Europaministerin Edtstadler: "Wir brauchen ein Europa, das mit einer Stimme spricht"

Arbeitsgespräch mit griechischem Europaminister – Migration sowie Konferenz zur Zukunft Europas im Fokus

Europaministerin Karoline Edtstadler ist am Donnerstag im Bundeskanzleramt mit ihrem griechischen Amtskollegen Miltiadis Varvitsiotis zu einem Arbeitsgespräch zusammengetroffen. Bei der anschließenden Pressekonferenz betonte die Ministerin, dass im Zentrum des Austauschs die Koordinierung und Kooperation im Kampf gegen COVID-19 stand. Man stimme darin überein, dass eine enge Abstimmung und Zusammenarbeit innerhalb der EU gerade in der Krise unerlässlich sei. "Die Impfung ist der Gamechanger in der Pandemie. Wir setzen darauf, dass die Europäische Kommission jetzt sicherstellt, dass ausreichend Impfstoff vorhanden ist."

Der Fokus liege jetzt auch darauf, dass neue Impfstoffe zugelassen werden. "Johnson & Johnson, Novavax und Valneva haben eine gute Chance auf Zulassung. Wir hoffen, dass es zu einer vollumfänglichen und unbürokratischen Zulassung von Seiten der EMA kommt", so Edtstadler.

"Wir sind aber insbesondere als Europaminister auch angetreten, um nach vorne zu blicken. Wenn wir an die Zukunft denken, dann müssen wir jetzt beginnen zu koordinieren. Ich bin daher sehr froh, dass Griechenland den Vorschlag für ein einheitliches EU-weites Impfzertifikat unterbreitet hat. Österreich war eines der ersten Länder, das hier unterstützend tätig geworden ist", so Edtstadler, denn Mobilität und Reisen seien der Schlüssel, um die Wirtschaft nach Eindämmung der Pandemie wieder anzukurbeln.

Zugleich setze Österreich auf Testungen. Alleine in den letzten 5 Tagen seien rund 1,1 Millionen Tests durchgeführt worden. Im Anschluss an das Treffen konnte sich der griechische Europaminister zudem ein Bild von der Teststraße in Schönbrunn machen.

Lehren aus der Krise ziehen

Ein weiteres Thema, das thematisiert worden sei, betreffe die Konferenz zur Zukunft Europas. "Österreich ist immer dafür eingetreten, dass diese Konferenz möglichst schnell startet. Ich habe dabei in Griechenland von Anfang an einen Unterstützer und Partner gefunden. Wir müssen die Lehren aus der Krise ziehen sowie resilienter und schneller in gesamteuropäischen Antworten werden. Ich sage es ganz offen: Es kann im Moment niemand zufrieden sein, wie es läuft, wenn wir etwa an die Impfstoff-Lieferungen denken", so Karoline Edtstadler.

Die Bekämpfung von illegaler Migration war ebenso ein Thema des Treffens: "Es geht um die Etablierung eines gesamteuropäischen Asyl-Systems, das wir dringend brauchen. Nur wenn wir die Außengrenzen tatsächlich effektiv schützen, kann es offene Grenzen nach innen geben. Wir brauchen ein Europa, das mit einer Stimme spricht", so Europaministerin Edtstadler abschließend.

Bilder von diesem Termin sind über das Fotoservice des Bundeskanzleramts kostenfrei abrufbar.