Integrationsministerin Plakolm: Österreich baut auf klaren Werten auf – werden eingeschlagenen Weg in der Integration fortsetzen
Aktuelle Studie über Grundwerte der Bevölkerung Österreichs präsentiert
"Werte sind die Grundsätze unseres Zusammenlebens, die Österreich zu dem machen, was es ist: zu einem starken Land, in dem man gerne lebt", sagte Integrationsministerin Claudia Plakolm einleitend bei der Präsentation der Studie über gemeinsame Grundwerte der Bevölkerung Österreichs. In einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Data Scientist Johannes Klotz vom OGM-Institut wurden im Bundeskanzleramt die Ergebnisse der jüngsten OGM-Wertestudie präsentiert. Die Untersuchung bietet ein aktuelles Bild über das Zusammenleben in Österreich und darüber, welche Werte der Bevölkerung besonders wichtig sind.
"Die Ergebnisse zeigen, dass Österreich auf klaren Werten aufbaut", so Plakolm. Wichtig seien den Österreicherinnen und Österreichern insbesondere die Themen Sicherheit, Zusammenhalt und ein selbstbestimmtes Leben. Gezeigt habe sich in der Umfrage auch: "Von den Menschen, die bei uns leben möchten, wird erwartet, dass sie die deutsche Sprache lernen, arbeiten gehen sowie unsere Regeln und Werte respektieren und einhalten", fasste die Ministerin zusammen. Die Studie zeige auch, was die Österreicherinnen und Österreicher von staatlicher Seite erwarten, "nämlich, dass unsere Gesetze über den religiösen Vorschriften stehen". Dies sei ein wesentlicher Punkt, der auch zeige, "wie unser Zusammenleben funktioniert, dass es von klaren Regeln getragen ist, die für alle Menschen in unserem Land gleich gelten", betonte Plakolm.
Freiheit und Selbstbestimmung, aber auch Sicherheit und Ordnung wichtig für die Bevölkerung
Johannes Klotz hob in seiner Präsentation hervor, dass Freiheit und Selbstbestimmung wichtige Grundwerte in Österreich seien, "aber nur innerhalb der etablierten Sicherheitsnetze". "Im alltäglichen Leben seien den Menschen Umgangsformen wichtig, wobei die Gesellschaft in Bezug auf private Lebensformen deutlich toleranter geworden sei. Das Bedürfnis nach Sicherheit und Ordnung im öffentlichen Raum nehme hingegen zu. Die Wertevermittlung erfolge vor allem über die Eltern und Schulen, teilweise auch über die Medien. Es bestehe ein hohes Vertrauen in die staatliche Verwaltung, wobei allerdings Autoritätsverluste von Parteien und Kirchen festgestellt wurden. Die Identifikation der Bevölkerung mit Österreich sei mittlerweile sehr hoch", führte Klotz aus.
Klares Bekenntnis zum Christentum als kulturelles Erbe
Integrationsministerin Plakolm wies auf die Studienergebnisse hin, die zeigen, dass auch ein klares Bekenntnis zum Christentum als kulturelles Erbe in Österreich vorherrscht. So würden 7 von 10 Befragten das Kreuz im Klassenzimmer als kulturelles Erbe sehen und sich dafür aussprechen, dass es in den Schulklassen hängt. "Ich denke, das unterstreicht einmal mehr, dass es auch ein Symbol des Zusammenhalts ist und auch für unsere Identität steht", so die Ministerin.
"Fast 8 von 10 Befragten sagen, dass christliche Feste wie Ostern, das Martinsfest oder auch der Nikolaus zu unserem Miteinander dazugehören. Das steht für den kulturellen Zusammenhang, das kulturelle Erbe und für die kulturelle Tradition, die auch in Zukunft ihren Platz bei uns in Österreich braucht."
"Integration ist keine Einladung, sondern eine Verpflichtung"
"Für mich sind diese Studienergebnisse eine Bestärkung dafür, dass wir den eingeschlagenen Weg in der Integrationspolitik unbedingt fortsetzen müssen, insbesondere im Bereich der Werte- und Grundregelkurse für das Zusammenleben", zeigte sich die Integrationsministerin überzeugt. Es seien bereits viele Angebote für zugewanderte Menschen vorhanden und würden umgesetzt, "aber wir müssen hier auch mehr Verbindlichkeit hineinbringen, damit die Angebote auch besser genutzt werden".
Denn, so Plakolm weiter: "Integration ist keine Einladung, sondern eine Verpflichtung." Aus diesem Grund sei im vergangenen Winter ein Pilotprojekt gestartet worden, bei welchem die Dauer der Wertekurse auf fünf statt bisher drei Tage ausgeweitet wurde. "Es freut mich bekanntzugeben, dass dies beibehalten wird und auch in Zukunft 5-tägige Kurse angeboten werden."
Dies sei nicht nur die einzige Maßnahme: "Mit der Einführung des verpflichtenden Integrationsprogramms werden wir die Teilnahme von jenen, die bei uns leben, auch konsequent einfordern", so die Ministerin mit Verweis auf künftig mögliche Kürzungen bei Sozialleistungen bei mangelhafter Teilnahme an den angebotenen Kursen oder wenn jemand seine Meldung beim Arbeitsmarktservice nicht ernst nehme. "Ich bin davon überzeugt, dass das die richtigen nächsten Schritte für eine gelingende Integration und auch für eine bessere Integrationspolitik sind", so Plakolm abschließend.
Ausgewählte Ergebnisse der repräsentativen OGM-Studie (n=1.006, Februar 2025)
- Zusammenhalt in Familie & Partnerschaft (58 Prozent), ein selbstbestimmtes Leben (54 Prozent) sind die wichtigsten Grundwerte. Dahinter folgt Sicherheit (48 Prozent) deutlich vor Einkommen (40 Prozent).
- 85 Prozent sind der Meinung: Staatliche Gesetze sind wichtiger als religiöse Vorschriften.
- 95 Prozent sind der Meinung: Wer unsere Werte nicht befolgt, sollte besser woanders leben.
- 94 Prozent sind der Meinung: Wer die Landessprache nicht lernen will, sollte besser woanders leben.
- 69 Prozent sind der Meinung: Das Kreuz im Klassenzimmer ist ein kulturelles Erbe und soll hängen bleiben. 79 Prozent sind der Meinung: Christliche Feste wie Nikolaus, Ostern oder das Martinsfest sollen auch dann gefeiert werden, wenn die Mehrheit der Kinder keine Christen sind.
- 96 Prozent fühlen sich stark zu Österreich zugehörig, 88 Prozent dem eigenen Bundesland, 74 Prozent zu Europa.
Bilder von diesem Termin sind über das Fotoservice des Bundeskanzleramts kostenfrei abrufbar.