Bundeskanzler Kurz in Slowakei: "Atomkraft weder nachhaltig noch sicher"

Arbeitsgespräch in Bratislava – Teilnahme am Sicherheitsforum GLOBSEC

Bundeskanzler Sebastian Kurz hat heute den slowakischen Premierminister Eduard Heger in Bratislava zu einem Arbeitsgespräch getroffen. "Die Slowakei und Österreich sind enge Nachbarn und Freunde. Ich freue mich daher sehr über die Einladung von Premierminister Heger, der zuletzt im Mai in Wien war", sagte Sebastian Kurz in einem Pressestatement nach dem Treffen, bei dem er sich auch für den herzlichen Empfang bedankte.

Im Zentrum des Austausches standen die Vertiefung der bilateralen Beziehungen, insbesondere die grenzüberschreitende Zusammenarbeit bei Infrastruktur- und Energieprojekten sowie der wirtschaftliche Wiederaufbau nach der COVID-19-Krise. "Rund 2.000 österreichische Unternehmen haben in der Slowakei Niederlassungen, die Exporte betrugen letztes Jahr 2,9 Milliarden Euro. Wir sind zuversichtlich, dass wir bald wieder das Vorkrisenniveau erreichen", so der Bundeskanzler.

Europäische und außenpolitische Themen, wie die Abstimmung zum Europäischen Rat (24. und 25. Juni), die Umsetzung des Grünen Passes mit 1. Juli, und die Unterstützung der Opposition in Belarus wurden ebenfalls besprochen. Ein weiteres Thema war die Migration: "Im Hinblick auf die steigenden Ankünfte in Europa ist für unsere beiden Länder klar, dass wir illegale Migration nach Europa verhindern müssen. Wir werden daher die Länder des Westbalkans und an der EU-Außengrenze, vor allem Griechenland, beim Schutz der Grenzen unterstützen", hielt der Bundeskanzler fest.

"Darüber hinaus scheuen wir unter Freunden aber auch das offene Wort nicht. So habe ich zum wiederholten Mal Österreichs generell ablehnende Haltung zur Atomkraft und insbesondere zum AKW Mochovce bekräftigt", so Sebastian Kurz, der damit auf erneute Meldungen zu Sicherheitsmängeln beim Ausbau des Atomkraftwerks Mochovce reagierte. Österreich erachte Atomkraft weder als nachhaltig noch als sicher.

GLOBSEC-Sicherheitsforum

Beide Regierungschefs nehmen im Anschluss zusammen mit dem stellvertretenden Ministerpräsidenten der Tschechischen Republik, Karel Havlíček, am GLOBSEC-Sicherheitsforum teil und diskutieren in einem Panel zum Thema "Der wirtschaftliche Neustart der EU: Auf dem Weg zu widerstandsfähigen Volkswirtschaften?".

GLOBSEC ist eine unabhängige, überparteiliche Nichtregierungsorganisation mit Sitz in Bratislava. Sie versteht sich als Think Tank, deren Hauptziel es ist, die globale Debatte durch Forschungsaktivitäten zu gestalten und Schlüsselexperten der Außen- und Sicherheitspolitik zu vernetzen.

Das GLOBSEC 2021 Bratislava Forum findet vom 15. bis 17. Juni statt. Schwerpunktthemen sind die demokratische Erneuerung, das Wirtschaftswachstum und die Rolle des globalen Europas in der Welt nach der COVID-19-Pandemie, Gesundheit sowie die Herausforderungen der technologischen Governance.

Bilder von diesem Termin sind über das Fotoservice des Bundeskanzleramts kostenfrei abrufbar.