Bundeskanzler Stocker nach Amoklauf an Grazer Schule tief erschüttert

Nationale Tragödie – dreitägige Staatstrauer zum Gedenken an die Opfer

Anlässlich des Amoklaufs am Dienstagvormittag an einer Grazer Schule zeigte sich Bundeskanzler Christian Stocker bei einer Pressekonferenz in Graz tief betroffen: "Dieser heutige Tag ist ein dunkler Tag in der Geschichte unseres Landes. Der Amoklauf am BORG Dreierschützengasse ist eine nationale Tragödie, die uns zutiefst erschüttert. Durch diese unfassbare Tat wurden 10 unschuldige Menschen plötzlich aus ihrem Leben gerissen. Es gibt keine Worte, um den Schmerz, die Fassungslosigkeit und die Trauer auszudrücken, die ganz Österreich empfindet. Unser Land steht in diesem Moment des Entsetzens still."

Stocker drückte den betroffenen Familien seine tief empfundene Anteilnahme aus: "Meine Gedanken und mein tief empfundenes Mitgefühl sind bei den Hinterbliebenen, den Familien, den Eltern, die ein Kind verloren haben, bei den Geschwistern, die nun ohne ihren Bruder oder ihre Schwester weiterleben müssen. Mein Mitgefühl gilt jenen, die durch diesen unfassbaren Gewaltexzess Verletzungen und unermessliches Leid erlitten haben, allen Angehörigen, den Freundinnen und Freunden, den Lehrerinnen und Lehrern, dem Schulpersonal, die das Unfassbare miterleben mussten. Diese Tat trifft uns alle – als Menschen, als Eltern, als Gesellschaft in diesem Land."

Eine Schule sei mehr als nur ein Ort des Lernens. Sie sei ein Raum des Vertrauens, der Geborgenheit und der Zukunft. Dass dieser sichere Raum von einem solchen Gewaltakt erschüttert wurde, mache sprachlos. "Gerade in solchen Stunden müssen wir zusammenstehen als Gemeinschaft, die Halt gibt, als Gesellschaft, die Anteil nimmt. Auch wenn Konflikte zum Leben gehören, darf Konfliktlösung durch Gewalt niemals Teil unseres Lebens werden", so der Kanzler.

Stocker: "In so schweren Stunden ist Menschlichkeit unsere stärkste Kraft"

Stocker bedankte sich in seiner Stellungnahme auch bei allen Ersthelferinnen und Ersthelfern: "Ich danke allen Einsatzkräften, der Polizei, der Rettung und allen anderen Helferinnen und Helfern. Sie haben unter schwierigsten Bedingungen rasch und entschlossen gehandelt – mutig, besonnen und mit größtem Einsatz. Mein Dank gilt auch jenen, die das Geschehene aufklären werden und jenen, die den Überlebenden und Hinterbliebenen in ihrer seelischen Not beistehen. Heute geht es allen voran um Mitgefühl, um die Kraft des Zusammenhalts und um das Bewusstsein, dass wir in der schwersten Stunde füreinander da sind. Denn in so schweren Stunden ist Menschlichkeit unsere stärkste Kraft."

Eines müsse heute und in Zukunft gelten, betonte der Bundeskanzler: "Unsere Schulen müssen Orte des Friedens bleiben, Orte, an denen unsere Kinder unbeschwert wachsen und lernen können."

Dreitägige Staatstrauer

Im Rahmen einer dreitägigen Staatstrauer wird ganz Österreich der Opfer dieser Tragödie gedenken. Die österreichische Flagge wird auf allen öffentlichen Gebäuden auf Halbmast gesetzt und am Mittwoch um 10 Uhr wird eine landesweite Trauerminute im stillen Gedenken für die Opfer dieser schrecklichen Tat abgehalten. "Die Solidarität des gesamten Landes soll den Hinterbliebenen und Angehörigen der Opfer dieser furchtbaren Tat in diesen dunklen Stunden ein wenig Trost spenden", so Stocker abschließend.

Rede von Bundeskanzler Christian Stocker

Bilder von dieser Pressekonferenz sind über das Fotoservice des Bundeskanzleramts kostenfrei abrufbar.

Digitales Kondolenzbuch

In Gedenken an die Opfer des Amoklaufs an einer Schule in Graz stellt das Bundeskanzleramt ein digitales Kondolenzbuch unter www.kondolenz.gv.at zur Verfügung.