Europaministerin Edtstadler in Italien: Thema Migration noch bedeutender geworden

Treffen mit Heiligem Vater, Italiens Präsidenten, Premierminister und Innenministerin in Rom

Gemeinsam mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Klimaschutz- und Verkehrsministerin Leonore Gewessler reiste Bundesministerin Karoline Edtstadler Anfang der Woche nach Rom. "Für ein römisch-katholisch geprägtes Land wie Österreich ist es wichtig, mit dem Vatikan im stetigen Dialog zu bleiben. Österreich wird dabei auch umgekehrt als wichtiger Ansprechpartner in der EU wahrgenommen. Erfreulicherweise konnte insbesondere auch die Heranführung des Westbalkans an die EU, ein großes österreichisches Anliegen, thematisiert werden", betonte Edtstadler nach dem Treffen mit Papst Franziskus und Kardinalstaatssekretär Parolin im Vatikan. Die Begegnung mit dem Heiligen Vater sei ein beeindruckender und berührender Moment für die Bundesministerin und praktizierende Katholikin gewesen.

Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in der Pandemie und die Umsetzung des Grünen Passes standen im Mittelpunkt bei den Unterredungen mit Italiens Präsidenten Sergio Mattarella und Premierminister Mario Draghi.

Migrationsströme durch "Visionen vor Ort" aufhalten

Die steigende Migration wurde bei einem Arbeitsgespräch mit der italienischen Innenministerin Luciana Lamorgese erläutert. "Das Thema ist keineswegs verschwunden, sondern noch bedeutsamer geworden. Nachdem der Migrationsdruck steigt, geht es um die Frage, wie man Migrationsströme aufhalten kann, also etwa durch verstärkte Zusammenarbeit mit Drittstaaten, Hilfe in den Herkunftsländern, aber auch im Rahmen einer klaren Kommunikation nach außen", so die Kanzleramtsministerin. Zudem habe man sich über den Europäischen Pakt zu Migration und Asyl, den Schutz der europäischen Außengrenzen und den politischen Dialog zwischen der EU und jenen Drittstaaten, die eine wichtige Rolle in Bezug auf Migrationsströme spielen, ausgetauscht.

Zusätzlich stand ein wichtiger Austausch mit Südtiroler Abgeordneten auf der Agenda, bei dem erläutert wurde, wie die Südtirol-Autonomie ein Vorzeigemodell für die friedliche Lösung von Meinungsverschiedenheiten in der Minderheitenfrage sei. Sie sei vor allem auch ein schönes Ergebnis einer gutnachbarschaftlichen Zusammenarbeit im europäischen Sinne.