Raab/Kogler: Frauenanteil im Bund steigt kontinuierlich an

Gleichbehandlungsbericht: Insgesamt 42,5 Prozent der Beschäftigten sind weiblich – bis zu 65,5 Prozent Frauen in einzelnen Bereichen

Alle 2 Jahre wird im Gleichbehandlungsbericht des Bundes Bilanz über die Umsetzung von Gleichbehandlung sowie über die Förderung von Frauen im Bundesdienst gezogen. Am 21. Oktober stellen Vizekanzler Werner Kogler und Frauenministerin Susanne Raab den Bericht für die Jahre 2018 und 2019 im Gleichbehandlungsausschuss des Nationalrats vor.

Der 380-seitige Bericht zeigt, dass der Frauenanteil im Bundesdienst in den letzten beiden Jahren wieder leicht gestiegen ist. Waren Ende 2017 42,1 Prozent aller Beschäftigten des Bundes weiblich, liegt dieser Anteil 2 Jahre später bereits bei 42,5 Prozent. In einigen Bereichen sind schon bereits deutlich mehr als die Hälfte der Beschäftigten Frauen: So waren im Krankenpflegedienst mit 65,5 Prozent die meisten Frauen tätig, gefolgt von 60,1 Prozent bei den Lehrpersonen. Auch in der Gruppe der Richterinnen und Richter sowie der Staatsanwältinnen und Staatsanwälte lag der Frauenanteil bereits deutlich über der Hälfte (mit 54,4 Prozent), ebenso wie im Verwaltungsdienst (53 Prozent).

Vizekanzler Werner Kogler: "Frauenförderung und Geschlechtergleichstellung sind mir ganz wesentliche Anliegen und daher freut es mich, hier als Minister für den Öffentlichen Dienst gewissermaßen eine doppelte Verantwortung zu haben: Einerseits in Bezug auf die Förderung der Geschlechtergleichstellung im Bereich des Öffentlichen Dienstes selbst – da gibt es bereits einige gut funktionierende Maßnahmen, etwa im Bereich der Personalentwicklung oder des Personalcontrollings. Andererseits aber auch im Rahmen der gesamtgesellschaftlichen Vorbildwirkung des Bundes. Hier hat der Öffentliche Dienst den Anspruch, Vorreiter in Richtung Geschlechtergleichstellung zu sein."

Frauenministerin Susanne Raab: "Der Bund setzt als Arbeitgeber auf die Gleichberechtigung von Frauen und Männern im Beruf und geht mit gutem Beispiel voran. Als Frauenministerin bin ich natürlich besonders stolz darauf, dass in einigen Bereichen der Frauenanteil im Bundesdienst bereits deutlich über 50 Prozent liegt. Aber auch in männerdominierten Berufsgruppen, in denen der Frauenanteil traditionell sehr niedrig war, hat sich bereits einiges getan: Zum Beispiel in der Exekutive, wo der Frauenanteil im Jahr 1995 noch bei 3,9 Prozent lag, stehen wir heute bei 18,5 Prozent. Als Bundesregierung wollen wir auch weiterhin Frauen bei der Polizei explizit fördern."

Bekanntheit der Gleichbehandlungskommission steigt

Der Bericht informiert auch über die Tätigkeit der Bundes-Gleichbehandlungskommission, die im Zuständigkeitsbereich der Frauenministerin liegt. Die Kommission widmet sich Fragen der Gleichbehandlung von Frauen und Männern, der Frauenförderung und der Gleichbehandlung im Bundesdienst – ungeachtet der ethnischen Zugehörigkeit, der Religion oder der Weltanschauung, des Alters oder der sexuellen Orientierung. In den Jahren 2018 und 2019 ist die Anzahl der Anträge von 93 auf 144 gestiegen.

Frauenministerin Raab: "Das zeigt, dass die Gleichbehandlungskommission immer bekannter wird und Bedienstete sich auch vermehrt trauen, eine etwaige Diskriminierung aufzuzeigen. Das ist eine ermutigende Entwicklung für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bundesdienst."

Vizekanzler Kogler: "Die Organisationskultur spielt eine wesentliche Rolle beim Erreichen von tatsächlicher Gleichstellung. Gegenseitiger Respekt und Wertschätzung, aber auch Offenheit und Mut, die Dinge beim Namen zu nennen, gehören dazu. Wir sind hier auf dem richtigen Weg."