Frauenministerin Raab in Oberösterreich: "Kampf gegen häusliche Gewalt bleibt auch während Corona ein Schwerpunkt"

Coronavirus: In Linz machte sich Susanne Raab ein Bild von der aktuellen Situation in Gewaltschutz-Einrichtungen

Die Maßnahmen der Bundesregierung gegen häusliche Gewalt funktionieren auch in Zeiten der Corona-Pandemie und der Ausgangsbeschränkungen. Davon konnte sich Frauenministerin Susanne Raab am Montag bei einem Lokalaugenschein in Linz im Rahmen der weltweiten Kampagne "16 Tage gegen Gewalt an Frauen" überzeugen. In Linz besuchte die Frauenministerin das Gewaltschutzzentrum Oberösterreich sowie das Autonome Frauenzentrum Linz. Sie tauschte sich mit den Verantwortlichen vor Ort unter anderem über die Herausforderungen im Kampf gegen Gewalt an Frauen und Mädchen während der Corona-Pandemie aus.

"Gerade in Zeiten einer globalen Pandemie, wo sich das Leben sehr viel stärker in die eigenen 4 Wände verlagert, nimmt auch die Gefahr für das Auftreten von häuslicher Gewalt zu. Daher war es mir von Anfang an besonders wichtig, alles dafür zu tun, dass die Gewaltschutz-Einrichtungen offenbleiben können, und vor allem zu kommunizieren, dass die Frauenhäuser und Beratungsstellen auch im Lockdown jederzeit erreichbar sind", betonte Raab. "Die aktuellsten Zahlen des Innenministeriums zeigen uns zwar, dass die Anzahl der Betretungs- und Annäherungsverbote, die in Oberösterreich ausgesprochen werden, gerade auf einem hohen Niveau stabil sind. Dennoch dürfen wir im Kampf gegen häusliche Gewalt nicht nachlassen und müssen weiterhin darauf aufmerksam machen, dass es für jede Frau einen Ausweg aus der Gewaltspirale gibt. Mit meiner umfassenden Informationskampagne will ich sicherstellen, dass diese Informationen auch ankommen."

Zur Sprache brachten die Geschäftsführerinnen der Gewaltschutz-Einrichtungen im Austausch mit der Bundesministerin auch neue Formen von Gewalt gegen Frauen und Mädchen. "Cyber-Gewalt und Hass im Netz sind relativ neue Phänomene. Laut aktuellen Untersuchungen ist jede dritte Frau in Österreich von Gewalt im Netz betroffen – und diese Zahlen steigen stetig an", so die Ministerin.

In zahlreichen Gesprächen mit Vertreterinnen und Vertretern von Opferschutzeinrichtungen sei Frauenministerin Raab zufolge dieser bedenkliche Trend thematisiert worden – zuletzt auch beim Gewaltschutzgipfel der Bundesregierung Ende November. Raab: "Mit dem Paket gegen Hass im Netz haben wir als Bundesregierung bereits eine erste wesentliche Maßnahme gesetzt, damit sich Frauen und Mädchen in Zukunft besser gegen Beschimpfungen und Drohungen im virtuellen Raum wehren können. Einen weiteren wichtigen Schritt habe ich heute auch in Linz besprechen können: Um konsequent gegen Cyber-Gewalt vorzugehen, werden wir künftig vermehrt Schulungsangebote für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Beratungsstellen anbieten, damit sie hier noch besser über den Umgang mit Hass im Netz Bescheid wissen."

Fotos zu diesem Termin sind über das Fotoservice des Bundeskanzleramts kostenfrei abrufbar.