Frauenministerin Raab: Internationale Zusammenarbeit zu Gewaltschutz intensivieren

Susanne Raab traf Exekutivdirektorin der UNO-Kriminalitätsbekämpfungsbehörde UNODC in der UNO-City – Austausch zu Gewalt gegen Frauen und Zwangsehen

Frauenministerin Susanne Raab besuchte das Büro der Vereinten Nationen in Wien und traf dort die Exekutivdirektorin der UNO-Kriminalitätsbekämpfungsbehörde UNODC, Ghada Waly. Waly ist die erste Frau in dieser Position überhaupt. Im Mittelpunkt des Gesprächs standen neben der Extremismusprävention vor allem der Schutz von Frauen vor Gewalt, die Entwicklung von häuslicher Gewalt in Corona-Zeiten sowie die weltweite Entwicklung bei Kinder- und Zwangsehen: Die UNO befürchtet bis zum Jahr 2030 zusätzliche 13 Millionen Kinderehen. In Österreich gibt es jährlich 200 von Zwangsehe gefährdete oder betroffene Mädchen und Frauen, die Dunkelziffer dürfte laut Expertinnen und Experten jedoch weitaus höher sein.

"Mit der UNODC ist in Wien eine UNO-Organisation ansässig, die wertvolle internationale Arbeit in der Kriminalitätsbekämpfung und dem Gewaltschutz von Frauen leistet und erstmals auch von einer Frau geleitet wird. Häusliche Gewalt, kulturell bedingte Gewalt sowie Kinder- und Zwangsehen sind Phänomene, von denen Frauen weltweit betroffen sind. Umso wichtiger ist ein internationaler Schulterschluss, um gegen diese Formen von Gewalt anzukämpfen. Ich bin froh, dass wir zusammen mit UNODC den internationalen Austausch intensivieren wollen und dem Gewaltschutz oberste Priorität einräumen", sagte Frauenministerin Raab. Österreich leiste im Bereich des Gewaltschutzes sehr viel: "Der Gewaltschutz ist ein zentraler Schwerpunkt meiner Frauenpolitik."

Die Frauenministerin und die Exekutivdirektorin tauschten sich auch über die konkreten Maßnahmen der österreichischen Bundesregierung und der UNODC im Kampf gegen Gewalt an Frauen und Mädchen aus. Als Ergebnis des Treffens wurde eine noch intensivere Zusammenarbeit im Gewaltschutz und insbesondere im Kampf gegen Kinder- und Zwangsehen vereinbart. Auch im Rahmen der Konferenz der UNO-Frauenstatuskommission (CWS), die von 15. bis 26. März pandemiebedingt online, statt wie üblich in New York, abgehalten wird, werden Raab und Waly das Thema Kinder- und Zwangsehen in den Fokus rücken und sowohl aus nationaler als auch aus globaler Perspektive beleuchten. Die CSW ist das bedeutendste internationale Forum für Frauenpolitik und Gleichstellungsfragen. Österreich wird ab Ende März erstmal seit 25 Jahren wieder für die kommenden 4 Jahre Mitglied in diesem Forum sein.

Bilder von diesem Termin sind über das Fotoservice des Bundeskanzleramts kostenfrei abrufbar.