10 Jahre Memorandum zu zweisprachigen Ortstafeln in Kärnten: Kanzleramtsministerin Raab sieht äußerst positive Entwicklung

Österreich steht zur Verantwortung gegenüber gesetzlich anerkannten Volksgruppen

Heute jährt sich die Unterzeichnung des Memorandums betreffend die zweisprachigen Ortstafeln in Kärnten zum zehnten Mal. Am 26. April 2011 kam es nach jahrzehntelangen Streitigkeiten um die Anzahl der zweisprachigen "topographischen Aufschriften" zu einer politischen Einigung zwischen Bund, Land Kärnten, Heimatverbänden und politischen Parteien sowie den 3 Organisationen der Volksgruppe der Kärntner Slowenen.

Die für Volksgruppenangelegenheiten zuständige Kanzleramtsministerin Susanne Raab sieht darin einen historisch wichtigen Schritt bei der Überwindung alter Gräben. "Das Memorandum zu den zweisprachigen Ortstafeln ist ein schönes Beispiel dafür, was erreicht werden kann, wenn sich alle Beteiligten an einen Tisch setzen und auf Augenhöhe miteinander in einen Dialog treten", sagt Raab anlässlich des zehnten Jahrestags der Unterzeichnung des sogenannten Ortstafelkompromisses.

"In den vergangenen 10 Jahren hat sich das gesellschaftliche Klima in Kärnten spürbar verbessert, im Sinne eines positiven Miteinanders zwischen slowenischsprachiger und deutschsprachiger Bevölkerung", so Raab. "Dass von der Möglichkeit, zweisprachige topographische Bezeichnungen zu verwenden, auch freiwillig Gebrauch gemacht wurde, ist nicht nur ein schönes und wichtiges Signal, sondern auch der Beleg, dass die Bereitschaft zu einem positiven Miteinander gegeben ist." Dieser Weg des Dialogs auf Augenhöhe müsse konsequent weiterverfolgt werden, meint die Ministerin.

"Alle 6 gesetzlich anerkannten Volksgruppen in Österreich sind ein fester Bestandteil unserer Identität. Österreich steht zu seiner Verantwortung zum Schutz und der Förderung der autochthonen Volksgruppen. Den Auftrag, ihre Rechte zu schützen, nehme ich mit Überzeugung, aber auch mit Freude wahr. So hat die Bundesregierung im vergangenen Herbst etwa die Volksgruppenförderung auf 8 Millionen Euro verdoppelt und damit die erste Erhöhung seit 25 Jahren umgesetzt. Und in diesem Jahr haben wir einen eigens geschaffenen Budgettopf von 700.000 Euro zur Förderung von Volksgruppenmedien zur Verfügung gestellt", betont Kanzleramtsministerin Raab.