Plakolm: Zivildienst wird mit neuer Grundausbildung im Bereich Pflege aufgewertet

Mit dem neuen Pflegepaket wird auch eine Grundausbildung im Bereich Pflege für Zivildiener auf den Weg gebracht. Dieses Pflegemodul wird darüber hinaus auf Pflegeausbildungen anrechenbar sein. Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm zeigte sich darüber erfreut, dass ihre Forderung nun in die Verhandlungen zur Pflegereform eingebracht wurde. "Damit schlagen wir gleich 3 Fliegen mit einer Klappe: Die Zivildiener bekommen wichtiges Handwerkszeug für ihre wertvolle Aufgabe mit Menschen, sie können den Pflegeprofis Basisaufgaben abnehmen und diese so entlasten. Mit der einheitlichen Ausbildung schaffen wir die Anrechenbarkeit auf Pflegeberufe wie zum Beispiel auf die Pflegelehre", so Plakolm.

"Der Zivildienst ist der beste Head-Hunter für den Sozialbereich. Bis zu 70 Prozent bleiben auch nach dem Zivildienst haupt- oder ehrenamtlich bei ihrer Organisation oder Einrichtung. Mit der Aufwertung und Anrechnung für Zivildiener im Pflegebereich erleichtern wir auch dort Interessierten, im Sozialbereich zu bleiben. Damit wird der Zivildienst für junge Burschen hoffentlich auch ein Türöffner in die Pflegeausbildungen", betonte die Jugendstaatssekretärin.

Neuerung entlastet die Pflegeprofis

Das sogenannte UBV-Modul (Unterstützung in der Basisversorgung) besteht aus einem theoretischen (100 Unterrichtseinheiten) und einem praktischen Teil (40 Stunden) inklusive Abschlussprüfungen. Ist das Ausbildungsmodul "Unterstützung bei der Basisversorgung" erfolgreich absolviert, ist man unter anderem zur Durchführung folgender Tätigkeiten berechtigt: Unterstützung bei der Körperpflege wie beispielsweise Aufstehen aus dem Bett, Duschen oder Rasieren, Unterstützung beim An- und Auskleiden wie zum Beispiel Bereitlegen der Kleidung oder Anziehen der Stützstrümpfe, Unterstützung und Förderung der Bewegungsfähigkeit und beim Lagern, Unterstützung bei der Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme wie zum Beispiel Zu- und Vorbereiten von Mahlzeiten, Assistenz beim Essen und Trinken, Unterstützung im Zusammenhang mit Ausscheiden und Unterstützung bei der Einnahme und Anwendung von Arzneimitteln. Damit kann das bestehende Pflegepersonal entlastet und zukünftig noch besser durch die Zivildiener unterstützt werden.

Die Grundausbildung "Pflege" soll freiwillig für Zivildiener in den Bereichen Krankenanstalten (8,3 Prozent), Sozial- und Behindertenhilfe (26,8 Prozent), Altenbetreuung (11,2 Prozent) und Krankenbetreuung (0,8 Prozent) sein. Gut 47 Prozent (Stand: 2022) der Zivildiener sollen die neue Basispflegeausbildung erhalten. In absoluten Zahlen sind das rund 6.500 Zivildiener pro Jahr. "Die Trägervereine können ihre Zivildiener ganz einfach in den Pflegeschulen für diese Grundausbildung anmelden. Ich halte das für ganz essentiell", so Plakolm, die davon überzeugt ist, dass alle Seiten – von den Zivildienern bis zu den Pflegekräften – davon profitieren würden.

Das gesamte Modul wird auf Pflegeausbildungen wie etwa die Pflegelehre angerechnet. Das sogenannte UBV-Modul ist ein bewährter Teil in etlichen Berufen wie beispielsweise dem Diplom-Sozialbetreuer mit Schwerpunkt Behindertenbegleitung oder bei Heimhelferinnen.