowie der Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander zum Thema "Zukunftsoffensive MINT-Fachkräfte: Mehr Frauen für MINT-Fächer begeistern" anlässlich des Weltfrauentags in Linz.

Es sei notwendig, alles zu tun, um Rahmenbedingungen zu setzen, die zu einer weiteren positiven Entwicklung des österreichischen Wirtschaftsstandortes beitragen können. "Zu einem ordentlichen Wirtschaftsstandort gehören natürlich auch gut ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Es gibt in der Wirtschaft einen großen Bedarf an Personen mit einer technischen Ausbildung. Durch die Digitalisierung wird dieser Trend noch verstärkt. Unsere Aufgabe ist es zu ermöglichen, dass Jobs in diesem Bereich in Österreich entstehen, von denen man gut und ordentlich leben kann", so der Bundeskanzler. Österreichweit würden rund 3 000 neue Ausbildungsplätze in den Bereichen Technik, IT und Digitalisierung geschaffen. "Das ist ein entscheidender Schritt, um dem Fachkräftemangel entgegenzutreten und um sicherzustellen, dass wir auch für die neuen Jobs, die gerade entstehen, gerüstet sind. Wir werden uns gemeinsam dafür einsetzen, dass wir auch möglichst viele Mädchen und Frauen für den MINT-Bereich begeistern können. Denn hier bieten sich nachhaltige und hochbezahlte Jobmöglichkeiten", erklärte Sebastian Kurz.

Ausbildung und Berufswahl von Mädchen und Frauen

Frauen- und Jugendministerin Juliane Bogner-Strauß betonte, dass gerade in den technischen Fächern wesentlich mehr Fachkräfte gebraucht würden. "Wir müssen vor allem den Mädchen mehr Mut machen, dass sie diese Ausbildungswege einschlagen und dass sie technische und naturwissenschaftliche Berufe wählen. Das sind die Berufsfelder der Zukunft, denn: Wir Frauen und Mädchen können das." Auch die Eltern sowie die Lehrerinnen und Lehrer seien gefordert, dass die Mädchen in diese Richtung bestärkt und unterstützt werden. Die große Lohnschere zwischen Frauen und Männern spiele hier ebenfalls eine Rolle, die Branchensegregation habe starke Auswirkungen auf das Lohngefälle. "Technische und naturwissenschaftliche Jobs werden besser bezahlt. Wenn mehr Mädchen technische Berufe einschlagen, können wir in Zukunft dafür sorgen, dass die Lohnschere in Österreich geschlossen wird", sagte die Bundesministerin. Es sei wichtig, "Role Models" aus diesen Bereichen vor den Vorhang zu holen und dass "junge Mädchen für technische Berufe begeistert werden", erklärte Juliane Bogner-Strauß.

Bundesministerin Juliane Bogner-Strauß © BKA/Andy Wenzel

Mehr Ausbildungsplätze aufgrund der Digitalisierung

Bundesminister Heinz Faßmann unterstrich ebenso wie Bogner-Strauß, wie wichtig es sei, mehr Frauen für technische Berufe zu begeistern, weil man dann auch den Gender Pay Gap vermindern könne. "Wir würden dabei einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung gesellschaftspolitische Gerechtigkeit gehen und den Fachkräftemangel bekämpfen. Der Bedarf im MINT-Bereich steigt vor allem durch die fortschreitende Digitalisierung", so der Wissenschaftsminister, der das Vorhaben zum Ausbau um zusätzliche 3 000 Ausbildungsplätze in Österreich präzisierte.

Man habe dabei einen differenzierten Maßnahmenplan erstellt: "Dieser sieht 2 000 Plätze im schulischen und 1 000 im tertiären Bereich vor. Die Erweiterung bezieht sich dabei auf einen Ausbau der IT-Ausbildung an den HTLs, auf die erfolgreiche Fachrichtung Digital Business an Kaufmännischen Schulen, auf FH-Plätze im Digitalisierungs- und MINT-Bereich und auf die Implementierung von IT-Kollegs." Diese Expansion werde man in den kommenden Jahren realisieren.

Darüber hinaus verwies er auf den Ausbauplan der Fachhochschulen, der eine Ausschreibung von 330 Plätzen mit einer klaren Fokussierung auf IT, Digitalisierung, Automatisierung, Industrie 4.0, Künstliche Intelligenz, Cyber Security und E-Government vorsehe. Zu Oberösterreich merkten Bundeskanzler und Bildungsminister an, dass es sich um ein starkes Industrieland handle. Faßmann stellte die Errichtung einer zusätzlichen HTL in Aussicht. Ebenso erwähnenswert sei die zuletzt erfolgte Erhöhung des Budgets der Johannes Kepler Universität um 15,6 Prozent (55 Millionen Euro). Und schließlich werde bei der FH Oberösterreich die Anzahl der Plätze in Studiengängen bis 2020 von 3 700 auf 4 800 gesteigert.

Im Anschluss an die Pressekonferenz fand eine Diskussionsrunde mit Schülerinnen und Schülern der HTL1 für Bau und Design zum Thema des Internationalen Frauentags statt.

Pressestatements zur Zukunftsoffensive MINT-Fachkräfte

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Bilder von diesem Termin sind über das Fotoservice des Bundeskanzleramtes kostenfrei abrufbar.