, Wien SDG Dialogforum 2025

2030 in Sicht – Perspektiven zur Umsetzung der Nachhaltigen Entwicklungsziele in den nächsten 5 Jahren und darüber hinaus

Nach 3 SDG Dialogforen auf Bundesebene und einem Regionalen SDG Dialogforum in Kärnten veranstaltete 2025 die österreichische Bundesverwaltung erneut ein SDG Dialogforum am 23. Oktober 2025 in Wien. Organisiert wurde die Veranstaltung gemeinsam mit den Kooperationspartnern SDG Watch Austria und Ban Ki-moon Centre for Global Citizens (BKMC). Am SDG Dialogforum 2025 wurde ein Anstoß für eine verstärkte gemeinsame Umsetzung Nachhaltiger Entwicklung bis 2030 gegeben und Anliegen für die Zeit nach 2030 – Stichwort "Post 2030 Agenda" – diskutiert. Durch die Veranstaltung führte Monika Fröhler (BKMC).

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Im vollen Marmorsaal im Bundesministeriengebäude am Stubenring in Wien begrüßten Dr. Peter Huber (Sektionsleiter im BMEIA) und Dr. Jürgen Schneider (Sektionschef im BMLUK) die rund 120 Teilnehmenden. In ihren Eröffnungsworten betonten beide die Bedeutung des Multilateralismus und den Wert der Agenda 2030 als Kompass für eine nachhaltige Zukunft.

SDG Dialogforum 2025
Die hochrangigen Eröffnungsworte des Sektionsleiters Huber und des Sektionschefs Schneider im vollen Marmorsaal. Foto: BKMC/Martin Krachler

Keynote zu "2030 in Sight: An Independent Perspective on the Post-2030 Agenda in a Changing World"

In einer Keynote skizzierte Andrew Sherriff, der stellvertretende Direktor für institutionelle Beziehungen und Partnerschaften des "European Centre for Development Policy" (ECDPM), einem in Maastricht ansässigen europäischen Think Tank, 3 Szenarien für eine Post-2030-Agenda in einer sich rasant verändernden Welt:

  1. Fortschreibung der Agenda 2030 bis 2040 oder 2050 mit eventuell minimalen Änderungen.
  2. Keine Einigung auf ein globales Rahmenwerk, durch das ein "Flickenteppich" aus regionalen und thematischen Programmen für Nachhaltige Entwicklung entstehen würde.
  3. Ein neues, ambitionierteres Abkommen, das thematische, finanzielle und Umsetzungslücken schließt.

Podiumsdiskussion zu Nachhaltiger Entwicklung in Österreich

Nach dieser internationalen Perspektive holte die darauffolgende Podiumsdiskussion im Interviewformat die Frage nach der Umsetzung Nachhaltiger Entwicklung bis 2030 und darüber hinaus auf die Österreichische Ebene zurück.

In der ersten Runde zur SDG-Umsetzung bis 2030 sprachen Sabine Schneeberger, Nachhaltigkeitskoordinatorin des Bundeslands Steiermark, und Anja Appel von SDG Watch Austria über die Kooperation von Zivilgesellschaft und Verwaltung sowie konkrete Instrumente zur Verankerung der SDGs.

In einer zweiten Runde zur Post-2030-Agenda brachten Katharina Reisenbauer, Jugenddelegierte der Vereinten Nationen (UN), und Christina Hainzl, Universität für Weiterbildung Krems, wertvolle Impulse zu Jugendeinbindung, transdisziplinären Ansätzen und der Rolle von Kultur und Emotionen in der Vermittlung Nachhaltiger Entwicklung ein.

SDG Dialogforum 2025
Von links nach rechts: Christina Hainzl, Andrew Sherriff, Monika Fröhler, Katharina Reisenbauer, Sabine Schneeberger und Anja Appel. Foto: BKMC/Martin Krachler

World Café zur Umsetzung Nachhaltiger Entwicklung bis 2030 und darüber hinaus

Im zweiten Teil des SDG Dialogforum 2025 wurden verschiedenste Aspekte der SDG-Umsetzung in und durch Österreich in einem interaktiven Austausch an Thementischen beleuchtet. Folgende Hauptbotschaften ergaben sich aus den regen Diskussionen:

Geleitet vom Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten (BMEIA) & Die Globale Verantwortung - Arbeitsgemeinschaft für Entwicklung und Humanitäre Hilfe

Hauptbotschaften:

  • Bei Entwicklungsfinanzierung geht nicht nur um Geldmittel, sondern auch um sinnvolle Regelwerke und Prozesse.
  • Die Einbindung des Privatsektors und die Öffentliche Entwicklungszusammenarbeit müssen gestärkt werden.

