Bundeskanzler Kurz: Europaweit koordiniert gegen islamistischen Terror vorgehen

Gedenken an die Terroropfer von Wien anlässlich des Kondolenzbesuchs von EU-Ratspräsident Charles Michel

"Wir haben heute darüber gesprochen, welche Maßnahmen wir europaweit setzen können, um besser gegen islamistischen Terror und die dahinterliegende Ideologie anzukämpfen", bedankte sich Bundeskanzler Sebastian Kurz bei EU-Ratspräsident Charles Michel dafür, dass man gemeinsam den 4 unschuldigen Zivilisten gedacht hat, die eine Woche davor bei einem Terrorangriff ihr Leben verloren haben. Man müsse sich bewusstmachen, dass es in vielen europäischen Ländern ähnliche und teilweise noch dramatischere Terrorangriffe gegeben habe. "Das heißt, dass es kein Einzelphänomen ist, sondern eine Bedrohung, mit der wir in Europa zu kämpfen haben und an die wir uns nie gewöhnen dürfen. Dementsprechend geschlossen müssen wir gegen diese Gefahr ankämpfen", betonte der österreichische Regierungschef.

Gegen Foreign Terrorist Fighters und die Basis einer Ideologie vorgehen – Schutz der EU-Außengrenzen

"Aus unserer Sicht braucht es 3 Bereiche, in denen europaweit koordiniert gehandelt wird: zum ersten ein konsequentes akkordiertes Vorgehen gegen Foreign Terrorist Fighters. Es gibt Tausende Menschen, die in den letzten Jahren versucht haben, Europa zu verlassen, um anderswo zu morden. Manche sind zurückgekehrt, manche wurden von den Behörden gestoppt. Einige sind nach wie vor inhaftiert, aber einige mittlerweile in Freiheit", erläuterte Sebastian Kurz. Daher brauche es hier ein robusteres europaweites Vorgehen gegenüber diesen Bedrohungen für unsere Gesellschaft. "Zum zweiten: Der Terrorismus ist die Tat selbst. Aber dahinter steht die Ideologie des politischen Islam. Es braucht einen akkordierten Kampf gegen die Basis einer Ideologie, die gegen unsere Gesellschaft und unsere westliche Lebensweise ist. So lange es sie gibt, gibt es Hassprediger und junge Menschen, die radikalisiert werden", so der Bundeskanzler. Und zum dritten brauche es einen ordentlichen Schutz der EU-Außengrenzen. "Nur, wenn wir als Europäische Union entscheiden, wer zuwandert, werden wir Sicherheit innerhalb des Schengen-Raums gewährleisten können", ergänzte Bundeskanzler Kurz.

"Ich bin froh, dass wir uns heute vor den nächsten EU-Räten besprechen konnten. Wir werden uns morgen auch mit dem französischen Präsidenten Macron zu diesem Thema in Paris austauschen. Ich bedanke mich für die Solidarität und die Unterstützung, wenn wir uns dem europäischen Kampf gegen den islamistischen Terror widmen", sagte Sebastian Kurz abschließend.

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Bilder vom Gedenken und von der Pressekonferenz sind über das Fotoservice des Bundeskanzleramts kostenfrei abrufbar.