Kanzleramtsministerin Edtstadler: "Es ist unsere Pflicht, alle Formen von Antisemitismus entschieden zu bekämpfen"

40 Jahre nach Anschlag auf Stadttempel – Gedenken an Opfer und Helden

"Der Anschlag in der Wiener Synagoge vor 40 Jahren war der größte und blutigste Angriff auf das jüdische Leben in Österreich nach dem Zweiten Weltkrieg und ließ zwei Tote, Dutzende Verletzte und viele traumatisierte Menschen zurück. Wir müssen alle an einem Strang ziehen, um jede Erscheinungsform von Antisemitismus entschieden zu bekämpfen", sagte Kanzleramtsministerin Karoline Edtstadler bei den Gedenkfeierlichkeiten der Israelitischen Kultusgemeinde zum 40. Jahrestag des Anschlags auf den Stadttempel, an der auch Zeitzeugen teilnahmen. Am 29. August 1981 wurde die Synagoge in Wien von einem Terroranschlag erschüttert. Zwei palästinensische Terroristen töteten bei dem Attentat zwei Menschen, 21 wurden teilweise schwer verletzt. Dass bei diesem Anschlag nicht mehr Menschen ums Leben kamen, war hauptsächlich dem schnellen Handeln der Polizeibeamten und privaten Sicherheitskräften zu verdanken.

"Nur wenn wir gegen jede Form des Antisemitismus entschieden auftreten, können wir erreichen, dass Jüdinnen und Juden ohne Sorge um ihre Sicherheit leben können. Dafür steht auch unsere Nationale Strategie gegen Antisemitismus. Sie ist ein Impulsgeber für eine gesamtgesellschaftliche und strukturierte Vorgehensweise", so Edtstadler. Um diese Bestrebungen zu gewährleisten, müsse die aus 38 Maßnahmen bestehende Strategie jedoch regelmäßig evaluiert werden.

Man sei in der Bekämpfung des Antisemitismus als gesamte Gesellschaft dringend gefordert. Als aktuelles Beispiel verwies die Ministerin etwa auf Corona-Leugner, die mit Judensternen auftreten. Gegen solche Taten aufzustehen, "das ist unsere Pflicht". Hass und Terror seien leider auch heute nicht vorbei, erinnerte Karoline Edtstadler abschließend an den Anschlag vom 2. November 2020, bei dem ein Attentäter in der Wiener Innenstadt vier Menschen getötet hat.

Bilder von der Gedenkfeier sind über das Fotoservice des Bundeskanzleramts kostenfrei abrufbar.