Bundeskanzler Kurz: Österreich unterstützt EU-Beitrittsprozess Serbiens und der Westbalkanstaaten

Bilaterale Beziehungen sowie Kampf gegen illegale Migration weitere Themen

Bundeskanzler Sebastian Kurz ist am Samstag vom serbischen Präsidenten Aleksandar Vučić in Belgrad empfangen worden. Auf der Agenda des Treffens standen vor allem Gespräche über die bilateralen Beziehungen, den EU-Annäherungsprozess sowie den Kampf gegen illegale Migration. "Serbien ist ein sehr wichtiger Partner am Westbalkan und kann auf unsere volle Unterstützung zählen. Unsere beiden Länder sind politisch, wirtschaftlich, menschlich und kulturell sehr eng verbunden. Österreich ist der zweitgrößte Auslandsinvestor in Serbien, 400 österreichische Unternehmen sind in Serbien tätig", so der österreichische Regierungschef.

Als Österreichs größter Handelspartner auf dem Westbalkan belief sich das Außenhandelsvolumen Serbiens im Jahr 2020 auf rund 1,25 Milliarden Euro. Der Kanzler zeigte sich erfreut über "die positive wirtschaftliche Entwicklung in Serbien". Das heurige Wirtschaftswachstum des Landes von 6 bis 7 Prozent sei beeindruckend.

Bei dem gemeinsamen Austausch dankte der Bundeskanzler dem serbischen Präsidenten auch für den "massiven Beitrag" im Kampf gegen die illegale Migration, den Serbien in den vergangenen Jahren geleistet habe. Er sei fest davon überzeugt, dass die Menschen in den Nachbarstaaten versorgt werden müssten, so Sebastian Kurz. Zudem brauche es auch einen effektiven Grenzschutz, dieser werde mittlerweile an der EU-Außengrenze besser gehandhabt als 2015. "Gemeinsam bekämpfen wir die illegale Migration nach Europa. Dies ist umso wichtiger angesichts der jüngsten Entwicklungen in Afghanistan. Österreich stellt dafür Polizisten und Ausrüstung bereit."

Bei einem anschließenden Treffen mit seiner serbischen Amtskollegin Ana Brnabić versicherte Sebastian Kurz weiterhin Österreichs Unterstützung für den EU-Beitrittsprozess der Westbalkanstaaten und äußerte die Hoffnung auf eine neue Dynamik in den Verhandlungen. "Wir unterstützen Serbien und alle Westbalkanstaaten bei den für einen EU-Beitritt nötigen Reformen. Ich ermutige Belgrad in diesem Zusammenhang zu weiteren Fortschritten in den Verhandlungen mit Pristina. Erst wenn alle Staaten des Westbalkans der EU beigetreten sind, ist die Union vollständig", betonte Sebastian Kurz. Österreich befürworte den Dialog zwischen Serbien und dem Kosovo, denn er sei für die Stabilität und den Fortschritt der Region entscheidend. Brnabić dankte dem Kanzler für die konstruktive Unterstützung und Hilfestellung Österreichs im europäischen Integrationsprozess.

Während seines Aufenthalts wurde der Kanzler zudem von Präsident Vučić für seine Verdienste um die Beziehungen mit Serbien und der gesamten Region des Westbalkans mit dem "Orden der Republik Serbien am Band" ausgezeichnet.

Bilder aus Belgrad sind über das Fotoservice des Bundeskanzleramts kostenfrei abrufbar.