Edtstadler/Plakolm: Europäische Union ist ohne den Westbalkan nicht komplett
Western Balkans Youth Summit – "Jungen Menschen am Westbalkan eine Perspektive geben"
"Der Auftrag ist ganz klar: Wir müssen den Westbalkan einbeziehen, wenn wir über die Zukunft Europas sprechen", hielt Europaministerin Karoline Edtstadler anlässlich der Westbalkanjugendkonferenz in Wien fest. Sie und Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm haben die Abschlussveranstaltung des Europäischen Jahres der Jugend in Wien genützt, um diese Konferenz mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus allen 6 Staaten des Westbalkans zu organisieren. Die Veranstaltung endete mit der Unterzeichnung einer gemeinsamen "Vienna Western Balkans Youth Summit Declaration".
"Die Europäische Union ist ohne die 6 Staaten des Westbalkans nicht komplett. Wir müssen sie unterstützen, ihnen eine glaubwürdige Perspektive geben und den Vertrauensverlust, den wir als Europäische Union erlitten haben, wieder gut machen," so Edtstadler. Dies dürfe, angesichts der Bedrohungen von außen, auch nicht in kleinen Schritten passieren. "Es ist Zeit, zusammenzustehen", betonte Edtstadler.
Wichtig sei es, hier auch die Jugend einzubeziehen, auf sie zuzugehen, denn insbesondere die Jugend in den Westbalkanländern würde an eine Zukunft in der Europäischen Union glauben. "Das ist unsere Chance, hier große Schritte nach vorne zu machen", schloss die Europaministerin.
Plakolm: Bewusstsein für neue Chancen am Westbalkan schaffen
"Es ist richtig, das Europäische Jahr der Jugend mit der Zukunft, nämlich mit dem Westbalkan, ausklingen zu lassen. Deswegen freut es mich, dass wir erstmalig einen Westbalkan-Jugendgipfel ins Leben gerufen haben", hielt Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm im Bundeskanzleramt fest. "Es ist extrem wichtig, dass wir jungen Menschen am Westbalkan eine starke Perspektive geben, weil ein Drittel der jungen Menschen beruflich bedingt sagt, dass sie einen starken Wunsch haben, auszuwandern. Wegen der Politikverdrossenheit müssen wir als Europäische Union sorgfältiger mit unseren Versprechungen werden", so Plakolm. "Wer die Bedingungen erfüllt, muss umgehend Beitrittskandidat werden und darf nicht im Vorzimmer auf das nächste gute Wetter warten müssen."
"Wir und der Westbalkan: Das ist eine Mannschaft – nur manchen fehlt halt noch die Spielerlizenz. Daran müssen wir miteinander arbeiten", erläuterte die Jugendstaatssekretärin. Der Angriffskrieg in der Ukraine habe zu einem gewissen Umdenken geführt, weil Österreich davor ein bisschen für sein Engagement in diesem Bereich belächelt worden sei. Jetzt sei aber klar, dass alle miteinander auf diesem Kontinent an einem Strang ziehen müssten. "Bei den Jugendlichen zeigen sich bereits kleine Schritte, etwa in den Mobilitätsprojekten der Europäischen Union, wodurch man den Kontinent besser kennenlernen kann, was nur durch das gemeinsame Erleben möglich wird. Auch bei unserer Jugend in Österreich müssen wir das Bewusstsein schaffen, welche neuen Chancen sich durch eine EU-Erweiterung im Westbalkan auftun", betonte Claudia Plakolm abschließend.
Doorsteps im Rahmen des Western Balkans Youth Summit
(Doorsteps auf Youtube ansehen.)
Bilder von den Doorsteps sind über das Fotoservice des Bundeskanzleramts kostenfrei abrufbar.