Bundeskanzler Stocker: Europa braucht einen gestärkten Binnenmarkt
Besuch in Zypern anlässlich der kommenden EU-Ratspräsidentschaft
Bundeskanzler Christian Stocker ist am Donnerstag zu einem offiziellen Besuch nach Zypern gereist. Dort traf er am Donnerstag und Freitag unter anderem Staats- und Regierungsoberhaupt Nikos Christodoulides sowie die Präsidentin des Repräsentantenhauses der Republik Zypern, Annita Demetriou, zu Gesprächen. Der Besuch fand im Vorfeld des zypriotischen EU-Ratsvorsitzes im ersten Halbjahr 2026 statt. Gesprächsthemen waren neben der aktuellen Europapolitik insbesondere Fragen zur Wettbewerbsfähigkeit und Migration, die jüngsten Entwicklungen zum Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine und die Lage im Nahen Osten.
Der Kanzler zeigte sich über den Besuch erfreut: "Zypern übernimmt im kommenden Jänner die EU-Ratspräsidentschaft. Vor diesem Hintergrund war es mir ein großes Anliegen, nach Zypern zu kommen. Österreich und Zypern sind auf vielfältige Weise eng miteinander verbunden. Diese Verbindung zeigt sich in unserer Freundschaft und in der Bereitschaft, einander beizustehen, wo immer es notwendig ist."
Zypern als wichtiger Partner für Österreich
Zypern ist für Österreich ein wichtiger Partner, wenn es etwa darum geht, österreichische Staatsbürgerinnen und Staatsbürger aus Krisenregionen im Nahen Osten zu evakuieren beziehungsweise konsularisch zu unterstützen – wie es leider auch in den vergangenen Monaten mehrmals notwendig gewesen ist. Seit 1964 leistet Österreich einen dauerhaften Beitrag zur UN-Friedensmission UNFICYP – ein sichtbares Zeichen der Solidarität. Darüber hinaus ist Zypern ein beliebtes Ziel für österreichische Urlauberinnen und Urlauber und auch immer mehr Zypriotinnen und Zyprioten verbringen die Ferien gerne in Österreich.
Auch wirtschaftlich sollen die bereits hervorragenden Beziehungen in Zukunft noch weiter ausgebaut werden. Die zypriotische Wirtschaft ist stark und die österreichische Expertise genießt hohes Ansehen. Schon jetzt wird österreichisches Know-how im Rahmen der Initiative 'Best Practice Austria' in zahlreichen Projekten mit zypriotischen Institutionen erfolgreich eingesetzt.
Einigkeit bei den zentralen Themen Wettbewerbsfähigkeit und Migration
Nicht nur in bilateraler Hinsicht, sondern auch innerhalb der Europäischen Union arbeiten Zypern und Österreich eng zusammen, dies ist auch im Hinblick der nächsten EU-Ratspräsidentschaft zentral, die Zypern zu Beginn des nächsten Jahres übernimmt – allen voran geht es um die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit. Dazu braucht es ein innovations- und unternehmensfreundliches Umfeld in Europa und eine Reduktion des Verwaltungsaufwandes.
Ein weiteres zentrales Thema ist die Migration. Gerade hier teilen Zypern und Österreich ähnliche Erfahrungen, beide Länder zählen zu jenen, die pro Kopf am stärksten von illegaler Migration betroffen waren. Trotz der Fortschritte in den letzten Jahren gilt es, den Paradigmenwechsel auch auf EU-Ebene weiter voranzutreiben. Besonders wichtig ist dabei die enge Zusammenarbeit mit Herkunfts- und Transitländern mit neuen, innovativen Ansätzen.
Angesichts der aktuellen geopolitischen Lage sind außerdem gemeinsame strategische Maßnahmen in den Bereichen Sicherheit und Verteidigung von entscheidender Bedeutung.
Im Anschluss standen für Stocker noch Termine bei der Stadtverwaltung von Nikosia und im Repräsentantenhaus, wo ein Arbeitsgespräch mit der Präsidentin des Hauses, Annita Demetriou, stattfand, auf dem Programm.
Bilder aus Zypern sind über das Fotoservice des Bundeskanzleramts kostenfrei abrufbar.