Bundeskanzler Nehammer: Ohne Sicherheit gibt es keine Freiheit
91. Interpol-Generalversammlung – "Gegen organisierte Kriminalität in all ihren Formen kämpfen"
"Das Ziel dieser Konferenz ist es, nicht nur über Sicherheit zu sprechen, sondern Informationen auszutauschen und Vertrauen aufzubauen. Und gegen organisiertes Verbrechen, Terrorismus, Drogen- und Menschenhandel, Waffengewalt, Cybercrime und all jene Bedrohungen anzukämpfen, mit denen Sie täglich zu tun haben", hielt Bundeskanzler Karl Nehammer bei der Eröffnungsrede zur 91. Interpol-Generalversammlung im Austria Center Vienna fest. "Was uns alle verbindet, ist das Streben nach mehr Sicherheit für die Bevölkerung. Sicherheit ist ein zentraler Begriff unserer Zeit, der viele Facetten umfasst. Zudem müssen wir uns auch mit der Umweltkrise auseinandersetzen", so der österreichische Regierungschef. Nehammer gratulierte auch zum 100-jährigen Jubiläum der internationalen Polizeiorganisation, das im Rahmen der 91. Generalversammlung in Wien begangen wird.
"Ohne Sicherheit gibt es keine Freiheit. Das ist eine zentrale Aufgabe, wenn man darüber nachdenkt, wie man Gesellschaften bauen und weiterentwickeln kann. Wie man ein friedliches Zusammenleben organisieren kann. Denn die Menschen haben ein Recht und einen Anspruch darauf, in Frieden und Sicherheit leben zu können", erläuterte Nehammer in seiner Ansprache. Aber das sei keine Selbstverständlichkeit. "Wenn Menschen wie Sie im Fall einer Verletzung dieser Sicherheit dafür da sind, dass die Täter identifiziert werden und der Justiz und Gerichtsbarkeit zugeführt werden, dann zeigt es, dass Menschen darauf vertrauen können, dass ihr Schicksal in einer Gesellschaft nicht gleichgültig ist. Und es stellt den gesellschaftlichen Vertrag sicher, indem man einer übergeordneten Stelle das Gewaltmonopol überträgt, um für Sicherheit und Ordnung zu sorgen. Ohne Sicherheit keine Freiheit."
Vernetzung, Informationsaustausch und Vertrauen
"Verbrechen kennt keine Grenzen, auch keine ethischen. Deswegen haben Vernetzung, Informationsaustausch und Vertrauen in die Organisationen eine große Bedeutung. Dieser sich ständig entwickelnde Prozess hilft dabei, gegen die organisierte Kriminalität in all ihren Formen zu kämpfen", ergänzte der Bundeskanzler. Daneben gelte es Terrororganisationen im Auge zu behalten, die Leid und Schrecken über die Menschen bringen. Das Schlimme sei, dass der Terror mit der organisierten Kriminalität zusammenwirke.
Das Symbol von Interpol, Schwert und Waagschale, zeige, worum es bei polizeilicher Arbeit gehe: "Gerechtigkeit herzustellen und Ausgleich zu schaffen in einer Gesellschaft, in der es Täter und Opfer gibt. Für Angehörige ist es von größter Bedeutung, wenn Täter der Gerichtsbarkeit zugeführt werden. Das gibt den Opfern ein Stück weit Seelenfrieden, schafft in der Gesellschaft Ordnung und in weiterer Folge wieder Sicherheit."
Gemeinsamer Einsatz für die Sicherheit von Menschen
Neben den lang bekannten Phänomenen komme nun die Cyberkriminalität dazu. "Die Welt wird immer digitaler mit Mitteln, die gegen die Menschen und die Gesellschaft eingesetzt werden. Tätergruppen sind oft nicht dort, wo die Tat stattfindet", so Bundeskanzler Nehammer. Diese Konferenz sei deswegen so bedeutungsvoll, weil nur durch das internationale Netzwerk, durch den Kontakt und den schnellen Austausch von Informationen sei man in der Lage, auch dieser Form von Kriminalität zu begegnen.
"Es ist jedes Mal ein Privileg, vor jenen sprechen zu dürfen, die ihr Leben der Sicherheit von Menschen verschrieben haben. Ich wünsche Ihnen besonders, dass Sie jeden Tag gesund von Ihrer Arbeit zurückkehren", wünschte Karl Nehammer der Konferenz ein gutes Gelingen. Das vernetzte Treffen sei ein Zeichen dafür, dass man weiterhin gemeinsam und geeint gegen organisierte Kriminalität und Terror für freie Gesellschaften kämpfen werde.
Bilder aus dem Austria Center Vienna sind über das Fotoservice des Bundeskanzleramts kostenfrei abrufbar.