Edtstadler/Karner überreichen Ehrenzeichen an Oskar Deutsch und Barbara Glück
Ehrenzeichen als Dank für die Arbeit im Kampf gegen Antisemitismus und Erinnerungskultur in Österreich

Im Bundeskanzleramt wurden heute von Bundesministerin Karoline Edtstadler und Bundesminister Gerhard Karner Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich an den Präsidenten der Israelitischen Religionsgesellschaft (IRG) Oskar Deutsch und an die Direktorin der KZ-Gedenkstätte Mauthausen Barbara Glück verliehen.
Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich an Oskar Deutsch überreicht
Bundesministerin Karoline Edtstadler überreichte im Rahmen der Veranstaltung das Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich an Präsident Oskar Deutsch. In einer Laudatio würdigte der Präsident des European Jewish Congress Ariel Muzicant sein Wirken.
2012 wurde Oskar Deutsch erstmals zum Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde Wien (IKG) gewählt, 2017 und 2022 wurde er in dieser Funktion bestätigt. Darüber hinaus vertritt er als Präsident der Israelitischen Religionsgesellschaft die jüdische Gemeinde in ganz Österreich. Bereits seit 1989 ist Oskar Deutsch Mitglied des Kultusvorstands der IKG und setzt sich intensiv für die jüdische Gemeinde und den Austausch mit der gesamten Bevölkerung Österreichs ein. Er ist Garant für die Absicherung jüdischen Lebens in Österreich und steht für einen konsequenten Kampf gegen Antisemitismus. Oskar Deutsch leitete bedeutende Initiativen ein, darunter die Verhandlungen rund um das Österreichisch-Jüdische Kulturerbegesetz, die Unterstützung jüdischer Geflüchteter aus der Ukraine und die Einrichtung von Hilfsfonds während der COVID-19-Pandemie als Leiter des Krisenstabs. Die Errichtung des Eruvs in Wien während seiner Amtszeit war ein weiterer Meilenstein für das religiöse jüdische Leben in Wien. Zudem liegt ihm die Öffnung der Gemeinde hin zur nichtjüdischen Mehrheitsgesellschaft am Herzen. Er engagiert sich für den interreligiösen Dialog, Nachhaltigkeit, Stärkung der Sicherheitszusammenarbeit mit den Behörden und arbeitet eng mit politischen Akteuren zusammen, um jüdisches Leben zu fördern und den vor allem seit dem Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober 2023 weltweit und auch in Österreich entfesselten Antisemitismus in all seinen Formen zu bekämpfen.

"Oskar Deutsch zeichnet sein unermüdlicher Einsatz für ein blühendes jüdisches Leben und die jüdischen Gemeinden in Österreich aus. Mit unerschütterlichem Engagement hat er nicht nur den Kampf gegen Antisemitismus vorangetrieben, sondern auch die Förderung jüdischen Lebens in Österreich nachhaltig geprägt. Sein Wirken ist ein unverzichtbarer und herausragender Beitrag für unsere Demokratie und unser Miteinander. Gemeinsam haben wir wegweisende Projekte umgesetzt, deren Strahlkraft weit über unsere Grenzen hinausreicht und die als Vorbild für andere Länder dienen können. Für sein außerordentliches und beispielhaftes Wirken wurde ihm von Bundespräsident Alexander van der Bellen das Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik verliehen. Es ist mir eine besondere Ehre, diese außergewöhnliche Leistung heute sichtbar zu würdigen und das Ehrenzeichen zu überreichen", so Bundesministerin Karoline Edtstadler.
Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich an Barbara Glück überreicht
Innenminister Gerhard Karner überreichte das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich an die Direktorin der KZ-Gedenkstätte Mauthausen Barbara Glück. Der ehemalige Präsident des Nationalrats Wolfgang Sobotka ging in seiner Laudatio auf das Wirken von Barbara Glück ein.
Die Historikerin leitet die KZ-Gedenkstätte Mauthausen. Als Leiterin der Gedenkstätte setzt sich Barbara Glück intensiv für die Bewahrung des historischen Erbes und die Vermittlung der Geschichte des Konzentrationslagers Mauthausen ein. Unter ihrer Führung wurden zahlreiche Bildungsprojekte initiiert, um insbesondere jüngere Generationen für die Bedeutung von Erinnerungskultur und Menschenrechten zu sensibilisieren. Sie engagiert sich zudem für internationale Kooperationen mit anderen Gedenkstätten und Institutionen, um den Dialog über die Lehren aus der Geschichte zu fördern. Ihr Wirken hat maßgeblich dazu beigetragen, die KZ-Gedenkstätte Mauthausen als Ort des Lernens, Erinnerns und Mahnens weiterzuentwickeln.
"Mit ihrem Leitspruch ‚Was hat das mit mir zu tun?‘ hat Direktorin Barbara Glück die Erinnerung an das ehemalige KZ-Mauthausen und seinen Nebenlagern auf ein breites, festes Fundament gestellt. Ein modernes Gedenken, 365 Tage im Jahr. Dafür gilt Barbara Glück der Dank der Republik Österreich und auch ganz persönlich von mir als dem für die Gedenkstätten zuständigen Innenminister", so der Bundesminister für Inneres Gerhard Karner.
Bilder von der Ehrenzeichenverleihung sind über das Fotoservice des Bundeskanzleramts kostenfrei abrufbar.