Geleitet von Naturfreunde Internationale & Beteiligung.st - die Fachstelle für Kinder-, Jugend- und BürgerInnenbeteiligung

Hauptbotschaften:

  • Die Beteiligung junger Menschen braucht geeignete, gesetzlich verankerte Strukturen und ausreichend Ressourcen.
  • Verbindlichkeit, transparente Information und eine frühzeitige Einbindung bilden die Basis für umsichtige Beteiligungsprozesse.

Geleitet vom Bundeskanzleramt & dem Bundesland Niederösterreich

Hauptbotschaften:

  • Die Sichtbarkeit von Aktivitäten auf regionaler und lokaler Ebene sollte gestärkt werden, auch über Öffentlichkeitsarbeit.
  • Um die Zusammenarbeit zwischen den Ebenen zu stärken, könnten bestehende Bündnisse und Strukturen besser vernetzt und genutzt werden.

Geleitet vom Bundesministerium für Wirtschaft, Energie und Tourismus (BMWET) & SDG Watch Austria

Hauptbotschaften:

  • In der Kommunikation der wirtschaftlichen Nachhaltigkeitsdimension sollten Best-Practice-Beispiele und wirtschaftliche Vorteile hervorgehoben werden.
  • Ein qualitativer Sprung in Inhalt und Form für die Post-2030-Agenda wäre die Einbeziehung von unternehmerischer Verantwortung entlang der OECD-Leitsätze als Eckstein für die Erreichung aller SDGs.

Geleitet vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft (BMLUK)

Hauptbotschaften:

  • Mit dem Klima-Check werden die positiven und negativen Klimaauswirkung von Vorhaben des Bundes systematisch dargestellt.
  • Die WFA und damit der Klimacheck sollten als Mechanismus zur Sicherstellung von Politikkohärenz und Entscheidungsgrundlage gestärkt werden.

Geleitet vom Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMASGPK) & der Armutskonferenz

Hauptbotschaften:

  • Sozialer Zusammenhalt, Solidarität, Partizipation, aktive Einbindung von Personen in vulnerablen Situationen und gesundheitliche Chancengerechtigkeit müssen einen bedeutenden Stellenwert bis 2030 sowie in einer Post-2030-Agenda einnehmen.
  • In Zeiten multipler Krisen und globalen Herausforderungen dürfen sowohl die internationale Solidarität und Zusammenarbeit als auch intensivierte Öffentlichkeitsarbeit nicht aus den Augen verloren werden.

Geleitet vom Bundesministerium für Wohnen, Kunst, Kultur, Medien und Sport (BMWKMS) & der Österreichischen UNESCO-Kommission

Hauptbotschaften:

  • Kultur ist ein Querschnittsthema, das sich auf alle SDGs auswirkt und zu ihrer Erreichung wesentlich beiträgt, insbesondere hinsichtlich Arbeitsplätze, Umweltschutz, Bekämpfung von (sozialen) Ungleichheiten, Schaffung widerstandsfähiger und inklusiver Gesellschaften sowie Frieden und Stabilität.
  • In der Post-2030-Agenda soll Kultur als eigenständiges Ziel verankert werden, um ihren Beitrag zu Nachhaltiger Entwicklung stärker sichtbar zu machen.
SDG Dialogforum 2025
 An den Thementischen wurde in Kleingruppen eifrig diskutiert. Foto: BKMC/Martin Krachler

Abschluss der Veranstaltung und nächste Schritte

Im Namen der Interministeriellen Arbeitsgruppe zur Umsetzung der Agenda 2030 wurde seitens des BKA und BMEIA für das zahlreiche Erscheinen und die rege Teilnahme der verschiedensten Stakeholder beim diesjährigen SDG Dialogforum gedankt. Die Ergebnisse der Diskussionen, auch jener im World Café, werden in einem Ergebnisdokument festgehalten und weitergetragen werden.

SDG Dialogforum 2025
Die Gespräche wurden beim Ausklang im Foyer weitergeführt. Foto: BKMC/ Martin Krachler

Weiterführende Informationen

Programm SDG Dialogforum 2025 (PDF, 153 KB)

Informationen

Datum:
23. Oktober 2025 10:00 - 13:00
Ort:
Regierungsgebäude, 1010 Wien, Stubenring 1
Kalender:
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