Bundeskanzler Sebastian Kurz: Zusammenarbeit bei Forschung und Entwicklung von Impfstoffen mit Israel und Dänemark

Globale Kooperation für Herausforderungen der nächsten Jahre vorantreiben

"Im Moment schaut die Welt mit Bewunderung nach Israel. Als erstem Land weltweit ist es Israel gelungen, seine Bevölkerung vorbildhaft zu impfen. Es hat sich gezeigt, dass es möglich ist, diesem Virus die Stirn zu bieten", sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Dänemarks Ministerpräsidentin Mette Frederiksen in Israel.

Er werde niemals den Beginn des Jahres 2020 vergessen, so der Kanzler, als er von Netanjahu gewarnt wurde, dass das Coronavirus eine große Bedrohung für die ganze Welt darstellen werde. "Israel war der Grund, warum wir in Österreich so schnell reagiert haben, als uns die erste Welle in der EU getroffen hat. Wir waren jetzt seit einem Jahr in der First-Mover Gruppe tätig und es hat sich ganz klar gezeigt, dass die Pandemie nur besiegt werden kann, wenn wir auf weltweiter Ebene zusammenarbeiten", betonte der österreichische Regierungschef. Es sei realistisch, dass man im Sommer zur Normalität zurückkehren werde können. Dennoch müsse man sich bereits jetzt auf die Zeit nach dem Sommer vorbereiten. "Expertinnen und Experten sind der Ansicht, dass wir alleine in Österreich rund 30 Millionen Vakzin-Dosen benötigen. Aus diesem Grund müssen wir nicht nur innerhalb der Europäischen Union kooperieren, sondern auch global", betonte Bundeskanzler Kurz.

Gründung einer gemeinsamen Forschungs- und Entwicklungsstiftung

"Heute haben wir uns auf 2 Dinge geeinigt: Zunächst einmal wollen wir eine gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsstiftung ins Leben rufen, um innovative Projekte zu unterstützen. Zweitens haben wir uns entschlossen, gemeinsam in Produktionskapazitäten in Europa und Israel zu investieren. Das ist ein mehrstufiges Verfahren. Wir werden daher die Aufgaben untereinander aufteilen. Jeder wird hier auf einen Schwerpunkt setzen", so Kurz. In Österreich würden beispielsweise Lipide produziert, die für viele Vakzine benötigt werden. Der Kanzler bedankte sich zum Abschluss seines Statements bei Benjamin Netanjahu und Mette Frederiksen für die Bereitschaft zur Kooperation. "Es ist sehr wichtig, zusammenzuarbeiten, nicht nur, um das Virus jetzt zu bekämpfen, sondern auch um in den nächsten Jahren gegen die Mutationen gerüstet zu sein."

"Grüner Pass" als Nachweis für Impfung oder überstandene Erkrankung

Der Kanzler und die dänische Ministerpräsidentin besuchten zum Auftakt ihrer Visite in der Stadt Modi'in ein Fitnessstudio und nahmen an der Präsentation des sogenannten "Grünen Passes" teil. Der elektronische Impfpass in Form einer Handy-App wurde im Februar in Israel eingeführt und bestätigt eine bereits erfolgte Impfung beziehungsweise eine überstandene Corona-Erkrankung. Die Europäische Union hat sich beim letzten EU-Gipfel auf ein ähnliches Modell geeinigt, das derzeit von der EU-Kommission erarbeitet wird und voraussichtlich in 3 Monaten ausgerollt werden soll. Bundeskanzler Kurz setzt sich dafür ein, dass der europäische "Grüne Pass" auch in Israel anerkannt wird.

Zu den weiteren Schwerpunkten der engeren Kooperation der 3 Länder zählen etwa die Impfstoffproduktion – in Österreich gibt es derzeit 2 Standorte für die Herstellung, nämlich Novartis in Kundl (Tirol) und Polymun/Pfizer in Orth an der Donau (Niederösterreich) –, aber auch die Entwicklung neuer Impfstoffe, die Forschung an COVID-Medikamenten sowie die Entwicklung von Tests.

Bilder von diesem Termin sind über das Fotoservice des Bundeskanzleramts kostenfrei abrufbar.