Frauenministerin Raab: Berufschancen für Frauen in Zukunftsbereichen verbessern

Projekt "FairPlusService" zur Frauenförderung am Arbeitsmarkt – Potenziale besser nutzen

"Die Gleichberechtigung von Frauen und Männern am Arbeitsmarkt und in der Gesellschaft insgesamt ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Dazu braucht es die Zusammenarbeit in der Politik, unter den Ressorts und auch die Kooperation mit der Wirtschaft", sagte Frauenministerin Susanne Raab bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Arbeitsminister Martin Kocher zum Projekt "FairPlusService". Die Frauenministerin lobte das Projekt, bei dem Unternehmen bei der Entwicklung nachhaltiger Gleichstellungs- und Weiterbildungsstrategien für Mitarbeiterinnen mit Förder- und Qualifizierungsbedarf beraten werden.

Gender Pay Gap hat sich verringert, aber "noch weiter Weg" zur Gleichstellung

Raab verwies zudem auf den immer noch bestehenden Gender Pay Gap in Österreich, der sich zuletzt verringert hat: "Der Lohnunterschied zwischen Männern und Frauen hat sich im letzten Jahr zwar von 14,3 auf 12,7 Prozent verringert und der Equal Pay Day ist damit um 6 Tage nach vorne gerückt, aber wir haben noch einen weiten Weg zu gehen. Daher ist es so wichtig, an unterschiedlichen Stellschrauben zu drehen, um die reale Chancengleichheit zu verbessern." Notwendig seien unterstützende Maßnahmen auf unterschiedlichen Ebenen. Dabei gehe es darum, dass Frauen vermehrt in besser bezahlten Branchen arbeiten, dass die Zusammenarbeit mit den Unternehmen in Bereichen wie der Weiterbildung gestärkt wird und zudem bessere Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf geschaffen werden.

Frauenministerium mit zahlreichen Maßnahmen

Um die Berufschancen für Frauen in besser bezahlten Branchen zu erhöhen, müsse man bereits bei den Mädchen ansetzen und sie für die sogenannten MINT-Fächer und Berufe in Zukunftsbereichen begeistern. Darin liege auch ein wichtiges Potenzial für den Wirtschaftsstandort Österreich, so Raab. Es sei auch eine Win-win-Situation für Unternehmen, wenn Frauen sich dorthin orientieren, wo Fachkräfte gesucht werden. "Es zeigt sich auch, dass die Mitarbeiterinnenzufriedenheit dort höher ist, wo Unternehmen in die Zukunftschancen ihrer Beschäftigten investieren", so die Ministerin. Schließlich würde diese Strategie auch dazu beitragen, das Armutsrisiko und insbesondere die Altersarmut von Frauen in Österreich zu reduzieren. Seitens des Frauenministeriums würden unterschiedliche Maßnahmen gesetzt, um Mädchen für Zukunftsbranchen zu interessieren. Dazu zähle beispielsweise ein Projektaufruf zum Thema "Empowerment" von Mädchen und Frauen in Bildung und Beruf mit dem Fokus auf MINT-Fächer. Die Ministerin verwies auch auf das umfassende Beratungsangebot sowie die enge Zusammenarbeit mit dem Arbeitsministerium im Rahmen des Arbeitsmarktservice (AMS).

Verleihung von Gütesiegeln an Unternehmen

Ein weiterer Schlüsselfaktor, nämlich die Zusammenarbeit mit Unternehmen, werde beispielsweise durch die Verleihung von Gütesiegeln gestärkt. "Jene Unternehmen, die schon vieles leisten, familienfreundliche Angebote haben und Frauen in ihrer Karriere unterstützen, wollen wir vor den Vorhang holen", betonte Raab. Dazu sei beispielsweise das "equalitA"-Gütesiegel für innerbetriebliche Frauenförderung geschaffen worden. Schließlich sei die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie ein wesentlicher Schlüsselfaktor, um Chancengleichheit am Arbeitsmarkt zu verwirklichen. Die Frauenministerin bedankte sich abschließend bei allen am Programm "FairPlusService" Beteiligten "für die Umsetzung dieses großartigen Projekts".