Europaministerin Edtstadler: Hoffnung auf Beitrittsgespräche mit Nordmazedonien

Treffen mit Regierungschef Dimitar Kovačevski – Westbalkan für Sicherheit der EU entscheidend

"Es gibt nun ein Zeitfenster und ich hoffe, dass es unter der französischen EU-Ratspräsidentschaft zur Eröffnung konkreter Beitrittsgespräche mit Nordmazedonien und Albanien kommt. Wir dürfen uns nicht spalten lassen in einer Situation, wo ein russischer Angriffskrieg in der Ukraine tobt. Allen Beteiligten ist klar, dass man so nicht weitermachen kann", betonte Europaministerin Karoline Edtstadler im Rahmen ihres Treffens mit dem nordmazedonischen Regierungschef Dimitar Kovačevski in Skopje. Nach Übernahme der Amtsgeschäfte durch den bulgarischen Premier Kiril Petkow seien die bilateralen Gespräche zwischen Nordmazedonien und Bulgarien zur Verankerung von Minderheitenrechten auf einem guten Weg.

"Als Europäische Union ist es unsere Pflicht zu erkennen, dass der Westbalkan eine Frage der Sicherheit für die EU und auch eine Frage der Glaubwürdigkeit ist. Putin möchte auch am Westbalkan Unsicherheit schüren, was wir hoffentlich gemeinsam zu verhindern wissen", erläuterte Edtstadler, die auch mit dem nordmazedonischen Vize-Premier Bojan Marichikj zusammentraf. "Die EU muss sich auch für die Länder des Westbalkans Alternativen überlegen, da etwa Nordmazedonien zu 100 Prozent von russischem Erdgas abhängig ist", so die Europaministerin, die nach einem Treffen mit heimischen Wirtschaftstreibenden auch auf die Investorentätigkeit Österreichs hinwies. So betrage etwa das Handelsvolumen zwischen den beiden Ländern 241,5 Millionen Euro.

Im Rahmen ihres Aufenthalts in Nordmazedonien standen noch Treffen mit Staatspräsident Stevo Pendarovski, Außenminister Bujar Osmani und Parlamentspräsident Talat Xhaferi auf dem Programm.

Bilder aus Skopje sind über das Fotoservice des Bundeskanzleramts kostenfrei abrufbar.