Bundeskanzler Kurz: EU wird erst mit Westbalkan-Staaten komplett sein

Videokonferenz der Staats- und Regierungsspitzen der EU und des Westbalkan: Gegenseitige Solidarität und enge Kooperation in der Coronakrise zentral

Bei einer gemeinsamen Videokonferenz der Staats- und Regierungsspitzen der Europäischen Union und der Westbalkan-Region betonte Bundeskanzler Sebastian Kurz, dass "die Staaten am Westbalkan bei der Bewältigung der Coronakrise nicht alleine gelassen werden dürfen. Jede Hilfe ist gut, ganz gleich, aus welcher Himmelsrichtung sie kommt." Gegenseitige Solidarität und eine enge Kooperation seien in der Bewältigung der Coronakrise zentral. Die Staats- und Regierungsspitzen der EU-Staaten versprachen in der Videokonferenz ihre "uneingeschränkte Unterstützung für die europäische Perspektive des westlichen Balkans".

"Die Videokonferenz ist ein wichtiges Zeichen des Zusammenhalts. Österreich ist mit der Region kulturell, menschlich, wirtschaftlich und historisch verbunden. Wir sehen eine Verpflichtung darin, zu helfen", sagte Bundeskanzler Kurz. Alle Länder seien bereits mit Schutzausrüstung unterstützt worden. Auch die Kapazitäten auf den Intensivstationen in Österreichs Spitälern stünden den Westbalkan-Ländern zur Verfügung. Montenegro etwa habe das Angebot bereits genützt, ein Patient sei nach Österreich zur Behandlung überstellt worden.

Zur Bekämpfung der Folgen der Corona-Pandemie auf dem Westbalkan stellt die Europäische Union 3,3 Milliarden Euro bereit. Die Westbalkan-Staaten sind zudem etwa in die gemeinsame Beschaffung von Medizinprodukten einbezogen und durch Sonderfahrspuren für den Frachtverkehr an die EU angebunden.

Sebastian Kurz bekräftigte weiterhin Österreichs Position, dass "die EU erst mit dem Beitritt der Westbalkan-Staaten komplett sein wird". Die EU-Staats- und Regierungsspitzen haben Ende März zugestimmt, EU-Beitrittsverhandlungen mit Nordmazedonien und Albanien aufzunehmen. Serbien und Montenegro befinden sich bereits im Beitrittsprozess, für Kosovo und Bosnien-Herzegowina gibt es noch offene Fragen zu klären.

Bilder von der Videokonferenz sind über das Fotoservice des Bundeskanzleramts kostenfrei abrufbar.