Unternehmen vernetzten sich zum Thema "Alle Generationen im Blick"

Das Netzwerk "Unternehmen für Familien" lud im Vorfeld des Internationalen Tags der Familie zu einem Partnertag mit Bundesministerin Claudia Plakolm ein. Personalexpertinnen und Personalexperten diskutierten über die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf und tauschten Erfolgsmodelle aus.

Claudia Plakolm, Bundesministerin für Europa, Integration und Familie im Bundeskanzleramt, betonte eingehend die große Bedeutung des Dialogs zwischen Politik und Unternehmen in puncto Vereinbarkeit. Die umfangreichen Investitionen in die Kinderbetreuung seien ein zentraler Beitrag zur Förderung der Vereinbarkeit. Dennoch brauche es auch auf betrieblicher Ebene klare Voraussetzungen, damit sich Führungskräfte und Mitarbeitende nicht zwischen Karriere und Familie entscheiden müssen. "Familie und Beruf sollen Hand in Hand gehen und gut miteinander vereinbar sein. Das ist in vielen Unternehmen schon jetzt der Fall, und daran arbeiten wir auch in Zukunft", so die Bundesministerin.

Beispiele aus der Praxis

Im weiteren Verlauf der Diskussion wurde deutlich, wie stark sich Generationenzugehörigkeit auf die Wahrnehmung von Arbeitswelt, Familie und Verantwortung auswirkt. Arbeitgeber seien gut beraten, diese Unterschiede nicht nur zu kennen, sondern gezielt darauf einzugehen. Eindrucksvolle Beispiele aus der Praxis lieferten FACC, StepStone und ASFINAG. Martina Hamedinger zeigte, wie bei der FACC AG mit derzeit rund 300 aktiv genutzten Arbeitszeitmodellen auf individuelle Lebensphasen eingegangen wird. Auch bei StepStone steht das Thema Generationenvielfalt im Fokus. Nikolai Dürhammer verwies auf die Studie "Recruiting ohne Altersgrenzen", wonach 80 Prozent der Befragten bereit wären, auch über das Pensionsalter hinaus zu arbeiten – vorausgesetzt, die Rahmenbedingungen stimmen. Gleichzeitig seien auch viele Teilzeitkräfte, insbesondere Mütter, bereit, mehr zu arbeiten, wenn die Kinderbetreuung gesichert ist. ASFINAG-Vorstand Herbert Kasser stellte klar, dass Familienfreundlichkeit nicht bei Büroarbeitsplätzen enden darf, sondern alle Arbeitsbereiche betrifft. Das Thema Vielfalt sei Teil einer umfassenden Kulturstrategie der ASFINAG, die durch Schulungen und Programme wie den Führungskräftetag laufend gestärkt werde.

In ihrem Abschlussstatement betonte Bundesministerin Claudia Plakolm, dass Flexibilität und Resilienz auch in Zukunft unverzichtbar bleiben. Der Arbeitsmarkt habe sich verändert – nun gelte es, neue Wege zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ebnen. Wer als Arbeitgeber Unterstützung bietet, schafft auch nachhaltigen unternehmerischen Erfolg. "Familienfreundlichkeit ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Politik, Wirtschaft und Gesellschaft müssen gemeinsam daran arbeiten, generationenübergreifende Konzepte zu entwickeln und umzusetzen. Denn nur wenn alle Generationen mitgedacht werden, entsteht ein Arbeitsumfeld, das Zukunft ermöglicht", so die Bundesministerin.

Das Netzwerk "Unternehmen für Familien"

Im Netzwerk "Unternehmen für Familien" engagieren sich österreichische Unternehmen und Institutionen für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Mit unterschiedlichen Aktivitäten wie österreichweiten Vernetzungstreffen, Partnertagen und Workshops werden gemeinsam Ideen entwickelt und ein umfassendes Commitment für ein familienfreundliches Österreich gestärkt. Die Partner bekennen sich dazu, einen aktiven Beitrag für mehr Familienfreundlichkeit im eigenen Verantwortungsbereich zu leisten sowie Vorbild und Ansporn für andere zu sein.

Zur Veranstaltung

Gemeinsam mit Bundesministerin Claudia Plakolm diskutierten am 12. Mai Herbert Kasser (Vorstand ASFINAG), Nikolai Dürhammer (Managing Director StepStone Austria & Switzerland) sowie Martina Hamedinger (Vice President HR der FACC AG) darüber, was Unternehmen tun können, um die verschiedenen Generationen am Arbeitsplatz in ihren individuellen Vereinbarkeitsbedürfnissen abzuholen. Gastgeber der Veranstaltung in der Woche des internationalen Tags der Familie mit rund 80 Vertreterinnen und Vertretern des Netzwerks war die ASFINAG in Wien.

Vorteile des Netzwerks

Auf der Online-Plattform www.unternehmen-fuer-familien.at gibt es für Partner die kostenlose Möglichkeit, ihr familienfreundliches Engagement anhand ihrer Partnerpräsentation zu zeigen und untereinander in Kontakt zu treten. Aktive Mitglieder profitieren von den Vorteilen des Netzwerks: Neben einer umfassenden Sammlung an familienfreundlichen Maßnahmen und Best-Practice-Beispielen, fachspezifischen Informations- und Vernetzungsveranstaltungen, Zugang zu relevanten Studien und Case Studies uvm. werden der regelmäßige Austausch und die Kooperationen gefördert.