Staatssekretär Pröll: Konsequentes Vorgehen der Bundesregierung gegen besorgniserregende Entwicklungen im Bereich Antisemitismus
Antisemitismusbericht der IKG – Pröll kündigt neuen Maßnahmenplan an
"Die Ergebnisse dieses Berichts sind ein dringender Weckruf. Besonders der Anstieg antisemitischer Vorfälle in Zusammenhang mit Israel ist alarmierend. Es ist inakzeptabel, dass sich immer mehr Menschen in Österreich durch die Politik Israels zu Antisemitismus legitimiert fühlen", sagte Staatssekretär Alexander Pröll als Reaktion zum heute erschienenen Antisemitismusbericht der Israelitischen Kultusgemeinde Wien (IKG).
Pröll: "Jüdische Gemeinden haben in uns einen verlässlichen Partner"
Die Position der österreichischen Bundesregierung sei klar. "Die jüdischen Gemeinden haben in uns einen verlässlichen Partner", betonte der Staatssekretär, der für den Kampf gegen Antisemitismus in der Bundesregierung zuständig ist. "Eine entsprechende Adaptierung der Nationalen Strategie gegen Antisemitismus ist dringend notwendig", so Pröll, der noch in diesem Jahr einen neuen Maßnahmenplan präsentieren möchte.
Antisemitismus-Meldestelle: 1.520 antisemitische Vorfälle im Jahr 2024
Im Kalenderjahr 2024 hat die Antisemitismus-Meldestelle der IKG insgesamt 1.520 antisemitische Vorfälle registriert. Dies entspricht im Vergleich zum Vorjahr (1.147 Vorfälle) einem Anstieg um 32,5 Prozent, womit nach dem Jahr 2023 ein weiterer Negativrekord verzeichnet werden musste. Geprägt war das Jahr 2024 auch weiterhin vom genozidalen Großangriff palästinensischer Terrororganisationen auf Israel am 7. Oktober 2023 und dem dadurch ausgelösten Krieg, welcher bis über das Ende des Berichtszeitraums hinaus andauert. Im Detail handelte es sich bei den Vorfällen um 24 physische Angriffe, 38 Bedrohungen, 216 Sachbeschädigungen, 626 Vorkommnisse von verletzendem Verhalten sowie um die Zusendung von 616 Massenzuschriften.
Antisemitismusbericht: Erhebliche Dunkelziffer
Der Antisemitismusbericht stellt keine vollständige Übersicht des Antisemitismus in Österreich dar. Es ist von einer erheblichen Dunkelziffer auszugehen, die aufgrund der besonderen Umstände und Herausforderungen nach dem 7. Oktober 2023 vermutlich noch größer ist als in den Jahren zuvor. Erfasst werden ausschließlich antisemitische Vorfälle, die gemeldet wurden und bei denen eine Prüfung durch die Expertinnen und Experten der Antisemitismus-Meldestelle gemäß der IHRA-Definition eine eindeutige Verifizierung als antisemitisch ergeben hat.
"Wir werden gegen diese besorgniserregenden Entwicklungen konsequent vorgehen. Antisemitismus in jeder Form ist eine Gefahr für unsere Gesellschaft. Bildung und klare politische Haltung sind der Schlüssel im Kampf dagegen", so Pröll abschließend.
Rückfragehinweis:
Vincenz Kriegs-Au, MA
Stv. Büroleiter und Pressesprecher Staatssekretär Alexander Pröll
Mobil: +43 664 2640821
vincenz.kriegs-au@bka.gv.at